Darsteller, Regie, Drehbuch, Produzent, Produktionsleitung
München Schliersee

Biografie

Franz Seitz sen. wurde am 14. April 1888 in München geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er zwei Jahre lang eine private Schauspielausbildung bei Franz Jacobi vom Münchner Hoftheater. Unter dem Pseudonym "Franz Felix" stand er anschließend an diversen bayerischen Theatern auf der Bühne. Ab 1908 hatte er ein dauerhaftes Engagement am Nürnberger Volkstheater. Zu dieser Zeit begann er auch als Regisseur zu arbeiten und inszenierte Stücke unter anderem in Innsbruck und Eisenach. Bis 1918 folgten weitere Engagements, zunächst in Regensburg, wo er ebenfalls Regie führte, dann am Münchner Volkstheater. 1919 wurde er ins Ensemble des Münchner Residenz Theaters berufen. Zu dieser Zeit lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, die Bühnenschauspielerin Anni Terofal.

Bereits einige Jahre vorher, im Jahr 1913, drehte Seitz mit "Der Ausgestoßene" seinen ersten Film als Regisseur, drei Jahre später gefolgt von "Des Nächsten Weib" (1916, zusammen mit Artur Robison). Zwischen 1917 und 1922 war er auch als Filmschauspieler tätig, konzentrierte sich ab 1918 aber in erster Linie auf die Regie; häufig schrieb er auch die Drehbücher seiner Filme.

Zunächst realisierte Franz Seitz sen. Filme für Berliner Produktionsgesellschaften, so etwa seinen ersten größeren Erfolg, die Detektivgeschichte "Der Herr mit der Dogge" (1918). 1919 ging er nach München, wo er von der Union-Film Company als Hauptregisseur verpflichtet wurde. 1922 wechselte Seitz zur Münchner Lichtspielkunst AG (Emelka). Vier Jahre später kehrte er als Mitgesellschafter zur Union-Film zurück, allerdings nur für zwei Jahre: 1928 wechselte er als Künstlerischer Ober- und Produktionsleiter wieder zur Emelka, aus der 1932 die Bavaria Film hervorging.

Während dieser Jahre drehte Seitz zahlreiche Unterhaltungsfilme verschiedenster Genres, seine Bandbreite reichte von Abenteuerfilmen ("Die Flucht ins Jenseits oder: Die dunkle Gasse von New York", 1920) bis zu sentimentalen Melodramen ("Dein Begehren ist Sünde", 1925). Nicht zuletzt aber machte er sich als Spezialist für turbulente Komödien einen Namen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten dieser Richtung gehören "Der Favorit der Königin" (1922), "Die abenteuerliche Hochzeit" (1925) und "Marccos tollste Wette" (1926). Ebenso erfolgreich war Seitz mit Heimatfilmen, darunter "Der letzte Schuss" (1920), "Der Jäger von Fall" (1926) und "Hinter Klostermauern" (1928). Von der Kritik wurden seine Filme mitunter begeistert aufgenommen. So schrieb die Zeitschrift "Der deutsche Film" bereits im Jahr 1921, Seitz habe sich "um den Weltruf des Münchner Films mehr verdient gemacht als vielleicht irgend ein anderer Regisseur". Sein oft gerühmtes Gespür für publikumswirksame Stoffe zeigte sich auch bei seinen bayerischen Lustspielen, etwa "Der Weiberkrieg" (1928), "Links der Isar - rechts der Spree" (1929) und "Mit Dir durch dick und dünn" (1933). Mit seiner eigenen Firma, der 1932 gegründeten Tonfilm-Produktion Franz Seitz, realisierte er allerdings nur drei, wenn auch erfolgreiche Filme: "Der Schützenkönig" (1932), "Die blonde Christl" (1933) und "Der Meisterdetektiv" (1933).

Zu Seitz' regelmäßigen Darstellern gehörte der von der Bühne kommende Komiker Weiß-Ferdl, mit dem er zwischen 1928 und 1933 sechs Filme drehte. Danach wurde der ebenfalls vom bayerischen Theater kommende Volksschauspieler (und Regisseur) Joe Stöckel sein Stammschauspieler, wenn auch häufig in Nebenrollen. Die beiden arbeiteten bis 1937 bei 17 Filmen zusammen; Stöckel schrieb gemeinsam mit Joseph Dalmann meist auch die Drehbücher. So auch bei dem NS-Propagandafilm "SA-Mann Brand" (1933), der ohne offiziellen Regierungsauftrag entstand und von Seitz in einer Art vorauseilendem Gehorsam inszeniert wurde. Stöckel schrieb sich darin die humorige Nebenrolle eines gutmütigen Hausbesitzers zu, der unter der Fuchtel seiner die Nazis ablehnenden Frau steht. Der Film war jedoch weder beim Publikum, noch bei der Kritik ein Erfolg.

Für eine Kontroverse sorgten Seitz und Stöckel mit "Bei der blonden Kathrein" (1934), eine Studentenkomödie, von der sich nationalistische Studenten verunglimpft fühlten und die vom NS-Regime als "Studenten-Kitschfilm" und "Machwerk" abgeurteilt wurde. In den folgenden Jahren konzentrierte Franz Seitz sen. sich dann wieder ganz auf unverfängliche bayerische Heimatfilme und Komödien. Mit Karl Valentin drehte er die Kurz-Spielfilme "Der "Zithervirtuose" (1934) und "Der Geizhals" (1934). Seine erfolgreichsten Werke dieser Zeit waren jedoch die Heimatfilme "Die Pfingstorgel" (1938) und "Skandal um den Hahn" (1938).

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 gestaltete sich die Realisierung seiner Filme zunehmend schwierig. Die ländliche Liebesgeschichte "Die Erbin vom Rosenhof" (1942) war Seitz' letzter Film in Nazi-Deutschland – und sein vorletzter Film überhaupt. In der Nachkriegszeit wirkte er noch an zwei Drehbüchern mit ("Die Sterne lügen nicht" und "Zwei in einem Anzug", beide 1950). Aber als Regisseur konnte er nur noch einen Film inszenieren: Das Heimatdrama "Der letzte Schuß" (1951), bei dem sein Sohn Franz erstmals als Produzent fungierte. Am 7. März 1952 starb Franz Seitz sen. im bayerischen Schliersee.

Sein Sohn Franz Seitz jun. (1921-2006) wurde ebenfalls Drehbuchautor und Regisseur, avancierte vor allem aber zu einem der bedeutendsten deutschen Filmproduzenten seiner Zeit. Der zweite Sohn Hans (1923-1976) kam unter dem Namen Hans Terofal als Schauspieler zu Ruhm.

 

FILMOGRAFIE

1951
  • Regie
  • Drehbuch
1941/1942
  • Regie
  • Drehbuch
1939
  • Regie
  • Drehbuch
1939
  • Regie
  • Drehbuch
1938
  • Regie
  • Drehbuch
1936
  • Regie
1935/1936
  • Regie
1936
  • Regie
  • Drehbuch
1934
  • Regie
1934
  • Regie
  • Produktionsleitung
1933/1934
  • Regie
  • Produktionsleitung
1932/1933
  • Regie
  • Produzent
1932/1933
  • Regie
  • Produzent
1933
  • Regie
  • Produktionsleitung
1933
  • Regie
  • Produzent
1933
  • Regie
  • Produktionsleitung
1932
  • Regie
  • Produzent
1931
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1929
  • Künstlerische Oberleitung
1928/1929
  • Regie
1927/1928
  • Künstlerische Oberleitung
1927
  • Künstlerische Oberleitung
1927
  • Regie
  • Drehbuch
1926
  • Regie
  • Drehbuch
1924/1925
  • Regie
  • Drehbuch
1920/1921
  • Darsteller
  • Regie
1923
  • Regie
  • Drehbuch
1923
  • Regie
  • Drehbuch
1922
  • Regie
1922
  • Darsteller
  • Regie
1922
  • Regie
  • Drehbuch
1921/1922
  • Regie
  • Drehbuch
1922
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1921
  • Regie
  • Drehbuch
1921
  • Regie
  • Drehbuch
1921
  • Darsteller
  • Regie
1921
  • Regie
1920
  • Darsteller
  • Regie
1920
  • Drehbuch
1919/1920
  • Regie
  • Drehbuch
1919/1920
  • Drehbuch
1920
  • Darsteller
1920
  • Regie
  • Drehbuch
1920
  • Darsteller
  • Regie
1919
  • Darsteller
  • Regie
1919
  • Regie
  • Drehbuch
1918
  • Regie
  • Drehbuch
1918
  • Darsteller
  • Regie
1918
  • Regie
  • Drehbuch