Tagebuch einer Verlorenen

Deutschland 1929 Spielfilm

Summary

Diary of a Lost Girl

The young Thymian, herself still a child, is seduced by her father′s assistant. After the birth of her illegitimate baby, her family puts her into a home. There she suffers with her fellow inmates under the control of a sadistical couple. Helped by the young poor Earl Osdorff she runs away and ends up in an urban brothel. She begins to like it there and becomes the focus of interest in a different and exciting world.

To help a customer of the brothel financially, Thymian is auctioned off at a nightclub. Her father witnesses this personally and dies shortly thereafter. Meinert, her seducer, buys her father′s pharmacy to pay her off. Now the Earl becomes interested in Thymian due to her heir to the estate. He marries her but on hearing the news that Thymian donated all the money to her stepmother′s children, he commits suicide.

Now that she has become the Countess she meets the rich uncle of her deceased husband who takes care of her. Together with him and other ladies of the high society Thymian visits the same home, where she reveals that she herself was a former inmate and furthermore the hypocrisy of the couple in charge.

Source: German films Service & Marketing GmbH

 

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Falk Schwarz
Moral? Ist doch ein Fremdwort!
Wie sieht Louise Brooks hinreißend aus! Mit dem Bubikopf und ihrem Charme, den mädchenhaft-fraulichen Zügen, dem Spiel um die Mundwinkel und den stummfilmhaft schwarz geschminkten Augen, deren Blick standzuhalten unmöglich ist. Wer schmölze nicht dahin? Hingebungsvoll liegt sie in den Armen des Provisors (damals schon schurkisch besetzt: Fritz Rasp), der ihre Schüchternheit auszunutzen weiß. So läuft das Drama der Thymian ab, der die Männer übel mitspielen, die eine masochistisch geführte Besserungsanstalt für gefallene Mädchen über sich ergehen lassen muss, wo die Leiterin (Valeska Gert) mit dem Stock den Takt für das Essen und für das abendliche Ausziehen vorgibt. Thymian flieht und landet im Bordell. Dort werden nun die Männer vorgeführt - allen voran Kurt Gerron, der eine erhebliche moralische Flexibilität ausstrahlt. Heißa, könnte man ironisch anfügen, heißa ist das Leben schön im Bordell! Zumal die Mutter der Mädchen (Emmy Wida) eine geradezu gewinnende Person ist - im Gegensatz zu der Leiterin des Pensionats. Thymian ist da glücklich, so scheint es, kommt nur in Konflikte, als sie selber versteigert wird und unglücklicherweise ihr Vater dabei zusieht. Da ist die ausgelassene Stimmung erstmal dahin. Keine Frage, dass G.W. Pabst hier eine bitterböse Satire auf die Doppelmoral einer Gesellschaft versucht hat - man“n“ geht ins Bordell, verdammt aber die Mädchen, die sowas tun. Pabst mutet dem Zuschauer einiges zu, weshalb dieser Film immer wieder zerschnitten und nur mit Auflagen frei gegeben wurde. Doch was für eine Vision! Diese schöne Thymian, an deren Zartgliedrigkeit alle Malaisen abprallen! Das ist Kintopp! Dabei wird auch die Kamera (Sepp Allgeier) meisterlich geführt. Die Tiefenschärfe, mit der die Operateure arbeiten, ist staunenswert. Ein praller Beweis für die Lebenslust der „goldenen Zwanziger“, wo die zwanghafte Moral des Kaiserreichs einfach weggewischt wurde und Koketterie und Leichtsinn überhand nahmen. Bis hin zur Schönschreibung des Bordelllebens.

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Shoot

    • Juni 1929 - August 1929: Swinemünde und Umgebung
Duration:
104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 09.12.1929

Screening:

Uraufführung (AT): 27.09.1929, Wien, 12 Kinos;
Uraufführung (DE): 15.10.1929, Berlin, U.T. Kurfürstendamm;
TV-Erstsendung (DE): 24.07.1973, ZDF

Titles

  • Originaltitel (DE) Tagebuch einer Verlorenen

Versions

Original

Duration:
104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 09.12.1929

Screening:

Uraufführung (AT): 27.09.1929, Wien, 12 Kinos;
Uraufführung (DE): 15.10.1929, Berlin, U.T. Kurfürstendamm;
TV-Erstsendung (DE): 24.07.1973, ZDF

Digitalisierte Fassung

Duration:
108 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Video/Audio:
2.0

Prüffassung

Duration:
7 Akte, 2008 m
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 06.01.1930, B.24673, Jugendverbot

Duration:
8 Akte, 3132 m
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 05.12.1929, O.00596, Verbot

Duration:
8 Akte, 2864 m
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 24.09.1929, B.23533, Jugendverbot

Duration:
2967 m
Duration:
2614 m, 96 min bei 24 b/s
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 08.02.1995, 72699, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei