Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Peter Böhm
- Fräulein Lorenz
- Tochter Brigitte "Prinzessin" Böhm
- Leutant Woltersdorf
- Oma Böhm
- Leuchtturmwärter Brahm
- Abschnittsbevollmächtigter im Ostseebad
- Postbeamtin
- Dr. Thomas
Production company
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Lighting design
Set design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Sound assistant
Audio mixing
Cast
- Peter Böhm
- Fräulein Lorenz
- Tochter Brigitte "Prinzessin" Böhm
- Leutant Woltersdorf
- Oma Böhm
- Leuchtturmwärter Brahm
- Abschnittsbevollmächtigter im Ostseebad
- Postbeamtin
- Dr. Thomas
Production company
Unit production manager
Location manager
Shoot
- 05.06.1978 - 05.08.1978: Mecklenburg (Wustrow, Ahrenshoop, Prerow, Wismar), Caputh
Duration:
80 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 24.06.1979, DDR-TV
Titles
- Originaltitel (DD) Gelb ist nicht nur die Farbe der Sonne
Versions
Original
Duration:
80 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 24.06.1979, DDR-TV
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Entspringt das Motiv der Phantasie des Kindes, wie der Leutnant sogleich vermutet, da über dem Geschehen die gelbe Sonne strahlt, oder steckt mehr dahinter? Weil ihn ein Unwetter an der Weiterfahrt hindert, blättert der Polizist in dem Tagebuch und spricht seine Vermutungen aufs Tonband, das auf dem Beifahrersitz seines Skoda liegt. Wie Mosaiksteine sich zu einem Bild verdichten, rekonstruiert er den Ferienaufenthalt eines Vaters, Peter Böhm, und seiner nur „Prinzessin“ genannten Tochter Brigitte.
Beide müssen ohne die bei einem Forschungsprojekt gebundene Mutter auskommen, weshalb Brigittes kleiner, stets „der Dicke“ genannte Bruder (Roy Meirich) bei der darob höchst erfreuten Oma in Obhut gegeben wird. Das Wetter ist bis auf wenige Ausnahmen großartig und auch sonst lässt es sich bestens an – bis sich plötzlich eine höchst attraktive Bikini-Schönheit in ihrem reservierten Standkorb 269 sonnt. Vati ist hingerissen, die Tochter weniger, obwohl auch sie die Segeltörns mit dem Boot von Fräulein Lorenz genießt.
Doch spätestens beim Besuch des Leuchtturms bekommt Brigitte mit, dass es zwischen ihrem Vater und der jungen Frau gefunkt hat. Als ihr Herumgezicke nichts fruchtet und auch ihre angebliche fiebrige Erkältung vom zum „kranken Hasen“ gerufenen Arzt Dr. Thomas verneint wird, malt sie sich ihren Frust von der Seele mit Bildern, in denen die abwechselnd als „dumme Pute“ oder „hässliche alte Gans“ titulierte junge Frau vom Leuchtturm stürzt oder aus dem Boot fällt.
„Das Telefon bei uns kann man ja wirklich vergessen“: Es dauert gewöhnlich Stunden, bis die Postbeamtin ein angemeldetes Ferngespräch annehmen kann. Weshalb Peter Böhm, der gerade an seinem gelben Wartburg einen Reifenwechsel vornimmt, alles stehen und liegen lässt, als seine Gattin Gisela anruft. Zuvor hatte er mit Fräulein Lorenz vereinbart, dass sie ihre Einkäufe mit dem Wagen zu ihrem Boot bringen kann. Nichtsahnend steigt sie in das Fahrzeug mit noch lockeren Radmuttern…
„Das Mädchen kann sich das nicht ausgedacht haben“ ist der VP-Leutnant inzwischen überzeugt, als er in der Regennacht bei der Tagebuch-Lektüre weiterkommt: Mit zu großer Genauigkeit hat das unbekannte Mädchen den Ferienverlauf geschildert. Da einige Seiten fehlen, in denen handelnde Personen vielleicht namentlich genannt worden sind, setzt er am anderen Morgen, seinem ersten Urlaubstag, beim Leuchtturm an – und wird beim Wärter Brahm fündig. Der erinnert sich an das Touristen-Trio und daran, dass der vergleichsweise ältere Mann seinen Fotoapparat liegen gelassen hat.
Foto Krämer entwickelt die Aufnahmen, auf denen auch das Segelschiff zu sehen ist. Der Abschnittsbevollmächtigte in Ahrendorf-West führt ihn nicht nur zum Hafen, wo besagtes Fräulein Lorenz anerkennende Blicke der Männer jeglichen Alters auf sich vereint, sondern berichtet auch von einem tödlichen Unfall an der Steilküste, bei dem ein Auto explodiert ist…
Zunächst für die Reihe „Polizeiruf 110” gedreht, ist „Gelb ist nicht nur die Farbe der Sonne“ als „Film des DDR-Fernsehens” erstausgestrahlt worden. Steht hier doch nicht ein mögliches Verbrechen im Vordergrund eher unfreiwilliger Ermittlungen des urlaubenden VP-Leutnants, das sich am Ende als Verkettung unglücklicher Umstände herausstellt. Sondern das gestörte Verhältnis zwischen Tochter und Vater, nachdem Letzterer der jungen Frau mehr Aufmerksamkeit schenkt als die Zehnjährige verkraftet, die den Urlaubsflirt ihres Vaters ernster nimmt als dieser selbst, wie sich später auf tragische Weise herausstellt. Gelb stehe in seinem Film nicht nur für die Sonne in den Bildern Brigittes, sondern auch für die Eifersucht des Mädchens, hat Regisseur Rainer Bär der DDR-TV-Zeitschrift „FF dabei“ (25/1979) erklärt.
Warum in einschlägigen Medien der im Film ungenannte Kriminalist unter Leutnant Woltersdorf firmiert, liegt daran, dass Werner Tietze zwischen 1978 („Holzwege“) und 1980 („Der Einzelgänger“) in sieben „Polizeiruf 110“-Folgen diese Rolle verkörpert hat. Auch später war der ab 1991 freischaffend tätige Schauspieler noch in der Serie zu sehen, aber in anderen Rollen wie Siegfried Gruber („Amoklauf“ 1988) oder als Hauptmann Böhme („Das Duell“ 1990) sowie zweimal als Kriminalrat Böhme 1991 nach der Wende („Das Treibhaus“, „Mit dem Anruf kommt der Tod“).
Pitt Herrmann