The Soul of a Man

USA Deutschland 2001-2003 Dokumentarfilm mit Spielhandlung

Summary

The Soul of a Man

In "The Soul of A Man", Wim Wenders looks at the dramatic tension in the blues between the sacred and the profane by exploring the music and lives of three of his favorite blues artists: Skip James, Blind Willie Johnson and J. B. Lenoir.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
„Der Blues entstand aus der Notwendigkeit, in jener brutalen Welt leben zu müssen, die auf der Lauer lag, sobald man den Fuß aus der Kirche setzte.“ Soweit der Rocktheoretiker Greil Marcus. „The Soul of a Man” ist der erste von insgesamt sieben abendfüllenden Filmen über den Blues, die Martin Scorsese als Produzent bei ein paar Freunden in Auftrag gegeben hat. Die Reihe „Martin Scorsese Presents The Blues“, zu der später auch Regisseure wie Clint Eastwood, Mike Figgis und Richard Pearce eigene Filme beisteuern sollten, ist von Wim Wenders, der einmal mehr zwischen den Tönen und den Seelen wandert, eröffnet worden.

Mit dem Genrebegriff „Dokumentarfilm“ ist dieses gut einhundertminütige filmische Gedicht, ist diese Pilgerfahrt zu den Urvätern des Blues freilich nur höchst unzureichend beschrieben: Wie in seinem Erfolgsstreifen „Buena Vista Social Club“ aus dem Jahr 1999 hat Wenders verrauschte Musik von Schellack-Platten visualisiert. Aber diesmal hat er mit der Handkurbelkamera, mit Lochblenden und Zwischentiteln gearbeitet und mit dezenten elektronischen Tricks synchronisiert, um die fehlenden Bilder aus den frühen Südstaaten-Jahren, von denen es kein historisches Material gibt, nachzudrehen.

Mit einer Ausnahme, die den eigentlichen „Helden“ des wohl musikalischsten unter den deutschen Filmemachern, der sich auch kurz selbst verewigt hat mit einer kleinen Szene aus den 1960er Jahren, betrifft: Ein schwedisches Ehepaar, Steve und Ronnog Seaberg, ehemalige Filmstudenten, hat in dieser Zeit private (Wohnzimmer-) Aufnahmen mit J. B. Lenoir gemacht. Der enthusiastische Duktus dieser Bilder wurde von Wenders auf fabelhafte Weise in seinen Film integriert. Der die Lebensgeschichten dreier seiner Blues-Helden erzählt: Skip James, J. B. Lenoir und Blind Willie Johnson. Und das in hybrider Form teilweise als historische Recherche sowie als fiktive Inszenierung unter Mitwirkung u.a. von Chris Thomas King, Keith Brown und Dick Waterman.

„Diese Songs haben für mich die Welt bedeutet“, bekundet Wim Wenders im Presseheft. „Ich spürte, dort steckte mehr Wahrheit drin als in jedem Buch, das ich über Amerika gelesen oder in jedem Film, den ich darüber gesehen hatte. Was mich so stark berührte an diesen Liedern und Stimmen, habe ich eher versucht, wie in einem Gedicht zu beschreiben als auf dokumentarische Art.“

Der in englischer Sprache gedrehte Film zum Genießen geht den drei von Wim Wenders herausgehobenen Legenden nach, offenbart aber gleichzeitig, wie heutige Stars der Blues-Szene wie Bonnie Raitt, Cassandra Wilson oder Nick Cave gegen die Vorbilder verblassen. Er ist am 16. Mai 2003 außerhalb des Wettbewerbs in Cannes uraufgeführt worden und am 6. Mai 2004 in die Kinos gekommen. „The Soul of a Man“ gewann einen „Emmy Award“, den bedeutendsten Fernsehpreis der USA, für herausragende Kameraführung und den Publikumspreis beim Int. Filmfestival im brasilianischen São Paulo.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Shoot

    • 08.01.2001 - 07.01.2002
Duration:
2833 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe + s/w, Dolby Digital
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.04.2004, 97689, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (FR): 16.05.2003, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 06.05.2004

Titles

  • Originaltitel (US DE) The Soul of a Man
  • Reihentitel (US DE) The Blues

Versions

Original

Duration:
2833 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe + s/w, Dolby Digital
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.04.2004, 97689, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (FR): 16.05.2003, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 06.05.2004

Awards

Emmy Awards 2004
  • Emmy Award, Herausragende Kameraführung
IFF São Paulo 2004
  • Publikumspreis