Varieté

Deutschland 1925 Spielfilm

Summary

Two inmates are on their break in the jail courtyard when one of them, Boss, is called to the director′s office. Boss′ wife has appealed his case, asking for a pardon. Sentenced for murder, Boss has been in prison for ten years, but he has never revealed the motives of his crime. Finally, he explains what happened back then. He used to be a famous trapeze artist, but after a horrible accident he can no longer perform. His will broken, he scrapes through life as the owner of a show booth in Hamburg′s St. Pauli district. One day, a sailor brings a beautiful young dancer to his booth. Boss falls in love with the sultry Berta-Marie and leaves his wife and child for her. Together, they get jobs with another circus performer and enjoy great success as a trio. But when Boss finds out that Berta-Marie is betraying him with their partner, he kills his rival and reports himself to the police. After ten years, Boss is released.

Source: German films Service & Marketing GmbH

 

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Falk Schwarz
Die fliegende Kamera
Hier schiebt sich das Wie vor das Was. Eine eher konventionelle, melodramatische Dreiecksgeschichte im Artistenmilieu mit einem Emil Jannings, der statische Gesten und weit aufgerissene Augen allzu sehr als Stilmittel einsetzt. Sicher bewunderungswürdig, wie er mit dem Rücken spielen kann - vor allem in der ersten längeren Szene im Gefängnis. Aber für den Fänger im Dreifach-Salto-Team ist er einfach zu dick, zu unsportlich und körperlich zu schlaff. So sind es die Kameramänner, die das Besondere gestalten. Fünf der allerbesten hat E.A. Dupont engagiert: Karl Freund als Chefkameramann, Carl Hoffmann als Berater, Eugen Schüfftan, zuständig für die Kameratricks, Robert Baberske als Assistent und schließlich sogar der blutjunge Günther Anders, der später zu den deutschen Spitzenkameraleuten gehörte. Die Kamera wird in einer Art und Weise entfesselt, wie es das bisher so nicht gab. Sie schwingt mit dem Trapez mit, sie visualisiert den Schwindel des Fängers und findet erschreckend-surrealistische Bilder, in der Schwungbewegung erleben wir den Nervenkitzel der Menschen hoch droben am Trapez. Die Kamera erschliesst Räume, nimmt Perspektiven ein, verändert Wahrnehmungen. Duponts Sicht setzt auf die Dehnung der Zeit, die Kamera ist nicht mehr vorhersehbar fixiert, sie gestaltet die Innen- wie die Aussenräume der Akteure. Das letzte Bild zeigt nur das offene Gefängnistor und den Himmel, keinen Fluchtpunkt mehr, nichts ist mehr fixiert. Als Artinelli (Warwick Ward) schließlich mit einem Küchenmesser ermordet wird, geschieht die Tat selber ausserhalb des Bildes. Die Männer ringen miteinander, sie „fallen“ aus dem Bild und schließlich wird nur die Hand sichtbar, die das Messer umfasst. Der Mörder hat den Hut noch auf, als er aufsteht, aber er ist zerknautscht. Wir wissen alles, ohne es im Detail zu sehen. Der rasche Wechsel von Totaler, Halbtotaler und halbnaher Einstellung gibt dem Film einen federnden Rhythmus, der den Zuschauer packt. Selten war es so spannend, einem Stummfilm zu folgen. 30 Jahre später perfektionierte Robert Krasker diese „fliegende“ Kamera unter der Zirkuskuppel in dem Film „Trapez“. Doch wie bereits 1925 das Sehen in einem Film revolutioniert werden konnte, das bleibt das Verdienst von „Varieté“.

Credits

All Credits

Shoot

    • Mai 1925 - 20.08.1925: "Wintergarten" in Berlin
Duration:
7 Akte, 2837 m
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 24.10.1925, B.11573, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 16.11.1925, Berlin, Ufa-Palast am Zoo;
TV-Erstsendung (DE): 05.09.1976, ZDF

Titles

  • Originaltitel (DE) Varieté
  • Weiterer Titel (DE) Varieté (Restaurierte Fassung)
  • Originaltitel (DE) Varieté - Musikfassung: The Tiger Lillies

Versions

Restaurierte und digitalisierte Fassung

Weiterer Titel (DE)
  • Weiterer Titel (DE)
  • Varieté (Restaurierte Fassung)
Duration:
95 min
Format:
DCP 2K, 1:1,33
Video/Audio:
Viragiert, 5.1
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 17.12.2014, 72650/V, ab 6 Jahre

Screening:

Uraufführung (DE): 07.02.2015, Berlin, IFF - Berlinale Classics

Original

Duration:
7 Akte, 2837 m
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 24.10.1925, B.11573, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 16.11.1925, Berlin, Ufa-Palast am Zoo;
TV-Erstsendung (DE): 05.09.1976, ZDF

Prüffassung

Duration:
2228 m, 82 min bei 24 b/s
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 30.01.1995, 72650, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei