Biografie
Marc Blöbaum wurde 1970 in Bad Oeynhausen geboren. Bis 1998 absolvierte er ein Magister-Studium in Theater, Film- und Fernsehwissenschaften an der FU Berlin. Bereits während des Studiums arbeitete er als Redakteur bei privaten Rundfunksendern sowie als Autor und Regisseur von Hörspielkrimis für 'Fritz', den Jugendsender des RBB.
Von 2000 bis 2002 studierte Blöbaum Drehbuch im Filmbereich der Universität Hamburg, wo Hark Bohm, Sergei Bodrow und Taylor Hackford zu seinen Lehrmeistern gehörten. Seinen Abschluss machte er 2002 mit dem Drehbuch zu dem preisgekrönten Kurzfilm "Die Katze von Altona" (Regie: Wolfgang Dinslage).
In den folgenden Jahren schrieb Blöbaum Drehbücher für die Serien "Die Gerichtsmedizinerin" (2004, 2005) und "Einsatz in Hamburg" (2007). Viel Kritikerlob erhielten die von ihm verfassten "Tatort"-Episoden "Verlorene Töchter" (2004, zusammen mit Elke Schuch), "Wolfsstunde" (2008, zusammen mit Regisseur Kilian Riedhof) und "Borowski und die heile Welt" (2009, mit Elke Schuch). Ab 2006 verfasste er zahlreiche Folgen der Serie "Notruf Hafenkante".
Erneut mit Riedhof verfasste er das Drehbuch zu dessen Kinofilm "Sein letztes Rennen" (2013), über einen einstigen Marathon-Olympiasieger (Dieter Hallervorden), der mit 80 Jahren beim Berlin-Marathon antreten will. Der Film erhielt positive Kritiken und zog mehr als 400.000 Besucher in die Kinos. Bei Riedhofs TV-Film "Der Fall Barschel" (2015) fungierte Blöbaum als Dramaturgischer Berater.
Es folgte das Drehbuch zu dem Kinofilm "Meinen Hass bekommt ihr nicht", basierend auf dem gleichnamigen Buch von Antoine Leiris, dessen Frau bei den Pariser Terroranschlägen 2015 ermordet wurde. Auch hier arbeitete Blöbaum mit Kilian Riedhof sowie dem Autor Jan Braren zusammen. Beim Deutschen Drehbuchpreis 2020 wurde "Meinen Hass bekommt ihr nicht" als Bestes unverfilmtes Drehbuch ausgezeichnet. Unter Riedhofs Regie fanden noch im gleichen Jahr die Dreharbeiten statt. Die internationale Koproduktion feierte im August 2022 beim Locarno Film Festival Premiere; der deutsche Kinostart folgte im November. Beim Deutschen Filmpreis 2023 wurde "Meinen Hass bekommt ihr nicht" in der Kategorie Bestes Drehbuch nominiert.
Bereits vorher hatte das Team Blöbaum, Braren, Riedhof das Drehbuch zu dem Kinofilm "Stella. Ein Leben" (DE/AT 2023) verfasst, ein historisches Drama über die Geschichte der Jüdin Stella Goldschlag, die während der Nazizeit als Lockvogel andere Juden an die Gestapo auslieferte. Daneben blieb Marc Blöbaum weiterhin als Autor der Serie "Notruf Hafenkante" tätig.