Das singende, klingende Bäumchen

DDR 1957 Spielfilm

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Heinz17herne
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Der greise König hat kein graues Haar mehr, dass weiß werden könnte. Gilt seine ganze Liebe – und seine große Sorge – doch seiner schönen, aber allzu hochmütigen Tochter, der Prinzessin Tausendschön. Sie ist nun absolut im heiratsfähigen Alter, und weil sie auch Alleinerbin des Reiches ist, stehen die potentiellen Freier Schlange. Auch der junge, schöne Prinz will ihre Liebe erringen – mit einem Goldkästchen voller edler Perlen. Dennoch ergeht es ihm wie allen seinen Vorgängern: die Prinzessin ist schon reich genug, mit materiellen Gütern ist sie nicht aus der Reserve zu locken. Irgendwie rührt sie dann doch die Verzweiflung des Vaters, jedenfalls ist sie bereit, dem Prinzen die Hand zu reichen, wenn er ihr das singende, klingende Bäumchen bringt.

Der Prinz sucht am Meer und in den Bergen, fragt alle Menschen, die ihm begegnen. Vergeblich. Und dann findet der Verzweifelte das Wunderbäumchen doch noch, als er sich den Weg durch ein dichtes Netz von Spinnweben in einer Felsspalte bahnt und plötzlich in einem Zaubergarten steht. Sehr zum Verdruss des Besitzers, einem bösen Zwerg. Dieser stellt eine Bedingung, bevor er dem Prinzen das Gewünschte aushändigt: Bis zum Sonnenuntergang muss das Bäumchen singen, was nur glückt, wenn die Königstochter ihn wirklich liebt. Tut es das nicht, wird der Prinz zur Strafe in einen Bären verwandelt. Und so geschieht es: Tausendschön ist zu selbstverliebt und zu hartherzig, um echte Gefühle zu zeigen. Weshalb der Zwerg den Prinzen in einen Bären und sein Pferd in eine Steinskulptur verwandelt.

Der greise König ist dem Prinzen heimlich gefolgt – und erhält das Bäumchen. Im Gegenzug soll dem Prinzen im Bärenfell das gehören, was dem König bei seiner Rückkehr im Schloss als erstes begegnet. Wider Erwarten ist es nicht der treue Hund des betagten Regenten, sondern seine Tochter, die auf den höchsten Turm des Schlosses gestiegen ist, um zu sehen, ob ihr Vater die ersehnte Pflanze mitbringt. Da kann nur noch der Schlosshauptmann helfen – und den um Mitternacht an der Grenze des Reiches erwarteten „Bären“ töten. Doch der Prinz im Bärenfell weiß sich zu helfen, überwältigt den Hauptmann und entführt die gefühllose Schöne in den Zaubergarten, wo sie zur Strafe für ihre stets unsinnigen und boshaften Befehle hässliche grüne Haare bekommt und eine runzelige Haut. Demütig geworden verliert sie ihren Trotz, hilft dem angeblichen Bären beim Bau einer Höhle und ist freundlich zu den anderen Tieren ihrer geradezu paradiesischen Umgebung.

Was dem bösen Zwerg natürlich völlig gegen den Strich geht. Er versucht, die sich anbahnende Freundschaft, aus der regelrechte Zuneigung zu werden droht, mit allen Zaubermitteln, die ihm zur Verfügung stehen, zu hintertreiben. So sendet er einen starken Wind um zu verhindern, dass sich Tausendschön am Beerenstrauch ein Mittagsmahl holt. Dabei bricht sich eine Taube einen Flügel und wird von der Prinzessin gesund gepflegt. Als der See durch Einwirkung des Zwerges vereist und der große Fisch einzufrieren droht, kommt sie ihm mit den Hacken ihrer Schuhe zu Hilfe. Wie auch einem Pferd, das im dichten Schneetreiben zu versinken droht. Weil eine gute Tat immer mächtiger ist als ein böser Zauber, muss der Zwerg mit ansehen, wie alle seine Pläne scheitern. Auch der letzte: Er schickt die Prinzessin zu ihrem angeblich kranken Vater aufs Schloss zurück, wo Tausendschön erfährt, dass der alte König nun schon ein Jahr fort ist, um nach seiner verschwundenen Tochter zu suchen. Die Prinzessin, deren Äußeres ihrem Namen nun wieder alle Ehre macht, bringt das Wunderbäumchen zurück in den Zaubergarten. Und alles wird gut – mit Hilfe des Pferdes, des Fisches und der Taube...

Francesco Stefanies Adaption des 1801 erschienenen Grimmschen Märchens „Das singende klingende Bäumchen oder: Der bestrafte Uebermuth“ arbeitet mit einem gemalten Landschafts-Prospekt und offenbaren Theater-Kulissen. Der sehr nostalgische Farbfilm, uraufgeführt am 15. Dezember 1957 im Berliner „Babylon“ und ab 17. September 1958 auch in westdeutschen Kinos zu sehen, gehört mit sechs Millionen Besuchern in beiden deutschen Staaten zu den größten Babelsberger Leinwand-Erfolgen. Übrigens auch was den Export betrifft: Beim Filmfest im indischen Kalkutta 1973 (!) mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet lief der 74-Minüter bis in die 1980er Jahre hinein mit guten Quoten bei der BBC im britischen Fernsehen. Am 2. Juli 1977 im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt kam das „Bäumchen“ am 31. Januar 1988 erstmals ins BRD-Fernsehen auf West 3.

Pitt Herrmann



Credits

All Credits

Assistant director

Screenplay

Scenario

Script editor

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Production design

Make-up artist

Costume design

Cast

Unit production manager

Location manager

Duration:
1984 m, 73 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): September 1958, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

TV-Erstsendung (DE): 03.01.1888, West 3;
Uraufführung (DD): 15.12.1957, Berlin, Babylon;
Kinostart (DE): 14.09.1958;
TV-Erstsendung (DD): 02.07.1977, DFF 1

Titles

  • Originaltitel (DD) Das singende, klingende Bäumchen
  • Arbeitstitel (DD) Das goldene Bäumchen
  • Verleihtitel (DE) Im Zauberreich des Berggeistes

Versions

Original

Duration:
1984 m, 73 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): September 1958, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

TV-Erstsendung (DE): 03.01.1888, West 3;
Uraufführung (DD): 15.12.1957, Berlin, Babylon;
Kinostart (DE): 14.09.1958;
TV-Erstsendung (DD): 02.07.1977, DFF 1

Awards

FBW 1958
  • Prädikat: wertvoll