Deutsches Filminstitut übernimmt Kinovertrieb von KirchMedia



Das Deutsche Filminstitut – DIF übernimmt Vertriebsrechte für den deutschsprachigen Raum für einen umfangreichen Bestand an Kinofilmen aus dem Rechtestock von KirchMedia.



Dr. Michael Jaffé, Insolvenzverwalter der Münchner KirchMedia GmbH & Co. KGaA i.In., und Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts – DIF, unterzeichneten eine entsprechende Vertriebsvereinbarung. Insgesamt umfasst das Vertriebsmandat rund 3500 in- und ausländische Titel von der Stummfilmzeit bis heute, von mehr als 110 Titeln werden Kinokopien zudem in das DIF- Verleihprogramm aufgenommen.

"Die Übernahme von Verleihkopien und Vertriebsrechten aus dem Rechtestock von KirchMedia trägt dazu bei, Film als bedeutendes Kulturgut zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen", sagte Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts. Unabhängig von der kommerziellen Verwertbarkeit einzelner Produktionen müsse das deutsche ebenso wie das internationale Filmerbe geschützt und für heutige und künftige Generationen verfügbar gemacht werden.

Die Zusammenarbeit wurde gefördert durch die TaurusMedia Licence Service GmbH, Unterföhring, und die EOS Entertainment GmbH, Oberhaching, die beide Mitglieder des Deutschen Filminstituts sind und deren Vertreter Paul Reichl und Moritz von Kruedener im Verwaltungsrat des Instituts mitarbeiten. Claudia Dillmann dankte den beiden für ihre Unterstützung der Verhandlungen. Die TaurusMedia Licence Service GmbH bewahrt 1,5 Millionen Materialstücke verschiedener Rechteinhaber und ist insbesondere in der technischen Aufarbeitung dieses Materials für deutsche und internationale Sendeanstalten tätig. Die EOS Entertainment coproduziert und cofinanziert hoch qualitatives Event- Fernsehen.

In sein Verleihprogramm für Kinos, Festivals und Veranstaltungen nimmt das Institut aus dem übernommenen Bestand mehr als 110 Kinotitel auf. Dazu zählen Stummfilme wie "Der Schatz" (D 1922, G.W. Pabst), Melodramen wie "Liebe 47" (D 1948, Wolfgang Liebeneiner) und "Toxi" (BRD 1952, Robert A. Stemmle); Western wie "Rio Grande" (USA 1950, John Ford), Musikfilme wie "Die Trapp-Familie" (BRD 1956, Wolfgang Liebeneiner), Klassiker wie "Alraune" (BRD 1952, Arthur Maria Rabenalt); Geschichtsfilme wie "Gustav Adolfs Page" (AT 1960, Rolf Hansen), Heimatfilme wie "Der Sternsteinhof" (BRD 1975, Hans W. Geissendörfer) und Literaturverfilmungen wie "William Shakespeare"s Midsummer Night"s Dream (Ein Sommernachtstraum, USA 1998, Michael Hoffman).

In dem insgesamt 3500 Titel umfassenden Rechtestock, für den das Deutsche Filminstitut die Aufführungsgenehmigungen für Kinos im deutschsprachigen Raum erteilt, befinden sich Liebesfilme wie "Maskerade" (AT 1934, Willi Forst), Abenteuerfilme wie "Die weiße Hölle vom Piz Palü" (D 1929, Arnold Fanck, G.W. Pabst), Komödien wie "It"s a Wonderful Life" (Ist das Leben nicht schön?, USA 1947, Frank Capra), Western wie "High Noon" (Zwölf Uhr mittags, USA 1952, Fred Zinnemann), Kriegsfilme wie "Steiner – Das Eiserne Kreuz" (BRD/GB 1976, Sam Peckinpah) oder Actionfilme wie "Fight Club" (USA 1999, David Fincher), deutsche Filme der 1950er Jahre wie "Der Rest ist Schweigen" (BRD 1959, Helmut Käutner) oder "Grün ist die Heide" (BRD 1951, Hans Deppe) sowie neuere Werke wie "Klassenverhältnisse" (BRD/FR 1983, Jean- Marie Straub, Danièle Huillet).
Das Deutsche Filminstitut – DIF nimmt gemeinsam mit anderen Institutionen die Aufgabe einer zentralen deutschen Kinemathek wahr, sein Archiv verwahrt mehr als 20.000 Filmkopien unterschiedlicher Formate. Im Sommer diesen Jahres legte das DIF-Filmarchiv seine bis dahin getrennt in Frankfurt und Wiesbaden gelagerten Bestände zusammen. Das neue Filmarchiv in Wiesbaden-Biebrich bündelt das gesamte Leistungs- und Arbeitsspektrum: von der Konservierung, Restaurierung und Umkopierung, dem Filmverleih bis hin zu spezialisierten Aufgaben etwa bei der Digitalisierung von Filmen.

Quelle:
www.deutsches-filminstitut.de