Roberto Bianchi Montero

Weitere Namen
Robert M. White (Weiterer Name)
Regie, Drehbuch
Rom, Italien Valmontone, Italien

Biografie

Roberto Bianchi Montero, geboren am 7. Dezember 1907 in Rom, war ein italienischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, der besonders durch Genrefilme wie Italowestern, Melodramen und Erotikfilme bekannt wurde. Bereits als Jugendlicher war Bianchi Montero Mitglied in einer Laien-Theatergruppe, 1930 trat er der Truppe um den Theaterkünstler Ettore Petrolini bei, der mit seinem avantgardistischen Stil das Komödien- und Revue-Theater Italiens entscheidend prägte. Nach vierjähriger Zusammenarbeit gründete Bianchi Montero seine eigene Schauspielkompanie. Eine erste Filmrolle erhielt er 1936, in den Folgejahren sammelte er auch erste Erfahrungen als Regieassistent.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte er sich auf die Arbeit hinter der Kamera und drehte von da an als Regisseur oder Drehbuchautor oft mehrere Filme pro Jahr. Bianchi Monteros Vorliebe für komödiantische Verwicklungen und skurrile Charaktere zeigt sich beispielhaft in der Westernkomödie "La sceriffa" ("Tina räumt auf", 1959). Er erzählte Geschichten mit unerwarteten Wendungen und setzte sie trotz eines konstant knappen Budgets mit viel Energie und Erfindungsgeist um, was ihm besonders in Filmgattungen wie dem Italowestern viele Fans beschert hat. In den 1960er-Jahren stieg er kurz in das Genre der "Mondo"-Dokumentationen ein, bei denen Tabuthemen und Bräuche nicht-europäischer Gesellschaften auf pseudo-dokumentarische Art in meist überspitzter Form porträtiert werden. Er widmete sich jedoch bald wieder dem Spielfilm und erlangte mit dem Kriegsfilm "36 Ore all'inferno" ("36 Stunden in der Hölle", 1969) Bekanntheit bei Freunden des italienischen Actionfilms. Regelmäßig drehte er aber auch Erotikkomödien oder Thriller wie beispielsweise den blutigen Giallo "Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile" ("Schön, nackt und liebestoll", 1972). Für seinen Gangsterfilm "L'occhio del ragno" ("Das Auge der Spinne", 1972) konnte er Klaus Kinski für eine Hauptrolle gewinnen.

Mehrmals wirkte Bianchi Montero an europäischen Koproduktionen mit, so schrieb er 1962 für Jürgen Rolands Film "Der schwarze Panther von Ratana" das Drehbuch und führte unter dem Pseudonym Robert M. White gemeinsam mit Jaime Jésus Balcázar beim Western "Oklahoma John" (1965) Regie. Für Harald Reinls Verfilmung von "Der letzte Mohikaner" (1965) mit Joachim Fuchsberger schrieb er gemeinsam mit J. Joachim Bartsch und Giovanni Simonelli das abenteuerreiche Drehbuch.

Roberto Bianchi Montero starb im Jahr 1986 an seinem Geburtstag in Valmontone, Italien.