Transitträume

BR Deutschland 1985/1986 Spielfilm

Inhalt

Die Geschichte einer Freundschaft von Anne (Berlin-Ost) und Marie (Berlin-West). Dank ihrer äußeren Ähnlichkeit sind Grenze und Mauer kein Hindernis für sie. Beide gehen auf eine Zeitreise, und die naturalistischen Filmbilder tauchen schnell in groteske Phantasie: sie wechseln ihre Kleidung, ihre Männer, ihre Arbeit, ihre Staatsoberhäupter und ein wenig ihre Sprache. Anne und Marie, Kinder von Ludwig Erhard und Walter Ulbricht, aufgewachsen mit Lindes-Kaffee und Cottbuser Keks, manchmal in der Behelfsverpackung. Zwischen den Warenbergen der Nachkriegszeit war die Orientierung oft nicht leicht.

Anne aus Berlin-Ost träumt von neuen Möglichkeiten ihrer Liebe zur Musik und ihrer Tuba im Westen. Sie stößt auf die Musikszene sowie Maries Freund Pascal, der sein Leben als Sänger in Nachtclubs fristet... "Aufrechter Gang ist angesagt", der Manager legt die Hand auf ihre Schulter, "Risk profit und aufrechter Gang." Marie aus Berlin-West war schon lange an ihre Grenzen gestoßen und ergreift nach dem Seitenwechsel die Chance, als Schauspielerin auf der Betriebsbühne des VEB Damob "Frieda Hockauf" den "Urfaust" zu inszenieren.

Nach einiger Zeit flieht Anne vor den widrigen Zuständen zurück gen Osten. Doch Marie hat sich eingerichtet: auf der Bühne, in Annes Wohnung und mit dem Kulissenmaler Mars, der auf seinem Flachdach nicht nur malt. Zusammen können sie an diesem Ort nicht bleiben, doch das Ende wird sie alle überraschen. "Hier", sagt Anne zu Marie und zieht aus ihrer Tasche zwei ganz kleine Staatsoberhäupter, "einer für dich und einer für mich."

Ein Film aus der Zeit, als es die Transitstrecke noch gab, der endet in einer Zeit, in der die Berliner Mauer schon aus Sekundärrohstoffen besteht und neue deutsch-deutsche Spezialtruppen patroullieren - ganz unerwartet schon im Jahr 1985.

 

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Credits

Alle Credits

Titel

  • Originaltitel (DE) Transitträume

Fassungen

Original

Länge:
90 min
Format:
16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w + Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 25.01.1986, Saarbrücken, Max-Ophüls-Preis