Sieger sein

Deutschland 2023/2024 Spielfilm

Summary

Winners

Eleven-year-old Mona and the rest of her seven-member Kurdish family have fled Syria and ended up in Berlin. Or, more precisely, the neighbourhood of Wedding where Mona is sent to a notorious primary school attended by 90 percent "foreigners". Chaos reigns in the school. Most of the teachers are having a nervous breakdown and frustration levels amongst the pupils are growing by the day. Mona feels it, too. She can barely speak German, but she can speak football. In her hometown, she often played street football with her mates. She misses her home, her friends and especially her aunt Helin. She was Mona’s hero who always supported her passion for football. Everything is different in Germany. Then a dedicated teacher called Mr Che recognises Mona’s special talent and selects her for the girls’ team. But this well-intentioned gesture fails to make things any easier. Mona is quickly identified as an outsider and playing in a team with the other girls turns out to be more difficult than expected. Each of them is fighting their own battles but one thing soon becomes clear: they will only win if they all play together.

Source: 74. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die elfjährige Mona Sabri (auch als Ich-Erzählerin, die direkt in die Kamera spricht: eine überragende 14-jährige Dileyla Agirman) ist mit ihrer siebenköpfigen Familie vor dem Krieg aus Syrien, den der diktatorische Präsident Baschar Hafiz al-Assad u.a. gegen die kurdische Minderheit führt, nach Deutschland geflüchtet und in der „Siebten Weddingschule“ gelandet. Sie kann kaum Deutsch, läuft in alten Klamotten herum und steht stramm, wenn eine Lehrkraft den Klassenraum betritt. So wie sie es daheim in Syrien gelernt hat.

Während sich ihr Vater Said als Pizzabote durchschlägt und ihre Mutter Nada eifrig Weiterbildungskurse besucht, kommt Mona weder daheim – die Großfamilie lebt auf engstem Raum – noch in der Schule zur Ruhe: Sie wird von Mitschülerinnen um die cholerische Jasmin gemobbt, die vor nichts zurückschreckt und vor niemandem Respekt hat, schon gar nicht vor einer streng auf das Leistungsprinzip pochenden Lehrerin wie Frau Abbel.

Da ist Monas Klassenlehrer Karl „Che“ Chepovsky schon von anderem Schlage, einer der wenigen engagierten und empathischen Pädagogen dieser berüchtigten „Problemschule“. Weil die meisten Lehrkräfte einschließlich der Direktorin Burchardt hoffnungslos überfordert und mit den Nerven am Ende sind, herrscht hier in der Tat das Chaos. „Che“ erkennt, dass die Neue in seiner Klasse am besten aus ihrer Außenseiterposition herauskommt, wenn sie sich Anerkennung verschafft.

Mona stellt sich auf dem Schulhof als eine begnadete Fußballspielerin heraus. Sie hat schon daheim im kurdischen Rojava gekickt, wo sie wegen ihres Kampfgeistes von ihrer Lieblingstante Helin „kleiner Löwe“ genannt worden ist. Herr Chepovsky hat Monas außergewöhnliches Talent erkannt und nimmt sie in die Mädchenmannschaft der Grundschule auf, die demnächst an einem stadtweiten Hallenturnier teilnimmt.

Was nicht so einfach ist, denn die Mannschaftskapitänin Aysel und Vize Terry stellen das Team zusammen, dem naturgemäß das Großmaul Jasmin angehört – als Torhüterin. Die ganz und gar nicht damit einverstanden ist, dass Terrys Wahl auch auf die vergleichsweise schmächtige Mona fällt. Nachdem das erste Testspiel gegen Kreuzberg in einer von Jasmin angezettelten wilden Prügelei endet, fliegt diese aus dem Team. Weil auch Aysel und Ayla aus Solidarität mit der Geschassten die Fußballschuhe an den Nagel hängen, muss Trainer Che die Mannschaft umstellen und beordert Mona zwischen die Pfosten. Nun entwickelt sich eine Art Kleinkrieg zwischen den Lagern, der sich dermaßen zuspitzt, dass die Direktorin die Turnier-Teilnahme absagt.

Mona hat in „Harry“ Harald, dem Sohn des Lehrers Che, einen Gleichgesinnten gefunden, der auch gemobbt wird den blauen Strähnen im Haar und seinen bunten Klamotten wegen. Er unterstützt das als krasse Außenseiter startende Weddinger Team, das doch noch am Turnier teilnehmen darf, nachdem Terry und Mona die Situation beruhigt haben und Aysel sich hochoffiziell entschuldigt hat. In den ersten drei Partien, von einer Berliner Sportfunktionärin hochemotional kommentiert, läuft es überraschend gut, dann folgt ein Einbruch. Und bei Jasmin der nächste Ausbruch. Es braucht eine ganze Weile, bis allen klar wird, dass sie nur als Team gewinnen können…

Angelehnt an persönliche Erfahrungen erzählt die kurdischstämmige Regisseurin Soleen Yusef in „Sieger sein“ eine Geschichte des Ankommens – in einem neuen Zuhause, aber auch bei sich selbst. Der knapp zweistündige Film für die ganze Familie wirbt für ein besseres Verständnis für Menschen aus fremden Kulturen und mit völlig anderen, häufig traumatischen Lebenserfahrungen.

Soleen Yusef im DCM-Presseheft: „Zu 70, 80 Prozent sind die Gegebenheiten so erzählt, wie sie tatsächlich stattfanden. Oder subjektiv empfunden wurden. Ich bin Kurdin, wuchs in der Autonomen Region Kurdistan im Irak auf, in der damals noch Kleinstadt Duhok, meine Familie floh 1996 nach Deutschland. Mein Vater ging voraus, die harte Fluchtroute mit Schleppern und konnte uns glücklicherweise nachholen, sobald er einen Aufenthaltstitel hatte. Beide Elternteile waren in den demokratischen Parteien in Kurdistan sehr engagiert - und damit gegen das irakische Regime, das uns Kurden bekämpfte. Von 1980 bis 1988 tobte zudem der Golfkrieg zwischen Iran und Irak. Irgendwann entschieden meine Eltern, dass wir Kinder nicht länger in Kriegsverhältnissen aufwachsen können. Weil der Krieg in Irak und die resultierende Fluchtwelle so weit zurück liegen, habe ich es auf Syrien adaptiert. Mona hätte aber genauso gut Afghanin sein können. Aber bei einem kurdischen Hintergrund kenne ich mich einfach besser aus. Das ist viel näher dran.“

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Production company

All Credits

Director

Script supervisor

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Steadycam operator

Lighting design

Production design

Set design

Make-up artist

Editing

Assistant editor

Dubbing editor

Foley artist

Audio mixing

Cast

Production company

Line producer

Unit production manager

Production assistant

Production coordinator

Shoot

    • 13.03.2023 - 03.06.2023: Berlin, Sachsen-Anhalt
Duration:
119 min
Format:
DCP, 1:2,35 (CinemaScope)
Video/Audio:
Farbe, 5.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 04.03.2024, 254296, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 16.02.2024, Berlin, IFF - Generation Kplus;
Kinostart (DE): 11.04.2024

Titles

  • Originaltitel (DE) Sieger sein
  • Weiterer Titel (eng) Winners

Versions

Original

Duration:
119 min
Format:
DCP, 1:2,35 (CinemaScope)
Video/Audio:
Farbe, 5.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 04.03.2024, 254296, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 16.02.2024, Berlin, IFF - Generation Kplus;
Kinostart (DE): 11.04.2024

Awards

Deutscher Filmpreis 2024
  • Lola, Bester Kinderfilm