Die Preisträger des 24. Filmfest Hamburg

Das 24. Filmfest Hamburg (29.09. – 08.10.) ging am vergangenen Samstag mit der feierlichen Preisverleihung und dem Abschlussfilm "Hedda" von Andreas Kleinert zuende.

Bereits während des Festivals war das "Film Festbesteck" für die langjährige Verbundenheit mit dem Festival an Liane Jessen, Leiterin Fernsehspiel und Spielfilm des Hessischen Rundfunks, verliehen worden, außerdem der Hamburger Produzentenpreis für Europäische Kino-Koproduktionen. Er ging an den Film "Scarred Hearts" der Komplizen Film GmbH - Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach. Den Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen gewann "Apropos Glück" der Relevant Film Produktionsgesellschaft mbH, Heike Wiehle-Timm.

Am Samstagnachmittag wurde im Abaton Kino der MICHEL Filmpreis für den besten Film des MICHEL Kinder und Jugend Filmfests verliehen. Die siebenköpfige Kinder- und Jugendjury zeichnete "Fanny Reise", Frankreich 2016, in der Regie von Lola Doillon aus.

Bei der feierlichen Abschlussgala ging der Preis "Der politische Film" der Friedrich-Ebert-Stiftung an die Regisseure Monika Borgmann und Lokman Slim für "Tadmor" (Libanon/Frankreich/Schweiz/Katar/Vereinigte Arabische Emirate 2016) über eines der gefürchtetsten Militärgefängnisse des Assad-Regimes in Syrien. Der Art Cinema Award ging an Xavier Dolan für "Einfach das Ende der Welt" (Kanada/Frankreich 2016). Aus der Jurybegründung: "Dem bereits etablierten Regisseur und Autor Xavier Dolan gelingt es mit diesem Film erneut zu überraschen. Fast ausschließlich in Großaufnahmen und mit äußerst mutigem Musikeinsatz stellt der Film eine extreme Nähe zu einer Familie her, die sich nach zwölf Jahren wiedertrifft, aber unfähig ist, eine gemeinsame Sprache zu finden. Obwohl ununterbrochen gesprochen wird, bleiben viele Aspekte der Erzählung elliptisch. Hoffnungen, Zuneigungen, Abgründe und Ressentiments sind jedoch in jeder Interaktion spürbar. Alles dies sowie die brillanten schauspielerischen Leistungen zwingen den Zuschauer zur rückhaltlosen Identifikation. 'Einfach das Ende der Welt' ist ein selten intensives cineastisches Erlebnis!"

Mit dem NDR Nachwuchspreis wurde Mustafa Kara für "Cold of Kalandar" (Ungarn/Türkei 2015) ausgezeichnet, laut Jury "ein monumentales Werk, das still und unaufdringlich daherkommt, mit großen Bildern und einer sehr eigenen Langsamkeit, in mehr als zwei Stunden aber eine leise Wucht entwickelt, die die Jury nachhaltig beeindruckt hat. Der Film zeichnet den Kampf ums Überleben in einer harschen Natur, für deren karge Schönheit über vier Jahreszeiten Regie und Kamera grandiose Bilder finden."

Der Commerzbank Publikumspreis ging an Jesper W. Nielsen für "The Day Will Come" (Dänemark 2016). Das Publikum war sich einig mit 94,8 Prozent "Fand ich toll"-Angaben.

Der Preis der Hamburger Filmkritik ging an den Regisseur Cristian Mungiu für seinen Film "Graduation" (Frankreich/Rumänien/Belgien 2016). Aus der Jurybegründung: "Wie der Regisseur die Balance zwischen gesellschaftlichem, privatem und moralischem Kampf hält, und wie er die Geschichte eher melancholisch als dramatisch zu Ende führt, hat die Jury überzeugt, gerührt und begeistert."

Das 24. Filmfest Hamburg fand vom 29. September bis 8. Oktober 2016 im Abaton-Kino, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage, Studio-Kino und B-Movie statt. Das Michel Kinder und Jugend Filmfest lud vom 30. September bis 8. Oktober 2016 ins Abaton-Kino ein.

Das 25. Filmfest Hamburg öffnet seine Pforten für deutsche und internationale Filmemacher vom 5. bis 14. Oktober 2017.

Quelle: www.filmfesthamburg.de