"Die Fremde" gewinnt zweimal beim Tribeca Film Festival



Gestern Abend wurden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im W Union Square Hotel in New York die Preise des neunten Tribeca Film Festival vergeben. Zu den Gewinnern der Jurypreise des 2001 von Robert De Niro, Jane Rosenthal und Craig Hatkoff ins Leben gerufenen Festivals zählten sowohl "Die Fremde" von Feo Aladag, als auch Sibel Kekilli, die Hauptdarstellerin des Films.



85 Langfilme und 47 Kurzfilme aus insgesamt 38 Ländern waren in diesen Jahr auf dem im New Yorker Stadtteil Tribeca in Lower Manhattan ausgerichteten Independent-Festival zu sehen. Je zwölf Spielfilme und zwölf Dokumentarfilme aus 20 Ländern waren im Wettbewerb "2010 World Competition" ins Rennen gegangen. Als Gewinner in der Kategorie "Best Narrative Feature" zeichnete eine siebenköpfige Jury aus Filmschaffenden "Die Fremde" der Wiener Regisseurin Feo Aladag aus. Der mit $ 25,000 und einem Kunstwerk ("Study: Northern City Renaissance" von Stephen Hannock) dotierte "Founders Award" wurde von Robert De Niro und Jane Rosenthal verliehen.

Feo Aladags Regiedebüt erzählt die aufwühlende Geschichte eines Ehrenmordplans aus sehr intimer Perspektive: Die junge, in Berlin lebende Türkin Umay wird von der eigenen, eigentlich gut integrierten Familie verstoßen, nachdem sie sich mit dieser nach ihrem Ausbruch aus einem unglücklichen Eheleben in Istanbul und dem Versuch eines selbstbestimmten Lebens in Deutschland überworfen hat. " "Die Fremde" handelt vom Streben einer Frau nach persönlicher Freiheit. Man hat derlei schon häufig gesehen – aber selten mit solcher Menschlichkeit, solchem Feinsinn, handwerklicher Finesse und Unmittelbarkeit umgesetzt", lobte die Jury.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Hauptdarstellerin Sibel Kekilli, die eine Woche zuvor bereits den Deutschen Filmpreis für die "Beste darstellerische Leistung - weibliche Hauptrolle" hatte entgegennehmen dürfen. Kekilli erhielt zwei Tickets für einen Flug an ein beliebiges Ziel irgendwo in der Welt, übergeben von Schauspielkollege und Jury-Mitglied Aaron Eckhart. Die Jury begründete ihr Urteil mit einer Darstellerleistung, die "uns vom ersten Filmbild an gefesselt und uns eine lange und schwierige Reise lang im Bann gehalten hat."

Alle Gewinner unter:
www.tribecafilm.com