Die Spinnen. 2. Teil: Das Brillantenschiff

Deutschland 1919/1920 Spielfilm

Die Spinnen. 2. Das Brillantenschiff


H.H., Der Film, Nr. 7, 14.2.1920


(...) Der Film ist an und für sich recht gut! Durch eine sich bis in Details hinein erstreckende Ähnlichkeit des Sujets mit der "Herrin der Welt" fordert der Film aber zu Vergleichen heraus, bei denen er über Gebühr den kürzeren zieht. Bei gleichzeitiger enger Anlehnung an die amerikanischen Vorbilder bringt der Film psychologisch womöglich noch weniger als jene, und die Sensationen sind nicht durchweg stark. Vielleicht war dies mit ein Grund, weshalb die Decla den Film ziemlich sang- und klanglos herausgebracht hat, mit dem übrigens die ursprünglich auf vier Werke berechnete Abenteurerklasse ihr Ende erreicht hat.

In den Hauptrollen haben Ressel Orla und Carl de Vogt wieder Gelegenheit, ihre große, sportliche Gewandtheit zu zeigen. Mimisch finden sie kaum irgend welche Aufgaben. Die kleineren Rollen sind gut besetzt. Von den einzelnen Aufnahmen seien besonders hervorgehoben der Wolkenkratzer aus Stahl, die Verfolgung durch die Takelage des ”Sturmvogels” mit dem Sprung Kay Hoogs ins Wasser und verschiedene sehr schöne Meerbilder. Fritz Lang, dem Autor und Regisseur, fehlten bei diesem letzten Film, den er für die Decla gearbeitet hat, wohl teilweise auch die Mittel, um mit dem "Brillantenschiff" die Höhe zu erreichen, auf der seine früheren Werke durchweg standen. Trotzdem dürfte auch dieses Werk durch die geschickten Spannungseffekte, die es zu erzielen weiß, seinen Weg machen!

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