Arabische Nächte

BR Deutschland 1979 Spielfilm

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Heinz17herne
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Wolfgang (Wolfgang Fierek), ein begeisterter Motorsportler, der am liebsten Autos bei Crash-Rennen zu Schrott fährt, versieht an der Tankstelle seiner Freundin Karin (Cleo Kretschmer) eher lustlos seinen Dienst. Weshalb er auch nicht traurig darüber ist, dass Karins Tanke, die letzte „Freie“ im Dorf, wohl keine Überlebenschancen gegen das Preisdiktat der Ölmultis hat.

Karin ist aber nicht nur ökonomisch gefrustet, sondern auch privat: Wolfgang, mit dem sie nun schon sieben Jahre zusammen ist, erweist sich als ein rechter Hallodri, der nicht nur in Autos vernarrt ist, sondern in jedes schöne Mädchen. So macht sie kurzerhand die Zapfsäulen dicht, um zusammen mit Christl (Dolly Dollar), ihrer Freundin und Wolfgangs letzter Geliebter, nach London zu fahren. Ziel ist es, einen Ölscheich aufzureißen, einen der neuen Herren mit dem großen Kies...

Bis hierhin hat die Sache, Klaus Lemkes nach „Ein komischer Heiliger“ zweiter Spielfilm, Pfiff. Mit viel Situationskomik und mit Cleo Kretschmer und Wolfgang Fierek zwei Protagonisten, die sich als Vollblut-Komödianten erweisen: Sie lassen über sich lachen und lachen herzlich mit. Doch außerhalb des weiß-blauen Ländle schlägt die bodenständige Komik des gebürtigen Westfalen Lemke ins Lächerliche um, erreicht schließlich den Blödsinns-Pegel Herbert Achternbuschs.

Karin und Christl verwandeln sich wie auch immer in aufsehenerregende Ladies, die im erstbesten Londoner Nobelhotel den erstbesten Ölscheich anbaggern – mit Erfolg. Leider hat ihr Manager (Horatois Häberle) ein besonders dämliches Exemplar von Scheich (Johnny Badr) ausgesucht...

Währenddessen erhält der „durchhormonisierte“ Wolfgang daheim in München eine Karte von Karin aus London, auf der Bauchtänzerinnen abgebildet sind. Arabische Nächte an der Themse. Wolfgang ist auf Sex-Entzug und sogleich rasend eifersüchtig, weshalb er in seinem Wahn nicht auf die Briefmarke mit der Queen blickt. So macht er sich zusammen mit Mischa (Michael Lampert) auf in Richtung Nordafrika, um Karin aus dem Harem, wo immer dieser auch zu finden ist, zu befreien.

Es muss die sengende Sonne Arabiens sein, die Wolfgang auf den Schädel knallt: Plötzlich kommt ihm die Erleuchtung, sein Objekt der Begierde in London suchen zu sollen. Und er findet Karin beim Juwelier, der ihr gerade die teuersten Colliers umhängt, auf Kosten des Scheichs versteht sich. Wolfgang hat noch eine Eingebung: Er entreißt seine Karin dem blödsinnigen Scheich und heiratet sie, ganz in Weiß natürlich, im Oberbayerischen. Klappe – Happy End.

„Arabische Nächte“, mit zahlreichen Laien besetzt, aber auch dem beleibten israelischen „Eis am Stil“-Star Zachy Noy als Chauffeur, kommt an Klaus Lemkes im Provinziellen geerdete Fernsehkomödien nicht heran und man möchte ihm zurufen: Bleibe im Lande und nähre Dich redlich! Immerhin erinnert der Schlussgag an bessere, weil lustigere und vor allem bescheidenere Bildschirm-Zeiten: Das glücklich vereinte Paar legt eine Bauchlandung hin – mitten im Kuhmist.

Klaus Lemkes (Buch und Regie) „Arabische Nächte“ ist eine Produktion von Albatros Film München, Popular-Film Stuttgart und Trio-Film Duisburg der Produzenten Michael Fengler und Hans H. Kaden in Zusammenarbeit mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen. Uraufgeführt am 16. November 1979 im Stuttgarter Kino EM, der Name steht für die Initialen des Firmengründers Eugen Mertz, der das Lichtspielhaus 1950 im denkmalgeschützten ehemaligen Luxushotel Marquardt eröffnete, lockte die heute kultige Komödie allein im ersten Jahr 600.000 Westdeutsche in die Kinos. Für die Erstausstrahlung am 3. August 1982 sorgte das koproduzierende ZDF.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Duration:
2476 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.11.1979, 51140, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 16.11.1979, Stuttgart, EM 2

Titles

  • Originaltitel (DE) Arabische Nächte
  • Weiterer Titel (ENG) Arabian Nights

Versions

Original

Duration:
2476 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.11.1979, 51140, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 16.11.1979, Stuttgart, EM 2