Hermanna Barkhausen

Weitere Namen
Herma E. Barker (Weiterer Name) Hermanna Barkhausen-Büsing (Weiterer Name) Hermanna Caroline Elfriede Barkhausen (Geburtsname)
Drehbuch
Hamburg-Uhlenhorst Rotenburg an der Wümme

Biografie

Hermanna Caroline Elfriede Barkhausen wurde am 25. Juli 1875 in Hamburg als zweitjüngste Tochter einer gut situierten Kaufmannsfamilie geboren. Sie absolvierte eine Höhere Töchterschule und brachte 1906 einen unehelichen Sohn zur Welt: Hans Barkhausen, der später als Filmarchivar und Publizist Karriere machte.

Nach einem Studium der Malerei in München (ab 1909) blieb Hermanna Barkhausen in Bayern, wo sie sich zunächst als Landschaftsmalerin versuchte, dann als Hutmacherin arbeitete. Schließlich wendete sie sich dem Schreiben zu und reiste 1916/17 nach Berlin, um mit der Filmbranche in Kontakt zu kommen – mit Erfolg. Ihr erstes (unverfilmtes) Drehbuch war 1918 die Komödie "Der vertauschte Oberleutnant", in der sie eine der ersten Doppelrollen der Filmgeschichte entwickelte.  

1920 erhielt sie eine Anstellung in der dramaturgischen Abteilung der Emelka Film, wo sie bis 1927 zahlreiche Drehbücher verfasste. Genaue Zahlen sind nicht überliefert, aber die Schätzungen schwanken zwischen zwei Dutzend und fast 50 verfilmten Drehbüchern. Für (und teilweise mit) Franz Osten adaptierte sie volkstümliche Ganghofer-Romane (u.a. "Der Ochsenkrieg", "Der Klosterjäger", beide 1920) und schrieb Familienkomödien ("Die kleine Inge und ihre drei Väter", 1926). Doch Barkhausen verstand sich auf alle Arten von Unterhaltungsstoffen, seien es Kriminalfilme ("Das Geheimnis von Genf", 1927, zusammen mit Joseph Dalman), Gesellschaftsdramen ("Arme kleine Sif", 1927) oder Gaunerkomödien ("Klettermaxe", 1927, zusammen mit Hans Possendorf). Bei einigen ihrer Bücher firmierte sie unter dem Pseudonym Herma E. Barker (z.B. "Die Galgenbraut", 1924). Ihr letztes dokumentiertes Drehbuch war die Liebeskomödie "Amor auf Ski" (1928).

1935 wurde Barkhausen, die neben dem Drehbuchschreiben auch als Liedtexterin und Zeitungsautorin tätig war, von der Reichskulturkammer der Nazis mit Schreibverbot belegt; die Gründe dafür sind unbekannt, zumal ihr Sohn Filmreferent im Propagandaministerium war. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte sie zeitweilig im Großraum Lüneburg. Am 14. Februar 1957 starb Hermanna Barkhausen in Rotenburg an der Wümme.