Weitere Namen
Charles Paul Wilp (Weiterer Name)
Darsteller, Regie, Drehbuch
Witten Düsseldorf

Biografie

Charles Paul Wilp wurde am 15. September 1932 in Witten geboren. Er besuchte die Pariser Kunstakademie Académie de la Grande Chaumière und studierte anschließend Publizistik, Kunst und Wirkungspsychologie an der Technischen Hochschule Aachen. Danach ging er nach New York, USA, wo er an der Design-Schule von Raymond Loewy ein Schüler des legendären Fotografen Man Ray wurde.

Zurück in Deutschland arbeitete Wilp zunächst als freier Bildjournalist, wechselte aber bald in die Werbebranche. Er zeichnete als Fotograf und teils auch Gestalter für zahlreiche Kampagnen verantwortlich, so etwa für Stiebel Eltron, Pirelli und das Volkswagen-Werk, für das er den berühmten Slogan "Der VW läuft ... und läuft ... und läuft ..." in Bilder übersetzte. Für die Wodka-Marke Puschkin inszenierte er zudem einen berühmten Werbespot ("Puschkin - Wodka für harte Männer", 1962). Ein überragender Erfolg war in den 1960er Jahren auch die von ihm fotografierte Kampagne für Afri-Cola, bei der er Nonnen, Soldaten sowie Menschen aller Ethnien und Gesellschaftsschichten stets hinter einer vereisten Glasscheibe zeigte. Mehrere Motive dieser Kampagne wurden auch in den Bestand von Die Neue Sammlung - The International Design Museum Munich aufgenommen. Daneben beriet Wilp auch Politiker wie Willy Brandt, Franz Joseph Strauß und Helmut Schmidt in Imagefragen; zwischen 1966 und 1969 fotografierte er auch für verschiedene politische Institutionen.

Durch seine oftmals spektakulären und provokativen Werbearbeiten avancierte Wilp zu einem Star der Werbebranche. Er gab sich als Exzentriker und Selbstdarsteller, und pflegte einen freundschaftlichen Umgang mit Künstlern wie Joseph Beuys, Andy Warhol, Daniel Spoerri und Yves Klein, von denen er teils auch Fotoserien aufnahm. 1972 wurde er mit der Arbeit "Konsumrealismus" zur documenta nach Kassel eingeladen. Darüber hinaus hegte Wilp seit seiner Kindheit eine enorme Leidenschaft für die Raumfahrt, ein Thema, mit dem er sich zeitlebens höchst intensiv beschäftigte. So plante er Ende der 1960er Jahre gemeinsam mit seiner Frau eine "Begegnungs- und Erinnerungsstätte" (an sich selbst), die schließlich als Ufo-förmiger Pavillon realisiert und auf seinem Grundstück aufgestellt wurde.

Im Jahr 2004 wurde Charles Wilp in die 'Hall of Fame der deutschen Werbung' aufgenommen. Am 2. Januar 2005 starb er in Düsseldorf-Kaiserswerth an Krebs.