Summary
Sixteen-year-old Clara and her mother Morgan are caught in a tense relationship: Morgan is determined to keep her daughter from repeating her own mistakes, while Clara is eager to break away from the predictable life her mother has built. When father and husband Chris dies in a tragic accident and long-hidden secrets come to light, the family's fragile balance is shattered. As Morgan and Clara struggle to rebuild their daily lives, each makes choices that drive them further apart. Misunderstandings and unspoken conflicts increasingly test their bond, raising the question of whether they can ever find their way back to each other.
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Clara Grant (als Kind: Aubrey Brockwell), die offenbar das offene Wesen ihres Vaters geerbt hat, träumt davon, Schauspiel zu studieren, was bei ihren Eltern Sorgenfalten auf den Stirnen verursacht. Als Chris bei einem tragischen Unfall ebenso ums Leben kommt wie seine Beifahrerin, Morgans lebenslustige jüngere Schwester Jenny, scheint die Zeit stehen zu bleiben. Es war Jennys Auto – und Chris hat am Steuer gesessen. Was Fragen aufwirft, die aber vor Morgans bewegender Trauerrede beim Doppelbegräbnis in der Kirche nicht gestellt werden. Morgan hilft dem Witwer Jonah Sullivan, einst Klassenkamerad und bester Freund ihres Mannes, bei der Versorgung seines kleinen Kindes Elijah (Ryan Conner Simmons).
Wie sich herausstellt, waren Jenny und Chris vor dem Unfall im Lieblingshotel des Letzteren, wo der seinerzeit „Auszeiten“ mit Gattin Morgan genommen hatte: Sein Auto steht dort auf dem Parkplatz. An dem sich die nun eifersüchtige Morgan entsprechend abreagiert, schließlich hat sie immer alles für ihre kleine Schwester getan. Und jetzt das! Die erklärte Vater-Tochter Clara soll naturgemäß nichts von der Affäre erfahren, was auch für Jonahs Verdacht gilt, Elijah sei vielleicht von Chris und nicht von ihm gezeugt.
Aus Morgan und Jonah könnte sich was entwickeln, zumal die beiden offenbar früher etwas miteinander hatten. Aber Clara, die jetzt auch noch einen kleinen Halbbruder bekommen hat, würde das vielleicht nicht verkraften. Doch als sie ihre Mutter dabei erwischt, wie diese ihren Schwager küsst, bricht Clara nicht zusammen, im Gegenteil: In ihr reift der Entschluss, sich an ihrem 17. Geburtstag entjungfern zu lassen. Und zwar von ihrem alten Schulfreund Miller Adams, den sie mit neuen Augen sieht, seit sie ihn kürzlich als Anhalter im Auto mitgenommen hat – und prompt zu spät zum Geburtstag ihrer Mutter erschien.
Millers Mutter ist früh gestorben und sein Vater Hank Alkoholiker und drogenabhängig, sodass er als Schüler mit seinem an Krebs erkranktem Großvater zusammengelebt hat. Weshalb Claras Eltern vor einem Umgang mit ihm, der auf dieselbe Schule wie ihre Tochter gegangen ist, gewarnt haben. Seinerzeit aber schien er Clara eher aus dem Weg gegangen zu sein – und jetzt ist er ihre erste große Liebe. Auch Claras beste Freundin Lexie, die mit Efrem (Ethan Samuel Costanilla) geht, ist in den Plan eingeweiht…
Susan MacMartin und Josh Boone verknüpfen in ihrem von März bis Mai 2025 in Atlanta/Georgia gedrehten Film Claras wechselvolle Coming-of-Age-Geschichte mit Morgans emotionaler Reise, die mit Blick in ihre eigene Vergangenheit ihre Zukunft neu definiert und erwartungsgemäß zum Happy End führt – unter dem Motto von Édith Piafs unsterblichem Chanson „Non, je ne regrette rien“.
Die Autorin der Vorlage, Colleen Hoover, ist ein kulturelles Phänomen. Mit mehr als 50 Millionen verkauften Büchern ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt. „Regretting You”, der 465-seitige Roman ist 2019 erschienen, zählt zu den meistgelesenen Büchern der letzten zehn Jahre auf Kindle Unlimited in den USA. Zudem wurde die texanische Bestseller-Autorin Hoover zu einer der „TIME 100 Most Influential People of 2023“ ernannt.
Nach „Nur noch ein einziges Mal“ (2024) ist „All das Ungesagte zwischen uns“ die bereits zweite Adaption eines Hoover-Werks innerhalb von nur einem Jahr. Warum der rein US-amerikanische, nach MAGA-Kriterien („Make American Great Again“) entstandene Streifen von Josh Boone, der zuvor den Bestseller „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ verfilmt hatte, in deutscher Koproduktion in unsere Kinos gekommen ist, erschließt sich mir nicht. Für Piccolöchen-getränkte „Damenabende“ gibt es doch europäische Schmonzetten in Hülle und Fülle.
Pitt Herrmann