Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin eröffnet sein Kino bald an neuem Standort. Bis dahin begibt es sich in diesem Jahr auf Tour. In Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen in Berlin, bundesweit und international entstehen Filmprogramme unter dem Titel "Reassembling Archival Assemblies: Arsenal on Location".
Im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt ist eine Reihe von Vorführungen zu sehen, die Studierende des Masterstudiengangs "Filmkultur – Archivierung, Programmierung, Präsentation" kuratiert haben; den Masterstudiengang betreibt die Goethe-Uni in Kooperation mit dem DFF.
Reassembling Archival Assemblies: Arsenal on Location
Freitag, 25.07., 16 Uhr
Fractured Visions – Decolonial Voices
"You Hide Me"
GH/GB 1970. R: Nii Kwate Owoo. 16 min. DCP. Engl OF
"Off Frame aka Revolution Until Victory"
PS/FR/QA/LB 2016. R: Mohanad Yaqubi. 63 Min. DCP. Arabisch, Englisch OmeU
Nii Kwate Owoo und Mohanad Yaqubi remediatisieren fragmentarische Visionen der Vergangenheit, indem sie gemeinsame Kämpfe aufdecken, deren Relevanz bis heute reicht. Durch die Zusammenstellung von Bildern des palästinensischen Widerstandskinos zeigt "Off Frame" Dokumente eines revolutionären Kampfes. "You Hide Me" thematisiert Fragen kolonialistischer kultureller Aneignung, indem der Regisseur geplünderte afrikanische Artefakte und Kunstobjekte enthüllt, die im Keller des British Museum verwahrt werden. Beide Filme verwenden historische Fragmente, um die Selbstbestimmung und Selbstdarstellung der eigenen Kultur zu stärken. Indem sie ihr eigenes Narrativ aufrechterhalten und einfordern, untergraben ihre filmischen Methoden hegemoniale Strukturen und fördern eine dekoloniale Perspektive.
Freitag, 25.07., 18 Uhr
Fractured Visions – Queer Identities
"Petit Voyage"
DE 1997 R: Maike Mia Höhne. 19 Min. DCP. OmeU
"Friends in High Places"
DE 2001 R: Lindsey Merrison, 87 Min. DCP. englische/burmesische OmeU
"Queer Identities" beschäftigt sich mit der Komplexität von Queerness und Geschlechtsidentität. Der experimentelle Kurzfilm "Petit Voyage" lädt uns auf eine philosophische Reise ein, welche die Grenzen menschlicher Beziehungen erkundet. "Friends in High Places" hingegen bietet ein einzigartiges Porträt der Gesellschaft Myanmars und der spirituellen Praktiken des dortigen "Nat-Kults" - eines Animismus, der den Buddhismus, die Kolonialregime und die Militärdiktatur überlebt hat und der oftmals von genderfluiden Medien verkörpert wird. Ein verbindendes Merkmal beider Filme ist der zugrundeliegende universelle Kampf zwischen der Isolation des Individuums und dem Bedürfnis nach Verbundenheit, der sowohl auf visueller als auch auf erzählerischer Ebene eindrucksvoll zur Geltung kommt.
In Kooperation mit: Arsenal - Institut für Film und Videokunst
Quelle: www.dff.film