1960

2. Juli
"Kirmes" von Wolfgang Staudte wird bei den Berliner Filmfestspielen uraufgeführt. Ein Deserteur (Götz George) bringt 1945 ein Eifeldorf durcheinander. Die Bedeutung dieses Films wird erst später erkannt.

24. Juli
Hans Albers, 69, stirbt in München. Beerdigt wird er in Hamburg. Er war der letzte Volksschauspieler des deutschen Kinos. An seinem Grab spricht Helmut Käutner die Abschiedsworte.

13. September
Der dänische Filmkaufmann Preben Philipsen verlegt den Sitz seiner dänischen Firma "Rialto Film" (gegründet 1957) nach Hamburg. Eine 1959 begonnene Serie mit Edgar Wallace-Filmen wird erfolgreich fortgesetzt. Horst Wendlandt, vormals Produktionschef bei der CCC, übernimmt verantwortliche Aufgaben und wird Mitinhaber. 1963 zieht die Firma nach Berlin.

24. September
Der Regisseur Harald Braun, 59, stirbt in Xanten. In seinen Filmdramen über seelische und geistige Krisen ist viel vom Denken der vierziger und fünfziger Jahre aufbewahrt: "Nachtwache", "Solange du da bist, "Der gläserne Turm".

15. Oktober
In Berlin stirbt die Schauspielerin Henny Porten im Alter von 70 Jahren. Sie war der erste Star des deutschen Films und wurde vom Publikum so geliebt, daß der Schriftsteller Kurt Pinthus 1921 forderte: "Man mache Henny Porten zum Reichspräsidenten!"

 

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Hans Helmut Prinzler: Chronik, 1895-2004. In: Wolfgang Jacobsen, Anton Kaes, Hans Helmut Prinzler (Hg.): Geschichte des deutschen Films. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2004

© 2004 J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart.