Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Albert Schirding, Hauptmann der VP
- Frau Schirding
- Peter Schirding
- Werner Hallgast
- Herbert Zallner
- Kurt Lisowski
- Prof. Horn
- Junge Verkäuferin
- Betrunkener Matrose Heinzi
Production company
All Credits
Director
Screenplay
Script editor
Director of photography
Production design
Costume design
Editing
Sound
Music
Cast
- Albert Schirding, Hauptmann der VP
- Frau Schirding
- Peter Schirding
- Werner Hallgast
- Herbert Zallner
- Kurt Lisowski
- Prof. Horn
- Junge Verkäuferin
- Betrunkener Matrose Heinzi
Production company
Unit production manager
Original distributor
Duration: 
2471 m, 91 min
Format: 
35mm
Video/Audio: 
s/w, Ton
Screening: 
Uraufführung (DD): 11.08.1960, Rostock, Ostseewoche
Titles
- Originaltitel (DD) Seilergasse 8
Versions
Original
Duration: 
2471 m, 91 min
Format: 
35mm
Video/Audio: 
s/w, Ton
Screening: 
Uraufführung (DD): 11.08.1960, Rostock, Ostseewoche
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Volkspolizei-Hauptmann Albert Schirding, Leiter der Rostocker Mordkommission, kann auf dem Treppenabsatz kehrt machen, wohnt er doch im gleichen Haus, Seilergasse 8. Bei der Toten handelt es sich um eine gewisse Lisa Gau, eine junge, attraktive und lebenslustige, für die Verhältnisse Ende der 1950er Jahre geradezu leichtlebige Frau mit zahlreichen Liebschaften in rascher Folge. Jedenfalls wissen die Nachbarn des Mehrparteienhauses diesbezüglich einige Angaben zu machen, sonst jedoch scheint sich hier niemand sonderlich um die anderen Mitglieder der „Hausgemeinschaft“ gekümmert zu haben.
Der mit den Ermittlungen betraute Albert Schirding ausdrücklich eingeschlossen, welcher mit seinem Kollegen Herbert Zallner zunächst von einem Selbstmord ausgeht: Nichts deutet auf Fremdverschulden hin, es wurde nichts gestohlen, die Wohnungstür war von innen verschlossen und neben der Toten liegt ein leeren Röhrchen Veronal nebst Wasserglas auf dem Nachttisch. „Seit wann beseitigen Selbstmörder ihre eigenen Fingerspuren?“: Kriminaltechniker Kurt Lisowski ist schon beim ersten Augenschein davon überzeugt, dass Lisa ermordet worden ist. Gewissheit bringen die Untersuchung einer Anhaftung am Teelöffel und letztlich die Obduktion: die im sechsten Monat schwangere Frau ist mit Zyankali vergiftet worden.
Schirding fällt aus allen Wolken, als er von Bristels Gattin (Lore Frisch) erfährt, sie habe seinen Sohn Peter am Vorabend der Tat im Hausflur mit der Ermordeten sprechen sehen. Weitere Indizien verdichten sich zu einem schlimmen Verdacht: Der Medizinstudent, dessen Professor „Papa Horn“ mitbekommen hat, dass er gerade eine schwierige Phase durchmacht und ihm zum „Auslauf“ in der Natur rät, um in frischer Luft den Kopf wieder freizubekommen, hat gerade zu der Zeit im Uniklinikum ein Praktikum absolviert, als Zyankali aus dem Giftschrank des Labors entwendet wurde. Zudem erkennt Schirding mit Hilfe eines Antiquars (Karl Kendzia) seinen Sohn als Käufer eines Buches, das bei Lisa gefunden wurde.
Schließlich macht sich Peter, dessen Verhältnis zu seinem beruflich stark geforderten und daher zumeist abwesenden Vater seit langem gestört ist, in den Augen des leitenden Ermittlers selbst verdächtig, als er kurzerhand zu seinem Freund Werner Hallgast, einem Schiffbau-Studenten, zieht. Er hält es daheim nicht mehr aus, zumal er offenbar vom eigenen Vater des Mordes verdächtigt wird. Albert Schirding will diesen Fall nun wegen Befangenheit abgeben, doch sowohl seine Gattin Charlotte als auch die Kollegen einschließlich seines Vorgesetzten Major Petersen (Erich Franz) wollen davon nichts wissen.
Der Kriminaltechniker Lisowski hat eine neue Spur entdeckt: Abgebissene Zigaretten, die davon zeugen, dass der starke Raucher beide Hände zur Arbeit benötigt, führen Albert Schirding zu einem Kranfahrer auf der Warnow-Werft und zu einem Seemann, der gerade auf der MS Erfurt auf den Weltmeeren unterwegs ist und nur über Rügen Radio befragt werden kann. Eine weitere Spur verfolgt Peter Schirding, nach wie vor Hauptverdächtiger in der Mordsache Lisa Gau: Sein Freund Werner, offenbar glücklich verlobt mit Barbara Regner (Doris Abeßer), der Tochter seines Schiffbau-Professors, hatte auch etwas mit der Getöteten...
„Seilergasse 8“, am 11. August 1960 parallel auf der Ostseewoche Rostock und im Berliner „Colosseum“ uraufgeführt, ist ein spannender Kriminalfilm aus der Zeit des Kalten Krieges, der nach dem Mauerbau 1961 auch in westdeutschen Kinos gezeigt worden ist. Er offenbart, dass es mit der „sozialistischen Menschengemeinschaft“ im östlichen Teil Deutschlands noch längst nicht so weit ist wie die ideologisch geschulten Erzieher behaupten, weder innerhalb der Familie noch im Mieterkollektiv des Mehrfamilienhauses.
„Seilergasse 8“ ist heute zudem als Zeitdokument von Interesse: Gedreht wurde in einem noch von den Wunden des Krieges vernarbten Rostock sowie, mit dem optimistischen Unterton der Aufbau-Generation eines neuen Deutschland, auf der Großbaustelle des Ostseehafens, dem künftigen Tor der DDR zur Welt. Das Gespann aus dem Berliner Lyriker und Kurzprosa-Dichter Günter Kunert und dem Filmregisseur Joachim Kunert („Die Abenteuer des Werner Holt“) hat danach noch einen Defa-Film realisiert, „Das zweite Gleis“ 1962.
Pitt Herrmann