Alain Gsponer
Alain Gsponer, geboren am 10. März 1976 in Zürich, studiert von 1996 bis 1997 an der Schule für Gestaltung in Bern und fungiert parallel dazu (seit 1993) als Mitbetreiber eines Programmkinos in Aarau. 1997 wechselt er an die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, wo er neben dem Studium als Rundfunkjournalist arbeitet. Sein 55-minütiger Abschlussfilm "Kiki & Tiger" (2002) wird beim Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Publikumspreis und dem Interfilm Preis ausgezeichnet.
Nach dem Fernsehfilm "Rose" (2005), der bei den Hofer Filmtagen mit dem Eastman-Förderpreis und mit dem Deutschen Fernsehpreis 2007 ausgezeichnet wird, und dem tragikomischen Kinofilm "Das wahre Leben" (2006, Grimme-Preis 2009) mit Katja Riemann und Ulrich Noethen sowie der "Polizeiruf 110"-Folge "Wie ist die Welt so stille" (2008) legt Gsponer 2009 seinen zweiten abendfüllenden Kinofilm vor: die Tragikomödie "Lila, Lila" nach dem gleichnamigen Roman von Martin Suter. Auch sein folgender Film entstand nach einem Roman von Suter: Der Krimi "Der letzte Weynfeldt" (2009, TV) handelt von einem Kunstexperten, der nach einem unseriösen Geschäft Opfer einer Erpressung wird.
Eine Literaturverfilmung war zwar auch Gsponers nächster Kinofilm, angesiedelt war es allerdings in einem gänzlich anderen Genre: "Das kleine Gespenst" (2013), nach dem Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler, erzählt von einem liebenswürdigen Schlossgespenst, dass davon träumt, einmal das Tageslicht zu sehen.
Einen Kinderbuchklassiker nahm Gsponer sich auch für seinen nächsten Film vor: "Heidi" (DE/CH 2015), eine Adaption des bereits mehrfach verfilmten Romans von Johanna Spyri. Beim Deutschen Filmpreis wurde "Heidi" als Bester Kinder- und Jugendfilm ausgezeichnet.
An ein etwas erwachseneres Publikum richtete sich Gsponers "Jugend ohne Gott" (2017) nach dem Roman von Ödön von Horvath. Die Geschichte spielt in einer radikal leistungsorientierten Zukunft, in der Eliteschüler sich einen unerbittlichen Wettstreit um die besten Universitätsplätze liefern, während weniger leistungsfähige Menschen ausgesondert und isoliert werden. "Jugend ohne Gott" startete im August 2017 in den Kinos. Der Film erhielt gemischte Kritiken; Hauptdarsteller Jannis Niewöhner wurde für mehrere Filmpreise nominiert und gewann beim Bayerischen Filmpreis 2016 die Auszeichnung als Bester Nachwuchsdarsteller (auch für "Jonathan").
Im Oktober 2020 begann Gsponer mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten Kinoprojekt, der Romanverfilmung "Wolke unterm Dach". Darin geht es um eine Achtjährige, die den plötzlichen Tod ihrer Mutter mit der Kraft der Fantasie bewältigt. Der Kinostart erfolgte im April 2022.