Bomben auf Monte Carlo

Deutschland 1931 Spielfilm

Bomben auf Monte Carlo


E.G.G., Hamburger Echo, 2.9.1931, Nr. 241


So weit wären wir also einmal wieder! So weit hat es die Ufa einmal wieder mit einer großen und originellen schauspielerischen Begabung gebracht! Hans Albers in einem Schwankfilm mittlerer Qualität, Marke Salonstil.

O, diese Filmpsychoanalytiker, die mit Argusaugen einer schauspielerischen Natur nachspüren, um dann glücklich da etwas zu merken, wo die sichtlichsten Effekte in der Wirkung auf den Zuschauer nach außen fallen. Sie wollen allzu gern die Creme der schauspielerischen Wirkung auf bequeme Weise abschöpfen und sind dabei immer wieder der Elefant im Porzellanladen.

Sie haben es nun glücklich heraus, daß Hans Albers, der den köstlichen Sergeanten in dem Bühnenstück "Rivalen" spielte, der den Möbelpacker in "Drei Tage Liebe" darstellte und der in "Die Nacht gehört uns" so bezaubernd herumzauberte, prachtvolle Kraftkerle so recht aus dem Fundament darstellen kann, daß er aber auch zu einer nonchalanten, aufgelockerten Eleganz der Darstellung – die Eleganz eines lebenssicheren good fellow mit Humor und eisernen Fäusten – befähigt ist. Diese bleiben, Albers eigenen und augenfälligen Züge wurden schon in dem Albers-Film "Hans Dampf in allen Gassen" zum Steckenpferd der Aufführung gemacht. Man betont sie in großer Weise in den "Bomben auf Monte Carlo".

Wie Hans Albers hier als Kapitän eines Abenteuerschiffes den wilden Mann und die nonchalante Feschität einer tadellosen Uniform zusammen spielen muß, dazu den leichtsinnigen Kasinospieler und den splendiden Frauenfreund, das ist solche banale Entwertung seiner schauspielerischen Natur, für die er sich bei seinen Produzenten bedanken darf. Auch Anna Sten als Königin von Pontenero und Heinz Rühmann dürfen sich bedanken. Drei wertvolle Namen deutscher Filmkunst, und in welcher kümmerlichen Gestalt werden sie vorgeführt! Im übrigen – was den Film als solchen anbetrifft –, so ist es wohl eine Frage des guten Geschmacks, in der heutigen Zeit der fürchterlichen Not in so einfältiger Weise den Kokottenbetrieb Monte Carlos zu glorifizieren. Man schämt sich ob der Interessen, die die Filmproduktion heute noch bei ihrem Filmpublikum voraussetzt.

Der Varietéteil des Programms wartete mit der akrobatischen Tänzerin Drena Beach auf, mit Lai Foun und mit Margit Suchy, der Berliner Operettensängerin, von der man sich allerdings mehr versprochen hätte. Außerordentlich bemerkenswert ist die asiatische Artistik der Chinesentruppe Lai Foun.

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