Johannes Büttner, Jahrgang 1985, studierte an der Berliner Universität der Künste (UdK) und bei De Ateliers in Amsterdam. Bei seinen künstlerischen Arbeiten handelt es sich meist um raumgreifende Videoinstallationen, in denen er sich mit spekulativen, aber auch wissenschaftlich fundierten sozioökonomischen Phänomenen beschäftigt. Seit 2015 waren seine Arbeiten in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen, darunter die 16. Istanbul Biennale (2019), das Palais de Tokyo in Paris (2018), die Kunsthalle Mainz (2020) und die Schirn Kunsthalle Frankfurt (2024).  

Mit "Platform" realisierte er 2022 seinen ersten Kurz-Spielfilm, der die prekäre Situation von Mitarbeitenden internationaler Versand- und Lieferdienste thematisiert. Der Film basiert auf dokumentarischen Interviews, die Büttner mit realen Lieferdienst-Mitarbeitenden geführt hat, die auch im Film zu sehen sind. Zudem verwendete er die Interviews für eine Expanded-Cinema-Videoinstallation, die filmbegleitend im Berliner Literaturhaus sowie beim Kasseler Dokfest gezeigt wurde. "Platform" selbst feierte 2022 beim Filmfestival Max Ophüls Preis Premiere und wurde im gleichen Jahr für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. 

Gemeinsam mit Annegret von Feiertag realisierte Büttner den 13-minütigen Film "Retroverse" (2024), über ein fiktives Technologieunternehmen, das in einem idyllischen hessischen Dorf Retrosimulationen anbietet. 

Über mehrere Jahre hinweg arbeitete Büttner mit dem Dokumentarfilmer Julian Vogel an dem abendfüllenden Dokumentarfilm "Soldaten des Lichts", der sich mit Wunderheilern, Pandemieleugnern und Esoterik-Influencern beschäftigt, die dem rechten Spektrum und der sogenannten Reichsbürgerszene zugerechnet werden. Darunter ist auch ein alter Schulfreund Büttners, der dort sehr aktiv ist und über den Büttner und Vogel überhaupt erst Zugang zu der Szene erhielten. "Soldaten des Lichts" wurde im April 2025 beim Festival Visions du Réel in Nyon (Schweiz) uraufgeführt. Der deutsche Kinostart erfolgte im August 2025.