Die Herrin der Welt, Teil 5 - Ophir, die Stadt der Vergangenheit

Deutschland 1919/1920 Spielfilm

Die Herrin der Welt, 5. Teil


rd, Berliner Börsen-Courier, Nr. 17, 11.1.1920


In den Ufa-Lichtspielen Tauentzienpalast ist man beim fünften Teil der "Die Herrin der Welt" angelangt: "Ophir, die Stadt der Vergangenheit". Die Abenteuerlichkeit der Handlung ist gesteigert, die Phantasie schwelgt in weiten Bezirken, und die Spannung wird immer neu aufgepeitscht. Dies ist der beste von allen bisher gezeigten Teilen des Filmwerks, den unter der künstlerischen Oberleitung Joe Mays Uwe Jens Krafft verantwortet. Hier ist ein stürmendes, drängendes Tempo der Begebenheiten, hier steht die Tat in Blüte und reißt in ihren Bann. Erstaunliches ist in Massenentfaltung und in Aufbauten geleistet worden, und das alte Ophir, die Schatzkammer der Königin von Saba, ersteht in prunkhaftem Glanz mit seinen Bewohnern, die in weltabgeschiedener Verborgenheit der Väter Sitten bewahrt haben.

Maud Gregaards und Konsul Madsen, ihr treuer Begleiter, werden als Eindringlinge festgenommen: Maud soll den Opfertod sterben, Madsen wird zu den Schwarzen in die Sklavenstadt gesteckt, wo er lebenslänglich harten Frondienst tun soll. Aber als Maud schon auf dem Opferaltar liegt, entdeckt der Oberpriester an ihrem Hals den Schmuck der Astarte, und nun hält man sie selbst für die Göttin, deren Wiederkehr eine alte Verheißung war. Madsen gelingt es, mit Hilfe eines amerikanischen Ingenieurs Stanley, den er in der Sklavenstadt antraf, in den Astartetempel zu Maud zu dringen. Sie finden den Schatz und können auf funkentelegraphischem Weg die Außenwelt benachrichtigen. Ein Riesenflugzeug wird zu ihrer Rettung ausgesandt – Madsen wird auf dem Weg zu ihm getötet, Maud und Stanley, denen sich der Ophirot Simba anschließt, können es aber mit dem Schatz besteigen und, während ein Erdbeben Ophir in Trümmer legt, in die Freiheit hinausfliegen.

In diesem Film steckt unbestreitbar eine gewisse Größe, die einmal in der starken und gut entwickelten Handlung, zum andern (und vor allem) in der hervorragenden Regie und dem Aufgebot umfassender technischer, dekorativer und menschlicher Behelfe begründet liegt. Mia May, Bohnen und Paul Hansen (Stanley) tragen die Handlung zur Höhe.

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