Aufenthaltserlaubnis
Sommer in Westberlin, Ende der 1970er-Jahre. Exilanten und Exilantinnen aus aller Herren Länder tanzen im Tiergarten oder spielen Fußball vorm Schloss Bellevue. Sie gehen zum Ordnungsamt, sie lassen die Aufenthaltserlaubnis von einem mürrischen Beamten verlängern. Rhythmisch geht der Stempel nieder in den Pass. Sie sehen die Fotos ihrer Kinder in den Pässen und die Kinder heute, um Jahre älter. Ein Gedicht von Pablo Neruda kommt aus dem Off: "Die Verbannung ist rund/ Ein Kreis, ein Ring:/ Deine Füße machen die Runde,/ Du durchquerst die Erde/ Und es ist nicht deine Erde." Sie malen Pappbilder von Diktatoren, die stürzen: den Ugander Idi Amin, den Griechen Dimitrios Ioannidis, den persischen Schah, General Franco aus Spanien und António Salazar aus Portugal. Wenn sie am Flughafen Tegel die Freunde und Freundinnen umarmen, die dorthin zurückreisen, wo sie groß geworden sind, ist ihre Freude grenzenlos.
Ein Diktator kippt noch nicht. Augusto Pinochet unterdrückt mit einer Militärjunta das Heimatland Chile des Filmemachers. Dass er in Westberlin schon als Pappfigur durch die Straßen getragen wird, ist eine trotzige Hoffnung, die sich 1990 erfüllen wird.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Ton
Produktionsfirma
Produzent
Produktionsleitung
Erstverleih
Aufführung (DE): 17.02.2023, Berlin, IFF - Forum Special
Titles
- Originaltitel (DE) Aufenthaltserlaubnis
Versions
Original
Aufführung (DE): 17.02.2023, Berlin, IFF - Forum Special