Biografie
Philipp Sichler wurde am 16. Juli 1974 in Spaichingen geboren. Ursprünglich wollte er Musik studieren, machte dann aber eine Ausbildung zum Mediengestalter. Nach einer erfolglosen Bewerbung für ein Regiestudium an der dffb entdeckte Sichler den Bereich Kamera für sich. 1999 bewarb er sich mit Erfolg an der Filmakademie Baden-Württemberg, wo er ein Studium im Fach Bildgestaltung/Kamera absolvierte. Für die Kameraarbeit bei dem 30-minütigen Dokumentarfilm "Hier liegen sie alle" (2003) erhielt er eine Nominierung für den Deutschen Kamerapreis. Sein Diplom machte er als Kameramann bei Bettina Blümners mittellangem Spielfilm "Die Kette" (2004).
Nach dem Abschluss begann Philipp Sichler als freier Kameramann zu arbeiten. Sein Langfilmdebüt gab er bei Florian Schwarz' hoch gelobter Film-Noir-Variante "Katze im Sack" (2004). Für den TV-Krimi "Sperling und die kalte Angst" erhielt er 2007 den Deutschen Fernsehpreis. Fürs Kino drehte Sichler unter anderem "Peer Gynt" (2006) mit Regisseur Uwe Janson, mit dem er in den folgenden Jahren regelmäßig zusammenarbeitete, zum Beispiel bei dem Kinofilm "On the Inside" (2010) und dem Fernsehspiel "Die Udo Honig Story" (2015).
Mehrfach arbeitete er auch mit Ed Herzog (z.B. "Schweinskopf al dente", 2015) und seinem ehemaligen Kommilitonen Florian Schwarz, zum Beispiel bei dessen hochgelobter, vielfach preisgekrönter "Tatort"-Episode "Im Schmerz geboren" (2014). Beim Deutschen Regiepreis "Metropolis" wurde Sichler für seine expressive Bildgestaltung bei diesem Krimi und für die Arbeit bei "Mörderhus - Der Usedom-Krimi" (2015) in der Kategorie "Beste schöpferische Mitwirkung: Kamera" ausgezeichnet. Für "Das weiße Kaninchen" (2016, Regie: Schwarz), einem Drama zum Thema Cyber-Grooming, erhielt Sichler als Mitglied des Kernteams einen Grimme-Preis.
Weitere bekannte TV-Filme, an denen Sichler mitwirkte, sind "Die Zielfahnder - Blutiger Tango" (2019), die Krimi-Miniserie "Die Toten von Marnow" (2019, 2024), die Beziehungsgeschichte "Ein Leben lang" (2020) und die Generationenkomödie "Für immer Eltern" (2021).
Für Oskar Roehler übernahm Sichler die Bildgestaltung bei der Filmbusiness-Satire "Bad Director" (2023), Joachim Lang engagierte ihn als Kameramann bei der Filmbiografie "Cranko" (2024) – beides Kinoproduktionen. Für die Arbeit bei Cranko wurde Philipp Sichler 2025 für den Deutschen Filmpreis nominiert.