Schwarzwaldmädel

BR Deutschland 1950 Spielfilm

Schwarzwaldmädel


E. P. M., film-dienst, Nr. 41, 03.11.1950

Daß dieser erste neue deutsche Farbfilm sich zu einem so großen Publikumserfolg auswächst, ist nicht verwunderlich – verfährt er doch nach dem unfehlbaren Rezept: "Für jeden etwas". Für Naturliebhaber gibt es Landschaften wie aus dem Bilderbuch, Musikfreunde dürfen bald im Chorgesang, bald in Tschintara schwelgen, und wer sich am Tanze laben will, bekommt von der Eisrevue bis zum Trachtentanz am Cäcilienfest allerlei geboten. Dazwischen tummeln sich zwei malerisch hübsche Hauptdarsteller neben vielen gut getroffenen Randtypen, die üblichen Irrungen und Wirrungen spuken durch die Handlung, und es geht meistens ohrenbetäubend laut zu. Der Revuestar Malwine flattert wie eine Biene von Flirt zu Flirt, – ein unechter Schmuck wird für einen echten gehalten und ein echtes Schwarzwaldmädel für ein unechtes, ein Juwelier für eine Schwarzwaldmatrone und zwei Künstler für Landstreicher, kurz: es geht hoch her. Besonders am Ende, als sich gleich drei Pärchen kriegen und zwei ältliche Bewerber das Nachsehen haben. Bis es so weit ist, werden wir mit einer Farbskala vom süßlichsten Blau über sattes Grün bis zum giftigsten Gelb geblendet und mit einem im wörtlichsten Sinne rosenroten Schluß überrascht ... Das Publikum flüchtet aus der harten Realität hypervergnügt in die farbigen Traumgefilde. Warum nicht? Diese harmlose Augen- und Ohrenweide ist immerhin sehenswerter als so mancher Schauer- und Schurkenfilm.

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