Taxi Lisboa

Deutschland 1995/1996 Dokumentarfilm mit Spielhandlung

Summary

Taxi Lisboa

Lisboa, Lisbona, Lisbon, Lisbonne, Lissabon - so many and even more names for the idea of a city which once ruled over a world empire. But time stood still there in the "Saudade", the Fado and infinite memory. People fill that poetic space of what is almost forgotten.

 

At the forefront is Augusto Macedo, the nigh one-hundred-year-old taxi-driver, who still drives his 70-year-old taxi through the narrow streets of Lisbon and meets up with some really remarkable characters: people of all nations who have settled here to survive, and somehow all have something to do with each other. He sees them, he dreams about them, he drives them, knows them: Wajsberg, the Jew deported from Prague during the war when he was still a child; Josefina, the nuisance of a tourist guide; Eduardo, the daydreamer shoeshine boy from the slums; Ana-Teresa, the nostalgic, beautiful girl; Thorsten, the Siberian juggler; and many, many more. Macedo, whose car is his companion and his radio his very best friend, lives through the stories of his city like the momentary eternity of his life.

Source: German films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
„Taxi Lisboa“ ist ein poetisches, philosophisches, sentimentales und nicht allzu nostalgisches Dokumentarfilm-Porträt des fast einhundertjährigen Taxifahrers Augusto A. Macedo in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, das dieser noch selbst hat begutachten können. Freilich nicht bei der Uraufführung, da er nicht zum Münchner Filmfest 1996 anreisen wollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Wolf Gaudlitz für seine nur 700.000 D-Mark teure Produktion noch keinen Verleih gefunden, weshalb „Taxi Lisaboa“ erst ein Jahr später in die Lichtspielhäuser kam: Macedo starb exakt ein Jahr nach dem Kinostart.

Im Jahr 1928, als noch die Wagen von Pferden oder gar Eseln gezogen wurden, kam Macedo in die Stadt. Vor über siebzig Jahren, mit Beginn der Herrschaft Antonio Salazars, kaufte ihm ein Freund ein Oldsmobile, mit dem er bis zuletzt durch die abschüssigen Straßen fuhr – über zwei Millionen Kilometer mit dem ersten Motor! Zu seinen Fahrgästen gehörte einst der Dichter Fernando Pessoa, aber Macedos Leben beherrschen die Stammgäste - und das altertümliche Kofferradio, mit den er sich die Wartezeit vertreibt, und aus dem die Verse des portugiesischen Nationaldichtes Pessoa zu ihm sprechen.

Einige dieser Stammgäste porträtiert Wolf Gaudlitz zur stimmungsvollen Musik Gert Wildens: Zusammen mit seinen Kameraleuten Claus Langer und Roger Hinrichs ist dem Regisseur so auch ein Porträt der Stadt gelungen, die sich, obwohl eine geschäftig-pulsierende Hauptstadt mitten im Europa des ausgehenden 20. Jahrhunderts, ihren eigenen Rhythmus, ihre eigene Melodie bewahrt hat.

Da ist Herr Wajsberg, ein aus Prag deportierter Jude, der seit seinem sechsten Lebensjahr in Lissabon lebt und jeden zu kennen scheint. Da ist Josefina Lind, die Fremdenführerin, die in ihrer unsteten, rastlosen Art nicht nur Herrn Wajsberg manchmal auf die Nerven geht. Da ist Eduardo Rafael, ein versponnener Schuhputzer, der viel lieber im Staatsdienst arbeiten würde, sich aber mit seinem Schicksal abgefunden hat – und voller Stolz von seiner prominenten Kundschaft spricht.

Da ist Thorsten, ein Jongleur aus Sibirien, der mit Gauklern und anderen obskuren Gestalten so etwas wie den surrealen Humus der Stadt am Meer bildet. Da ist Antonio Torchiaro, der als 17-jähriger mittelloser Junge aus Südtirol nach Deutschland auswanderte, um das große Geld zu machen, was ihm auch gelang, und der nun im Vorfeld der „Expo“-Weltausstellung einen amerikanischen Sandwichladen eröffnen will. Antonio hat sich in die reizende Ana Teresa Sousa verliebt, die seit ihrem zehnten Lebensjahr zu Macedos regelmäßigen Fahrgästen gehört – und naturgemäß nur von ihm zur Hochzeit kutschiert werden möchte.

Da sind der Schriftsteller Vergilio Ferreire, der taubstumme Sergio Lo Verde, der „Nemo“ Jean Schlegel und nicht zuletzt die greise Hamburger Fotografin Leonore Mau, die Macedo vor dreißig Jahren erstmals ablichtete und nun neue Fotos von ihm und seinem Oldtimer-Taxi machen möchte.

Es sind die merkwürdigsten, aber immer liebeswürdigen Menschen, welche die Zeitläufte nach Lisboa verschlagen haben, wo sie zwangsläufig mit Macedo in Berührung gekommen sind. Das Leben, zeigt uns Wolf Gaudlitz in berückend schönen Bildern, ist ein langsamer Fluss. Aber manchmal kommt auch Bewegung in seine Fluten, etwa wenn der genervte Pizzabäcker Antonio sein Handy ins Hafenbecken wirft, um sich endlich ganz seinem süßen Mädel widmen zu können...

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Script supervisor

Screenplay

Translation

Director of photography

Still photography

Lighting design

Key grip

Prop master

Construction manager

Make-up artist

Costumes

Negative cutter

Sound editor

Music recording

Foley artist

Audio mixing

Cast

Producer

Line producer

Location manager

Production assistant

Production manager

Payroll services

Original distributor

Shoot

    • Februar 1995 - April 1995: Lissabon
Duration:
86 min
Format:
16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Eastmancolor, Dolby SR
Screening:

Uraufführung (DE): 06.07.1996, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 31.10.1996;
TV-Erstsendung (DE): 16.09.1998, ARD

Titles

  • Originaltitel (DE) Taxi Lisboa

Versions

Original

Duration:
86 min
Format:
16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Eastmancolor, Dolby SR
Screening:

Uraufführung (DE): 06.07.1996, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 31.10.1996;
TV-Erstsendung (DE): 16.09.1998, ARD