Der Herr im Haus

Deutschland 1940 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Übellaunig und unleidlich
„Empört er sich, schluckt er erst dreimal Luft, um sich aufzublasen. Er platzt gern. Dann blieb die Stimme weg, der Ton brach ab, ein Filmriß und er sprach stumm, aber gestisch weiter. Wenn Moser stockt, wird man der Muster gewahr...Dann steckt er, außer sich, in den verwirrten Dingen.“ (Witte) Moser, der Hauswart, setzt seiner Haushälterin Frau Pichler (Elise Aulinger) hart zu. Wenn er seine Füße badet, ist das Wasser zu heiß. Schüttet Frau Pichler kaltes Wasser hinein, erschrickt er sich und wettert sie an, dass sie es ihm doch sagen soll, wann sie schüttet. Ihm es Recht zu machen, ist unmöglich. Frau Pichler erträgt es mit Seelenruhe, aber Moser bleibt übellaunig. Überhaupt ist er unleidlich - vor allem unleidlich für die Kamera. Die Drehbuchautoren hatten wohl vor, dem Moser einen tollen Moser ins Drehbuch zu schreiben, aber gelungen ist das nicht. Moser ist er selbst und sonst nichts. Der Film tut wenig für ihn. - Was für eine verpasste Chance, diesen riesig großen, mit einem fabelhaften komödiantischen Talent gesegneten Leo Slezak (in der Rolle des Kammersängers) einfach nicht zum Zuge kommen zu lassen! Nur einmal blitzt etwas auf, als sich Slezak beim Hauswart Moser beklagt, dass der kupferne Handlauf der Treppe nicht sauber sei. Moser schaut weg, wie nur er das kann, und grantelt in sich hinein: „Oan Handlauf muss man anpacken, klar, dass er dann Flecken hat“. Slezak schreitet in der Pose des großen Sängers selbstherrlich die Treppe hinauf... Aber was hätte daraus werden können, diese beiden Komiker aufeinander loszulassen, damit ihr nervös überdrehtes Temperament Funken schlägt! Die hübsche Maria Andergast (gerade noch Ehefrau des Regisseurs) ist verliebt, trällert vor sich hin, nimmt bei ihrem Liebsten Gesangsstunden und lässt sich hemmungslos von ihm küssen. Da dreht Moser sich weg, zählt bis drei, damit‘s nicht zu lang dauert... Kleine und kleinste Einzelheiten, die erinnert werden, während das große Ganze des Films in den tiefen Keller des Vergessens kann. Regisseur Heinz Helbig sah es ein und zog sich nach diesem Film vom Film zurück.

Credits

Director

Director of photography

Music

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Costume design

Sound

Music

Cast

Line producer

Unit production manager

Location manager

Production assistant

Shoot

    • Januar 1940 - März 1940
Duration:
2396 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 18.09.1940, B.54258, Jugendfrei ab 14 Jahre

Screening:

Berliner Erstaufführung (DE): 19.12.1940, Berlin, Tauentzien-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Der Herr im Haus
  • Schreibvariante Der Herr im Haus'
  • Arbeitstitel Einmal Napoleon

Versions

Digitalisierte Fassung

Duration:
87 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Video/Audio:
5.1 Centermono

Original

Duration:
2396 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 18.09.1940, B.54258, Jugendfrei ab 14 Jahre

Screening:

Berliner Erstaufführung (DE): 19.12.1940, Berlin, Tauentzien-Palast

Prüffassung

Duration:
2275 m, 83 min
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 16.08.1988, 60366, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei