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Michael ist auf dem Weg zu seiner Ex-Freundin nach Berlin, als er von der rasanten Verbreitung eines seltsamen Virus erfährt, der bei den Befallenen unkontrollierte Aggressionen hervorruft. In Berlin angekommen muss er feststellen, dass Gabi verschwunden ist. Dafür sammelt sich rund um Michael eine kleine Schicksalsgemeinschaft, die nach einer Möglichkeit sucht, den Attacken der Infizierten zu entkommen.
Quelle: Filmfestival Max Ophüls Preis 2010
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Doch als dieser Michi bemerkt, rastet er zombiemäßig aus – und Michi hat alle Not, sich in Gabis Wohnung zu verbarrikadieren - zusammen mit dem offenbar noch gesunden 15-jährigen Installateurslehrling Harper. Ein Blick hinunter in den Hof des mehrstöckigen Mietshauses lässt beide erschauern: Immer mehr Untote sind unterwegs, um vampirmäßig zuzubeißen. Aus den Fernsehnachrichten erfahren sie, dass sich in ganz Nordeuropa ein Virus ausbreitet, der binnen kürzester Frist die Infizierten in blutrünstige Monster verwandelt. Die Berliner werden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen, Ruhe zu bewahren und auf den Einsatz der Polizei zu warten.
Am anderen Morgen flimmert nur noch ein Testbild über den TV-Schirm. Michi und Harper nehmen Kontakt zu anderen Hausbewohnern auf, von denen eine Dame namens Anita bereits infiziert worden ist. In den Hörfunk-Nachrichten ist von einem bevorstehenden Einsatz der Bundeswehr die Rede. Michis Handy liegt auf der Treppe im Hausflur, der Versuch, es sich zu holen, ist lebensgefährlich: Wie eine Meute hungriger Wölfe stürzen sich die Zombies auf alles menschliche Leben, das ihnen in die Quere kommt. Auf den Dachboden geflüchtet entdeckt Michi seine „Ex“ Gabi, die sich dort mit ihrem neuen Freund versteckt hat. Es gibt nur noch einen Ausweg, und der führt über das Wasser...
Mit dem Regiedebüt des Österreichers Marvin Kren begibt sich auch das ZDF auf Neuland: „Rammbock“ ist der erste Zombiefilm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Dem sechzigminütigen Genreexperiment war ein freilich nur kurzes Programmkino-Gastspiel vergönnt, dafür wurde die Low-Budget-Produktion 2010 mit zwei Preisen ausgezeichnet: „Bester Spielfilm“ des New Berlin Film Award und Publikumspreis in der Kategorie „Mittellanger Film“ beim Max Ophüls-Festival in Saarbrücken.
Marvin Kren im ZDF-Presseheft: „Für ‚Rammbock’ interessierten uns nicht die traditionellen, herkömmlichen und Gedärme verschlingenden Untoten. Unsere Menschenmonster sind ein wildes Potpourri aus Assoziationen der Dinge, die uns umgeben. Sie sind geprägt von der fühlbaren und allgegenwärtigen ‚Angst vor der Angst’, der existenziellen Panik, die in der Luft liegt.“
„Rammbock“ ist kein Brutalo-Schocker wie die ganze Phalanx der leider oftmals perversen und jedenfalls völlig überflüssigen Genrestreifen. Auch kein Einsteiger-Streifen, wie in einigen Feuilletons nachzulesen war. Sondern eine durchaus realistisch erzählte Geschichte, in der es nicht um die nackte Freude an purer Gewalt geht, sondern um menschlich-allzumenschliche Probleme in einer apokalyptischen Situation, um Freundschaft und Liebe, um Solidarität und Opferbereitschaft. Marvin Kren wurde auf der Viennale 2010 mit dem „Wiener Filmpreis“ prämiert.
Pitt Herrmann