Ein bißchen Alibi

DDR 1972 TV-Spielfilm

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Heinz17herne
Heinz17herne
Weil zwei Kinder, Peter Geisig und seine Freundin (Andrea Bogacz), ‘mal wieder lautstark durchs Haus in den Garten laufen, meckert Hausmeister Uhlig aus dem Küchenfenster. Dabei, so der vorlaute Knirps, soll der sich lieber um seine Frau und seine drei Kinder kümmern, als sich in der Kneipe volllaufen zu lassen.

Apropos Kneipe. Wilhelm „Opa“ Hoppe ruft nach Peter, damit er ihm die Schuhe zubindet. Wie jede Woche ist der Rentner mit seinen Freunden Tanne (Axel Triebel) und Frosig (Otto-Erich Edenharter) in der Gaststätte „Klause“ zum Skat verabredet. Und bürstet den ihn an der Haustür um hundert Mark bittenden Uhlig ab: Die Eskapaden des Hausmeisters will der sonst so spendable Schneider im Ruhestand keinesfalls unterstützen.

Weil Tannes Frau Anna Geburtstag hat, wird die Skatrunde frühzeitig gesprengt und Opa Hoppe trinkt mehr, als er vertragen kann. In Anwesenheit des Wirts Hermann Stelter, seiner Kellnerin Anette Fleck und ihres Bekannten Bodo Wendler plaudert Hoppe aus, dass er schon einmal alles Geld auf der Bank verloren hat und daher seine offenbar nicht unerheblichen Ersparnisse daheim aufbewahrt.

Annette, die neben ihrem „Schmachtfetzen“ Bodo auch beim verheirateten Hermann Stelter nichts anbrennen lässt, bekommt bei einem Stelldichein mit dem Wirt mit, wie der schon arg angetrunkene Uhlig weit nach Mitternacht an der längst geschlossenen Kneipentür rüttelt, um noch eine Flasche Schnaps zu erhalten. Die er auch bekommt, um der Randale ein Ende zu bereiten.

Als seine Nachbarin Verchow (Lieselott Baumgarten) bemerkt, dass Opa Hoppe nicht wie gewohnt um sieben Uhr zum Brötchenholen gegangen ist, schaut sie in dessen Wohnung nach und findet ihn erschlagen auf dem Boden liegend im Schlafzimmer vor. Oberleutnant Peter Fuchs und Leutnant Vera Arndt stehen vor einer schwierigen Tätersuche, denn sowohl die Hausbewohner als auch die Gäste des Wirtshauses wussten über den – naturgemäß gestohlenen – „Schatz“ bescheid.

Unterstützung bei der Feststellung der Alibis aller in Frage kommenden Personen erhält das Ermittler-Duo vom frisch von der Polizeischule kommenden Kriminal-Wachtmeister Lutz Subras. Zunächst gerät Hausmeister Uhlig ins Visier, der die Haushaltskasse geplündert und danach die Nacht einmal mehr nicht daheim verbracht hat. Seine Gattin (Helga Hahnemann) vermutet, dass er zusammen mit der neuen, attraktiven Mieterin Angelika Melzer, einer Schwimmtrainerin, in der Laube hinter dem Haus war.

In dieser Laube werden mit Blut befleckte Schuhe gefunden, die Treber-Rückstände aufweisen. Ein Absatz ist zudem mit sieben Holzstiften genagelt worden. Zum einen passt die Schuhgröße nicht zu Uhlig, dem das Paar offenbar untergeschoben worden ist. Zum anderen deuten Abnutzungserscheinungen auf einen Mann hin, der einen stehenden Beruf und eine labile Körperhaltung hat. Der Wirt hat immerhin „ein bisschen Alibi“ durch Anette und den nächtlichen Störenfried Uhlig.

Als sich nach einem Aufruf der Polizei Schuhmachermeister Arlt (Frank Michelis) meldet, der einen Schuh aus Zeitgründen mit besagten Holzstiften gefertigt hat, wird nach Bodo Wendler, der in der nahegelegenen Malzfabrik beschäftigt ist, gefahndet, nachdem er sich einer Befragung durch Flucht entzogen hat. Währenddessen lässt sich Vera Arndt die Haare schön machen, um von der Friseuse (Brigitte Scholz) Näheres über ihre frühere Kollegin Anette zu erfahren. Als Bodo Wendler erhängt in seinem Fotoatelier gefunden wird, ist mit dem Selbstmord des vermutlichen Täters der Mordfall noch nicht abgeschlossen…

„Ein bißchen Alibi“ von Hans-Joachim Hildebrandt (Buch und Regie) nach einem Szenarium von Tom Wittgen, ist von Ende April bis Anfang Juni 1972 in Berlin und Umgebung, u.a. im Sportforum Hohenschönhausen des Stasi-Klubs BFC Dynamo gedreht worden. Im Mittelpunkt des „Polizeiruf 110“-Debüts Alfred Rückers als Kriminal-Wachtmeister Lutz Subras steht die akribische Ermittlungsarbeit.

Bei der auch Nebenfiguren wie der „Klause“-Stammgast Lang (Siegfried Seibt) und Peters Mutter (Hannelore Freudenberger) eine Rolle spielen: Letztere wirft der geplagten Hausmeister-Gattin vor, nicht energisch genug dem asozialen Treiben ihres Mannes entgegengetreten zu sein. Letztlich sei sie selbst nicht ganz unschuldig an der prekären Familiensituation: „Ein bisschen lassen Sie sich gehen.“

Pitt Herrmann

Credits

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Kamera

Maske

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Länge:
65 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 20.08.1972, DDR-TV

Titel

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Ein bißchen Alibi

Fassungen

Original

Länge:
65 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 20.08.1972, DDR-TV