Pina

Deutschland Frankreich 2009-2011 Dokumentarfilm 3D

Summary

"Pina" is a film for Pina Bausch. Shot in 3D with the ensemble of the Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, this feature-length dance film portrays the exhilarating and inimitable art of this great German choreographer who died in the summer of 2009. Inviting the viewer on a sensual, visually stunning journey of discovery into a new dimension right onto the stage of the legendary ensemble, the film also accompanies the dancers beyond the theatre, into the city and the surrounding industrial landscape of Wuppertal – the place that was the home and centre of Pina Bausch’s creative life for more than 35 years.

Wim Wenders first saw a piece by choreographer Pina Bausch – "Café Müller" – in 1985, and was immediately bowled over. Their first meeting soon evolved into a long-standing friendship that was to lead eventually to an idea for a joint film project. However, their project’s implementation was long thwarted by the limitations of the medium of film. Wenders sensed that he had yet to find a suitable form in which convey Pina Bausch's unique art combining movement, gestures, speech and music. But then, in 2007, Wenders saw the concert film U2-3D, a digital production in 3D about the Irish rock band U2 and, all at once, it became crystal clear to him that "3D was the way to do it! Only by including the dimension of space did I feel confident (rather than merely presumptuous) that here was a suitable way of transporting Pina's Tanztheater to the screen."

Wenders began to familiarise himself thoroughly with the latest developments in 3D cinema and, in 2008, he and Pina Bausch began to think about realising their dream. They decided to include the following pieces from her repertoire: "Café Müller", "Le Sacre du Printemps", "Vollmond" and "Kontakthof".

Source: 61. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)

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Heinz17herne
Heinz17herne
Wim Wenders war tief beeindruckt und bewegt, als er 1985 in Venedig mit „Café Müller“ erstmals ein Stück der Choreographin Pina Bausch sah. Er lernte die 1940 in Solingen als Philippine Bausch geborene Tochter eines Gastronomie- und Hotelierehepaars, die im elterlichen Betrieb früh lernte, Menschen zu beobachten, beim Gastspiel des Tanztheaters Wuppertal kennen, woraus nicht nur eine langjährige Freundschaft erwuchs, sondern auch der Plan für einen gemeinsamen Film.

Die Initialzündung zur Umsetzung des Vorhabens war für Wenders ein in 3D digital produzierter Konzertfilm der irischen Rockband U2, der 2007 bei den Filmfestspielen in Cannes lief: „Nur so, unter Einbeziehung der Dimension des Raumes, könnte ich mir zutrauen, Pinas Tanztheater in einer angemessenen Form auf die Leinwand zu bringen.“ Im Jahr darauf begannen erste Gespräche zwischen Pina Bausch und Wim Wenders und die Choreographin wählte vier ihrer Stücke aus ihrem Repertoire aus, die sie für das Filmprojekt auf den Spielplan der Saison 2009/2010 setzte: „Café Müller“ von 1978, „Le Sacre du printemps“ von 1975, „Vollmond“ von 2006 sowie „Kontakthof“ (1987/2000/2008) in den drei Fassungen fürs Ensemble, Damen und Herren ab 65 und Jugendliche ab 14 Jahren.

Zwei Tage vor dem geplanten Probedreh in Wuppertal geschah das Unvorstellbare: Pina Bausch starb plötzlich und unerwartet am 30. Juni 2009 und damit schien auch das Filmprojekt beendet. Nach einer Phase der Trauer und ermutigt von weltweitem Zuspruch, der Zustimmung der Familie und dem ausdrücklichen Wunsch des Ensembles, das die vier für den Film geplanten Stücke noch mit Pina Bausch frisch einstudiert hatte, entschied sich Wim Wenders, den Film nun doch zu realisieren - als abendfüllender Tanzfilm in 3 D „für Pina Bausch“.

Das neue Filmkonzept umfasst neben Auszügen der vier Choreographien sehr sparsam eingesetztes 2-D-Archivmaterial, das Pina Bausch bei der Arbeit zeigt, vor allem Soloauftritte der Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles, kurze Improvisationen, die an verschiedenen Orten Wuppertals und des Bergischen Landes gedreht wurden, die 35 Jahre für Pina Bausch Heimat und Zentrum ihres kreativen Schaffens gewesen sind – von der Schwebebahn, in der Dominique Mercy mit langen Hasenohren sitzt, über Pas de deux an belebten Straßenkreuzungen, in völlig verglasten Proberäumen inmitten einer Parkanlage und in der freien Natur bis hin zu alten Industrieanlagen. Ausnahmen bilden die sogleich vom Ensemble umschrittenen Totempfähle der Halde Haniel und das Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen, wo Aufnahmen vor der gewaltigen Kokerei und in der noch nackten Architektur der School of Management and Design entstanden.

„Pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“, der umjubelten Uraufführung auf der 61. Berlinale wohnte u.a. mit Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Spitze unseres Landes bei, leider keine Selbstverständlichkeit, ist ein Film „für“ Pina Bausch, nicht über sie. Was man wissen sollte, bevor man das Ticket samt 3-D-Zuschlag löst: Wim Wenders bringt dem breiten Publikum weder die Choreographin noch ihre Arbeit wirklich näher, indem er sich Pina Bauschs Methode zu eigen gemacht hat: „Was ich suche, muss ich mit den Worten in Ruhe lassen.“ Sondern leistet vor allem Trauerarbeit. So stehen die sehr emotionalen und häufig anrührenden Statements der noch ganz unter dem Eindruck ihres Todes stehenden Ensemblemitglieder zwischen Schockstarre und tiefer Ratlosigkeit über die eigene Zukunft und die der Compagnie gleichgewichtig im Zentrum der einhundert Minuten mit den recht isoliert wirkenden Ausschnitten der vier noch von Pina Bausch selbst für den Film ausgewählten Stücke.

In denen man, das immerhin ist eine nicht zu unterschätzende Innovation, dank der 3-D-Technik wirklich mittendrin ist statt nur dabei, obwohl dem Filmteam nur wenig Zeit blieb, denn bis auf „Kontakthof“ konnte aufgrund der internationalen Gastspielverpflichtungen des Tanztheaters Wuppertal nur live gedreht werden bei Aufführungen vor Publikum im Wuppertaler Opernhaus. Das muss bedacht werden, wenn mancher Kinofan nach der Aufführung enttäuscht resümiert, dass er bezogen auf die 3-D-Technik schon weitaus spektakulärere Filme gesehen hat, im Fiction- („Avatar“) wie im Dokfilm-Bereich („Legenden der Luftfahrt“).

Für Pina Bausch-Fans ist Wim Wenders' Film, der der Choreographin selbst nur wenige, mit ihrem Lebensmotto „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ aber die letzten Worte einräumt, natürlich ein absolutes Muss. Und vielleicht der Auftakt zu einer ganz neuen Produktionssparte des abseits des rein musealen Konservierens noch seine künstlerische Mitte suchenden Tanztheaters Wuppertal. Die Free-TV-Premiere war am 26. Juni 2013 auf Arte.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Director

Assistant director

Assistant camera

Lighting design

Key grip

Production design

Art director

Make-up artist

Costume design

Assistant editor

Sound editor

Audio mixing

Choreographer

Music consultant

Executive producer

Line producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • 21.10.2009 - 04.11.2009: Wuppertal
Duration:
2941 m, 107 min
Format:
35mm - überspielt auf DCP - 3D, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe + s/w, Dolby SRD
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 27.01.2011, 126303, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 13.02.2011, Berlin, IFF - Wettbewerb (außer Konkurrenz);
Erstaufführung (DE): 21.02.2011, Essen, Lichtburg;
Kinostart (DE): 24.02.2011

Titles

  • Originaltitel (DE) Pina
  • Weiterer Titel (DE) Pina - ein Tanzfilm in 3D
  • Untertitel (DE) Tanzt, tanzt sonst sind wir verloren

Versions

Original

Duration:
2941 m, 107 min
Format:
35mm - überspielt auf DCP - 3D, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe + s/w, Dolby SRD
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 27.01.2011, 126303, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 13.02.2011, Berlin, IFF - Wettbewerb (außer Konkurrenz);
Erstaufführung (DE): 21.02.2011, Essen, Lichtburg;
Kinostart (DE): 24.02.2011

Awards

Verband der deutschen Filmkritik 2012
  • Bester Schnitt
  • Bester Dokumentarfilm
Academy Awards 2012
  • Oscar Nominierung, Bester ausländischer Film
Europäischer Filmpreis 2011
  • Bester Dokumentarfilm
Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater 2011
  • Gilde-Filmpreis, Bester Dokumentarfilm
Deutscher Filmpreis 2011
  • Lola, Bester Dokumentarfilm
FBW 2011
  • Dokumentarfilm des Monats
  • Prädikat: besonders wertvoll