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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Christoph Hübner

Geburtsort
Heidelberg
Biografie

Christoph Hübner, geboren am 26. Dezember 1948 in Heidelberg, machte in Hamburg das Abitur und studierte in Heidelberg Jura. 1967 begann er mit fotografischen Arbeiten und Theaterarbeit im Heidelberger "Theater im Gewölbe". 1968 lernte er Gabriele Voss kennen, die für ihn zur Arbeits- und Lebenspartnerin wurde. Bei gemeinsamen Filmen übernahm Hübner meistens die Kamera und Produktion, während Voss sich um Montage und Dramaturgie kümmerte.

Hübner setzte sein Jurastudium in München bis 1971 fort. Bis 1975 studierte er dann an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. 1975 bis 1978 war Hübner Dozent an der Filmklasse der Hochschule für Bildende Künste (HfbK) Hamburg. Es folgten weitere Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten, Kunstakademien und Filmhochschulen sowie Reisen für das Goethe-Institut in alle Welt.

Seit 1975 ist Hübner als Regisseur und Produzent tätig. Davor liefen die Hochschulfilme, die er gemeinsam mit Gabriele Voss drehte, bereits auf verschiedenen Filmfestivals, so zum Beispiel "Drei Ansichten einer Stadt" (1973) auf der Filmschau in Hamburg oder "Huckinger März" (1974) auf dem IFF in Mannheim. In "Huckinger März" rekapitulierten Hübner und Voss in Zusammenarbeit mit den Beteiligten einen Streik in einem Stahlwerk in Duisburg. Hier kamen die beiden filmisch zum ersten Mal in Kontakt mit dem Ruhrgebiet, einem wichtigen Angelpunkt ihres weiteren Schaffens. 

1978 zogen Voss und Hübner ins Ruhrgebiet und gründeten dort das RuhrFilmZentrum mit, zwei Jahre später auch das Filmbüro NW; Ziel beider Institutionen war die Förderung der Filmszene in Nordrhein-Westfalen. 1980 war Hübner zudem Gründungsmitglied des Europäischen Dokumentarfilminstituts (EDI). Für den Dokumentarfilm "Lebensgeschichte des Bergarbeiters Alfons S.", einem biografischen Interview in acht Teilen, erhielten Hübner und Voss 1980 den Adolf-Grimme-Preis.

Mit "Prosper-Ebel – Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung" unternahmen sie in einem für sie typischen Langzeitprojekt den Versuch einer individuellen und facettenreichen Dokumenation einer Zeche im Ruhrpott.

In "Vincent van Gogh – Der Weg nach Courrières" widmeten sich Voss und Hübner 1989 nach längerer Zeit wieder einem Thema außerhalb des NRW-Kontextes. Der Film erzählt anhand von Briefen des Malers an seinen Bruder die unbekannten Anfänge van Goghs. "Anna Zeit Land" (1994) erzählte die Geschichte zweier Frauen in Deutschland über vier Jahre hinweg und verwendete dabei fiktionale wie dokumentarische Elemente. 1998 erschien "Das Alte und das Neue", in dem Voss und Hübner in die Bergarbeitersiedlung Bottrop/Ebel zurückkehren, und die Veränderungen der letzten 20 Jahre nachzeichnen. 

1994 bis 2000 entwickelten Hübner und Voss für 3Sat, WDR und ZDF das Projekt "Dokumentarisch arbeiten", in dessen 13 Folgen er sich u.a. mit Regisseuren wie Johan van der Keuken, Volker Koepp und Klaus Wildenhahn über das Spezifische des Dokumentarischen unterhielt. Verschiedene Lehraufträge führten ihn in diesem Zusammenhang durch Europa, die USA, Südamerika, Süd- und Südostasien und Afrika. Mit "Die Champions" (2003) eröffneten Hübner und Voss eine dokumentarische Trilogie über drei Nachwuchs-Fußballspieler der Borussia Dortmund. Die beiden folgenden Teile "HalbZeit – Vom Traum zum Leben" (2010) und "Nachspiel" (2019) behandelten den weiteren Werdegang eben dieser Spieler, insgesamt wurden sie über 20 Jahre begleitet. 

Nach dem Portrait "Thomas Harlan / Wandersplitter" (2006) über den Filmemacher Thomas Harlan und seine Auseinandersetzung mit seinem Vater Veit Harlan entstanden zwischen 2006 und 2010 die "EmscherSkizzen", in denen Hübner und Voss die Renaturierung der Emscher im Ruhrgebiet begleiteten. Gemeinsam mit sechs bhutanischen Mönchen machten sie in "Mandala" (2012) deren geheimnisvolle und flüchtige Sandmandalas für ein breiteres Publikum sichtbar. Ein Jahr später erschien "Transmitting" (2013) über drei Musiker auf einer musikalischen Reise nach Marokko. In "Nachlass" (2017) unterhielten sich die beiden Regisseur*innen mit Nachkommen von Holocaust-Überlebenden sowie hochrangigen NS-Tätern über Erinnerungskultur in Deutschland. 

Christoph Hübner lebt in Witten/Nordrhein-Westfalen. 

Filmography
2019-2023
Vom Ende eines Zeitalters
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
2015-2019
Nachspiel
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
2017-2019
Nachlass - Passagen
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
2017
Nachlass
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
2012/2013
Transmitting
  • Regie
  • Kamera
  • Produzent
2012
Mandala
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
2006-2011
Emscher-Skizze IV
  • Regie
2006-2011
Emscher-Skizze III
  • Regie
2006-2011
Emscher-Skizze II
  • Regie
2006-2011
Emscher-Skizze I
  • Regie
2009/2010
HalbZeit - Vom Traum zum Leben
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
2004-2006
Thomas Harlan / Wandersplitter
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
2006
Schnitte in Raum und Zeit
  • Kamera
  • Produzent
2004/2005
Dokumentarisch arbeiten: Harun Farocki im Gespräch mit Christoph Hübner
  • Regie
  • Idee
  • Interviews
  • Kamera
  • Schnitt
  • Ton
  • Produzent
1998-2003
Die Champions
  • Regie
  • Stoff
  • Kamera
1995-1998
Das Alte und das Neue
  • Sprecher
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
1989-1994
Anna Zeit Land
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
vor 1990
Christoph Hübner im Gespräch mit Jürgen Böttcher
  • Regie
  • Kamera
1987-1989
Vincent van Gogh - Der Weg nach Courrières
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
1988
Die Stadtprobe
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
1983
Ruhrchronik - Räumung und Abriß der Auguststr. Nr. 5
  • Regie
1979-1982
Inmitten von Deutschland
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
1980/1981
Die Einwanderer
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
1981
Matte Wetter - Arbeit unter Tage
  • Regie
1980
Grüße vom Nachbarn Karl
  • Regie
  • Kamera
1979/1980
Die vierte Generation
  • Regie
1978/1979
Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S.
  • Regie
  • Drehbuch
1979
Tor 2
  • Regie
1976
Vom Alltag einer Krise
  • Regie
1974
Huckinger März
  • Regie
  • Drehbuch
1973
Drei Ansichten einer Stadt
  • Regie
1971
Das erste Jahr
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
URL: https://www.filmportal.de/person/christoph-huebner_f7c29ce38a8a458d90d9625763807194