Nerze

DDR 1980/1981 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Lübstorf im Mecklenburgischen. Verspielte Nerze – in allerdings sehr engen Käfigen. Es ist gerade Paarungszeit, da brauchen die Tiere absolute Ruhe. In der Nacht steigt ein Mann über einen Maschendrahtzaun, bricht in die Nerzfarm ein und zündet dort Knallkörper. Der Besitzer Fritz Winterfeld ist entsprechend alarmiert – und verdächtigt sofort seinen Bruder Konrad Winterfeld. Seit dem Selbstmord ihres Vaters im Pflegeheim sind sich die Brüder spinnefeind. Konrad hat den elterlichen Betrieb übernommen, während Fritz nach Plauen zum Studium gegangen ist, eine eigene Farm gegründet hat und nun Vorsitzender der neugegründeten Genossenschaft werden soll.

Konrads Gattin Sabine hat ihren schwerkranken Schwiegervater über Jahre aufopferungsvoll versorgt. Als er ein Pflegefall rund um die Uhr wurde, war sie überfordert und plädierte für eine Heimeinweisung. Seitdem steht der Vorwurf von ihrem Schwager im Raum, sie sei für den Tod des Vaters verantwortlich. Fritz und Konrad bekriegen sich mit Mitteln, die im Dorfgasthof für Gelächter sorgen. Selbst Heike Winterfeld, Tochter von Fritz, fand die „Streiche“ lustig.

„Das ist kein grober Unfug mehr, meine Herren“: Nach 25 Anzeigen in zwei Jahren bittet der Abschnittsbevollmächtigte, Leutnant Dieter Gollnow, die Brüder zum Gespräch in sein Büro. Als die Tiermedizinstudentin Heike wieder einmal nach Hause kommt, wird sie am Bahnhof von Dieter Gollnow abgeholt und gebeten, beruhigend einzugreifen in die Familienfehde: Er sei mit seinem Latein am Ende, beim jüngsten Schlichtungsversuch in seinem Büro seien beide Brüder handgreiflich geworden.

Als der Fischer Rüdiger Hempel seine als Verkäuferin tätige Gattin Anni in der Mittagspause inflagranti mit Konrad Winterfeld erwischt und dessen Ehefrau informiert, eskaliert die Familiensituation zusätzlich: Sabine kann im Gegensatz zu Anni keine Kinder bekommen. Ihre Ehe ist schon seit geraumer Zeit kaputt, jetzt will sie sich scheiden lassen. Und flüchtet nach einer handfesten Auseinandersetzung mit ihrem Gatten zu Heike.

In der nächsten Nacht schläft Fritz Winterfeld besonders lang und muss von seiner Aushilfe, dem Rentner Karl (Rudi Reich), geweckt werden: Jemand hat die Fensterscheiben seines Schlafzimmers geschwärzt. Das Gelächter in der Dorfkneipe über diesen gelungenen Streich verebbt sofort, als Heike mit der Nachricht hereinplatzt, dass die Nerze ihres Vaters sterben. 800 Tiere sind vergiftet worden, stellt der Veterinärmediziner (Günter Schubert) fest – und der ABV alarmiert die Kriminalpolizei.

Hauptmann Peter Fuchs, der sich mit Leutnant Vera Arndt in die norddeutsche Provinz aufmacht, ist nicht amüsiert, es gibt schließlich Wichtigeres aufzuklären als den Tod von Zuchttieren. Als beide in Lübstorf ankommen, geht es nicht mehr nur um Nerze: Konrad Winterfeld ist hinter seinem Haus niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden. Sein Bruder Fritz ist verschwunden – und kommt erst spät nach Hause - so sturzbetrunken wie Rüdiger Hempel, der die Nacht am Hafen verbracht hat.

Die Zahl der Verdächtigen ist überschaubar, die Indizienlage vielversprechend: die Tatwaffe, ein Küchenmesser aus Konrads Haushalt, wird gefunden und Reste eines blauen Wollpullovers. Und dennoch drehen sich die Ermittlungen im Kreis: das sich in der Klinik rasch erholende Opfer will den Täter nicht nennen und bei dem Pullover handelt es sich um ein gängiges windabweisendes Modell hier oben in Küstennähe. Die Kleinarbeit des K-Technikers (Hans-Joachim Leschnitz) zahlt sich aus: die Reste stimmen mit dem im Müll gefundenen Pullover Rüdiger Hempels überein. Also Mordversuch aus Eifersucht?

Die gut einstündige Folge „Nerze“ aus der populären Krimireihe „Polizeiruf 110“ bietet Spannung pur. In ihr geht es auch um Wirtschaftskriminalität und Erpressung: der Betriebsdirektor des Geflügelzuchtkombinats (Heinz Behrens) gesteht, Überplanbestände unter der Hand verkauft zu haben, wobei Konrad Winterfeld die Sache organisiert habe. Wer diesen niedergestochen hat, wird hier nicht verraten. Nur, dass der Täter am Ende erwartungsgemäß ermittelt wird beim halbwegs versöhnlichen Finale.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Screenplay

Scenario

Script editor

Director of photography

Assistant camera

Lighting design

Costume design

Editing

Cast

Unit production manager

Shoot

    • Lübsdorf und Umgebung (Mecklenburg), Wismar
Duration:
65 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:

Uraufführung (DD): 22.02.1981, DDR-TV

Titles

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Nerze

Versions

Original

Duration:
65 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:

Uraufführung (DD): 22.02.1981, DDR-TV