Solino

Deutschland 2001/2002 Spielfilm

Summary

Solino

Italy in the 1960s. One day Romano and Rosa, the parents of the two young brothers Gigi and Giancarlo, decide to leave their sun-drenched home in Apulia and move to Germany. In the gray industrial rust-belt they soon open the first pizza parlor of the neighborhood, adding a little spice to the local restaurant scene.

 

While Romano is soon completely wrapped up in his role as restaurant owner, his wife Rosa, even after many years, continues to suffer from incurable homesickness.
And Gigi and Giancarlo? The two brothers make their own experience with their newfound freedom, with music, and with their first joint. But they will become rivals in their quest for love and success – and each of them wants to be the first to answer the big question: What is really important in life?

Source: German films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
Duisburg anno 1964. Das vom Wirtschaftswunder aufblühende Deutschland wirbt vornehmlich in Südeuropa Gastarbeiter an. Und so verlassen Romano Amato und seine Gattin Rosa samt ihrer beiden noch kleinen Söhne das beschauliche, sonnige italienische Solino, um im (damals noch) tristen Ruhrpott Arbeit zu finden. Der erste Eindruck ist eine Katastrophe: Graue Mietshauskaserne, Klo auf halber Treppe. Doch Romano bekommt in der Kohle- und Montanindustriestadt Arbeit und die Kinder gehen zur Schule, lernen deutsche Freunde und damit geradezu spielerisch die fremde Sprache kennen.

Gigi, der jüngere Sohn, ist ein eher stilles, sensibles Kind. Das sich nicht traut, die gleichaltrige Nachbarstochter Jo anzusprechen. Fasziniert ist er von den Auslagen des Fotografen Klasen, den Hermann Lause als liebenswerten, nachsichtigen Menschenfreund gibt. Er führt den kleinen Gigi in die Kunst des Fotografierens, später auch in die des Filmens ein und weckt ihn ihm die Leidenschaft seines Lebens. Sein älterer Bruder Giancarlo dagegen ist ein raubeiniges Arschloch, das sich jedoch am ehesten in der noch fremden Umgebung zurechtfindet. Mit der Schule hat er es dagegen nicht so, er bastelt lieber an Mopeds und Autos herum.

Mamma Rosa hat die Idee, ihre heimwehkranken Landsleute mit heimischer Kost zu verwöhnen. Und so entsteht die Legende von der ersten Pizzeria im Ruhrgebiet – benannt nach dem italienischen Heimatort Solino. Sie reüssiert rasch nicht nur unter den Gastarbeitern, zumal Papa Romano im Gastraum eines der ersten Schwarzweiß-Fernsehgeräte aufstellt: Nun kann sich der kleine Familienbetrieb kaum noch retten vor mehr oder minder hungrigen Gästen.

Die beiden Brüder werden flügge. Während der Ältere nicht immer gesetzeskonforme Mittel einsetzt, um zu Geld zu kommen, träumt der Jüngere davon, zumindest Dokumentarfilmer zu werden. Beide jedenfalls haben es satt, für ein Taschengeld in der väterlichen Pizzeria zu malochen. Auch sonst ist der Familienfrieden nachhaltig gestört: Als Gigi endlich bei Jo landet, sinnt der eifersüchtige Giancarlo darauf, das Mädchen für sich zu gewinnen.

Die Chance dazu wird ihm eröffnet, als Mamma Rosa, die ihren Gatten beim Fremdgehen inflagranti erwischt, ernsthaft erkrankt und ihre letzten Tage daheim in Solino verleben will. Da niemand sie nach Italien begleiten will, opfert sich Gigi, obwohl sein erster Film gute Chancen hat, beim Dokumentarfilmfestival in Oberhausen gezeigt zu werden.

Giancarlo verführt nicht nur Jo, mit der die beiden Brüder inzwischen in einer Wohngemeinschaft leben, er verheimlicht Gigi auch dessen Erfolg beim Festival. Ja er nimmt sogar anstelle von Gigi den Preis entgegen und schlüpft so nicht nur privat, sondern auch beruflich in die Rolle des Bruders, der derweil in Solino vergeblich auf die Ablösung durch Giancarlo wartet. Dort ist Mamma Rosa sichtlich aufgeblüht, aber auch Gigi winkt in Person der feurigen Ada endlich das lange vermisste private Glück.

Am Ende ist nur Papa Romano rundum gescheitert: Angesichts der sprunghaft angestiegenen Konkurrenz bleiben in seiner Pizzeria die Gäste aus, was er sich und Gigi am Telefon, der ihn zu seiner Hochzeit nach Solino einlädt, jedoch nicht eingestehen will. Giancarlo reist dazu erstmals nach Italien – als gemachter Mann. Er arbeitet nun für einen internationalen Filmkonzern. Und Gigi? Der hat seinen Frieden gefunden mit dem bescheidenen, aber glücklichen Dasein unter südlicher Sonne: Zusammen mit Ada betreibt er in Solino das Kino „Cinema Nuovo“.

„Solino“ ist ein gut gemachter Unterhaltungsfilm vor dem Hintergrund der großen mitteleuropäischen Migrationswelle der Nachkriegszeit im allerdings etwas zu biederen TV-Format. Man hat dem deutsch-türkischen Regisseur Fatih Akin seinerzeit vorgeworfen, von Italien und den italienischen Gastarbeitern in Deutschland ebenso wenig etwas zu verstehen wie von der italienischen Sprache.

Akin aber ist souverän genug, seine Motive für „Solino“ offenzulegen: Natürlich hätte er lieber einen Film über türkische Gastarbeiter gemacht, das sei ihm aus emotionalen Gründen jedoch damals noch nicht möglich gewesen. So sei er auf ein Thema mit größerem gefühlsmäßigem Abstand gekommen.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Script supervisor

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Clapper loader

Still photography

Lighting design

Key grip

Prop master

Costume design

Editing

Assistant editor

Sound

Sound assistant

Audio mixing

Special effects

Conductor

Cast

Unit production manager

Location manager

Original distributor

Shoot

    • 11.09.2001 - 15.11.2001: Duisburg, Nordrhein-Westfalen. Sizilien
Duration:
3407 m, 124 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby Digital
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 26.08.2002, 91522, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 23.09.2002, Hamburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 07.11.2002;
Veröffentlichung (DE): 04.09.2003, DVD;
TV-Erstsendung (DE FR): 28.01.2005, Arte

Titles

  • Originaltitel (DE) Solino

Versions

Original

Duration:
3407 m, 124 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby Digital
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 26.08.2002, 91522, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 23.09.2002, Hamburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 07.11.2002;
Veröffentlichung (DE): 04.09.2003, DVD;
TV-Erstsendung (DE FR): 28.01.2005, Arte

Awards

Gilde deutscher Filmtheater 2003
  • Filmpreis in Silber
Bayerischer Filmpreis 2003
  • Nachwuchsdarstellerpreis
FBW 2002
  • Prädikat: Besonders wertvoll