Oscars® 2023: "Im Westen nichts Neues" geht für Deutschland ins Rennen

Der Spielfilm "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger (Amusement Park Film) wird für Deutschland ins Rennen um den 95. Oscar® in der Kategorie Best International Feature Film gehen. Dies hat eine von German Films berufene, unabhängige Fachjury entschieden. Insgesamt wurden neun Filme für die Auswahl eingereicht.

 

Die neunköpfige Jury mit Jurysprecherin Maria Furtwängler (Deutsche Filmakademie) begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:
"Mit 'Im Westen nichts Neues' zeichnet die Jury ein radikales Werk aus. Schonungslos zeigt es die Maschinerie und Entmenschlichung des Krieges in der materiellen Symbolik von zerschossenen Uniformen, einstürzenden Schützengräben und zerstörten Körpern. Die Gewalt der Ereignisse übersetzt sich in eine Bildgewalt, aus der es kein Entkommen gibt. Die Eiserne Generation der 1910er Jahre stellt sich als Lost Generation vor, in der individuelle Schicksale erbarmungslos in wimmelnden Schlachtengemälden aufgehen. Edward Berger entlarvt mit Deutlichkeit, wie ruhmsüchtige, der Welt enthobene Entscheidungsträger mit arroganter Eitelkeit die jungen Soldaten ins Gefecht schicken und ohne Gewissen opfern. Die erste deutsche Verfilmung des fast hundert Jahre alten Romans von Erich Maria Remarque ist bestürzend aktuell und setzt ein kraftvolles Statement gegen den Krieg."

Statement von Regisseur Edward Berger und Produzent Malte Grunert:

"Erich Maria Remarque hat vor fast 100 Jahren ein Buch geschrieben, das heute leider relevanter ist, als wir es erwartet haben. Dass wir nun mit unserem Film in das Rennen um die Oscars® gehen sollen, ist für uns eine sehr große Ehre. Es ist ein weiter Weg."
- Edward Berger, Regisseur

"Unsere Verfilmung von 'Im Westen nichts Neues' ist die erste deutsche Adaption dieses Klassikers der Weltliteratur. Dass wir mit diesem Film jetzt in den Wettbewerb um einen Oscar® gehen dürfen, ist eine erste Anerkennung für die großartige Leistung aller Beteiligten. Die Wahl macht mich sehr glücklich und ich freue mich darauf, den Film einem großen Publikum zu zeigen."
- Malte Grunert, Produzent Amusement Park Film

Über den Film:

"Im Westen nichts Neues" ist ein großer deutscher Kriegsroman und Klassiker der Weltliteratur von 1928, der seine Authentizität und Kraft aus Erich Maria Remarques eigener Erfahrung in den Schützengräben schöpft. Er erzählt die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie sich die anfängliche Kriegseuphorie in Schrecken, Leid und Angst umkehrt, während sie in den Schützengräben verzweifelt um ihr Leben kämpfen.

Auch nach Jahren hat die Geschichte, die 1918 spielt, nichts von ihrer Kraft und Relevanz verloren. Als erste deutschsprachige Verfilmung wird der Stoff mit deutscher Perspektive auf den Krieg erzählt und nimmt eine relevante Position im konfrontativen Ton des aktuellen Diskurses ein, denn keine andere Gesellschaft ist ihren zerstörerischen Impulsen so oft erlegen wie Deutschland. Es gibt keine Helden in einem Krieg. Keine Sieger, nur verlorene Unschuld und zerstörte Hoffnungen. Die völlige Sinnlosigkeit, die Verluste durch den Krieg und die Gefahr, die von den Prinzipien des Nationalismus und der Abgrenzung ausgeht, ist eine Botschaft, die der Film als Antikriegsfilm der Welt vermitteln soll.

"Im Westen nichts Neues" ist eine Produktion von Amusement Park Film für Netflix. Seine Weltpremiere wird der Film am 12. September 2022 beim Toronto International Film Festival im Rahmen der Sektion Special Presentations feiern. Die Europa-Premiere findet im Rahmen einer Gala Premiere beim Zurich Film Festival statt. Bundesweiter Kinostart erfolgt am 29. September 2022 durch Netflix mit Verleihpartner 24 Bilder. Im Oktober kommt "Im Westen nichts Neues" in die US-Kinos und ist ab dem 28. Oktober 2022 auf Netflix zu sehen.

Über den Weg zu den Oscars®:

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wird Mitte Oktober eine Liste aller in der Kategorie Best International Feature Film eingereichten Titel veröffentlichen. Im letzten Jahr hatten 93 Länder Filme angemeldet. Die 15 Titel umfassende Short List wird am 21. Dezember 2022 bekannt gegeben. Aus dieser Short List werden die fünf nominierten Filme ausgewählt und am 24. Januar 2023 bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 12. März 2023 statt.

Über die Auswahl des deutschen Beitrags:  

Über den deutschen Beitrag für den Oscar® in der Kategorie Best International Feature Film entscheidet ein jährlich berufener Auswahlausschuss. Dieser besteht aus Vertreter*innen acht verschiedener Verbände und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind.

German Films ist als zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens für den deutschen Kandidaten zuständig, der ins Rennen um den Oscar® in der Kategorie Best International Feature Film geht. German Films ist nicht im Auswahlgremium vertreten.

Mehr zu den eingereichten Filmen und der Auswahljury finden Sie hier.

Quelle: www.german-films.de