Das blaue Licht. Eine Berglegende aus den Dolomiten

Deutschland 1932/1951 Spielfilm

Wie "Das blaue Licht" entstand (Drehbericht)


Lichtbild-Bühne, Nr. 71, 24.3.1932


(...) Leni Riefenstahl, die Schauspielerin, Béla Balász, der Schriftsteller, und Hans Schneeberger, der Film-Operateur haben sich eines Tages zusammengetan, um die Legende vom "blauen Licht" zu verfilmen.

Als Leni Riefenstahl vor Jahren das unweit von Bozen gelegene Sarntal durchwanderte, hat sie selbst die Legende von den dortigen Bauern gehört.

Der Plan war nun, die Verfilmung der Legende dort vorzunehmen, wo sie in der Bevölkerung noch lebendig ist, und die Sarntaler Bauern selbst mitwirken zu lassen. So zog man den letzten Sommer mit Kameras und Scheinwerfer-Wagen in die Dolomiten.

Das Schwierigste an dem ganzen Unternehmen war, diese Sarntaler Bauern für den Film zu gewinnen. Leni Riefenstahl musste von Gehöft zu Gehöft gehen und jedem einzelnen gut zureden. Die meisten verstanden gar nicht, was man von ihnen wollte. Von Film hatten sie in ihrer weltenfernen Abgeschlossenheit noch kaum etwas gehört.

Lange dauerte es, bis diese Menschen ihre Scheu vor der Kamera verloren. Dann aber gab es keine eifrigeren Mitarbeiter. Auch konnten jetzt die Lichtwagen ungehindert in die Dörfer fahren und Innenaufnahmen in Häusern und Kirchen gemacht werden.

Monatelang hat das Kollektiv dort unten gearbeitet. In verträumten kleinen Ortschaften, romantischen Tälern an gigantischen Wasserfällen und auf Felsgraten, die man nur unter Lebensgefahr erklettern konnte. So war zum Beispiel bei der Besteigung einer dreihundert Meter hohen Steilwand, wie sie im Film gezeigt wird, eine Sicherung aus bildtechnischen Gründen nicht möglich.

Um mit den vorhandenen Mitteln auszukommen, war einfachste Lebensführung für alle Mitarbeiter Vorbedingung. Das wenige Geld, das zur Verfügung stand, wurde in der Hauptsache für Material, Requisiten, Lichtwagen u. a. verwandt.

Außer im Sarntal selbst hielt sich die Expedition längere Zeit auf einer Almhütte im Brenta-Gebiet auf. Ferner in dem Tessiner Dörfchen Foroglio, das infolge von Wassereinbrüchen von der Bevölkerung vollkommen verlassen ist.

Und so entstand – nahezu ohne das Hilfsmittel des Ateliers – diese Filmlegende vom "Blauen Licht" …

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