Im Rahmen der 71. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen fand am Samstag, 3. Mai 2025 im Lichtburg Filmpalast in Oberhausen die Verleihung des 27. MuVi-Preis statt.
Zwölf deutsche Musikvideo-Produktionen wurden aus über 231 Einreichungen für den 27. MuVi-Preis der Kurzfilmtage ausgewählt. Zwei Jurypreise und ein Publikumspreis im Gesamtwert von 3.500 Euro wurden am 3. Mai 2025 verliehen.
Die Jury:
Lin Htet Aung, Filmemacher, Myanmar
Xenia Lesniewski, bildende Künstlerin, Österreich
Jo Zimmermann, Musiker, Zeichner, Deutschland
1. Preis, dotiert mit 2.000 Euro:
"K-BOB STAR" (Cardi B)
Hansol Kim
Deutschland/Südkorea 2024, 3‘01‘‘, Farbe
Begründung:
In "K-BOB STAR" untersucht Hansol Kim präzise und zugleich spielerisch die Schnittstellen von Generationen, der Rolle von Frauen in der K-Pop-Industrie und Care-Arbeit. Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Generationen von Frauen, insbesondere ihrer Großmutter, entsteht ein generationenübergreifendes Narrativ, das gängige Vorstellungen von Alter und Geschlecht subtil unterläuft. Mit einer reduzierten, pointierten Verbindung aus Video und Text sowie ironischen Verweisen – etwa auf Kimchi als kultureller Signifikant – hinterfragt Kim Fragen von Aneignung und kultureller Identität. Das Ergebnis ist ein frisches, eigensinniges Werk, das mit ästhetischer Fremdheit und performativer Exzentrik neue Bildräume weiblicher Emanzipation eröffnet.
2. Preis, dotiert mit 1.000 Euro:
"Quand le grenier aura pris feu" (Anadol & Marie Klock)
Utku Önal
Deutschland/Frankreich 2025, 6‘13‘‘, Farbe
Begründung:
Utku Önal entwirft mit "Quand le grenier aura pris feu" ein poetisches, vielschichtiges Werk, das mit surrealistischen Anklängen spielt, ohne sich festlegen zu lassen. Bild und Ton ergänzen sich auf irritierende und zugleich feinsinnige Weise, zwischen Tagtraum und Albtraum, zwischen Zartheit und Verstörung. Beim Sehen bleibt unweigerlich die Frage im Raum: Wie ist das eigentlich gemacht? Der Einsatz von KI wird dabei nicht als Spektakel präsentiert, sondern als stille, fast beiläufige Performance, die das Verhältnis von Mensch, Maschine und Darstellung neu auslotet. Das Ergebnis ist ein rätselhaftes, eigensinniges Werk, das sich jeder Eindeutigkeit entzieht – und genau darin seine Kraft entfaltet.
MuVi Online-Publikumspreis, ermittelt durch Abstimmung auf www.muvipreis.de und dotiert mit 500 Euro:
"looking @ ghosts" (die hunde x prozpera)
Jeremias Heppeler
Deutschland/Japan 2024, 5‘07‘‘, Farbe
Quelle: www.kurzfilmtage.de