Am Abend nach der Oper

Deutschland 1944 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Wien, um 1910. Gerade setzen der Fabrikbesitzer Peter Manders und seine Frau Julia ihren Sekretär Merk nach einem schönen Opernabend zu Hause ab, da erlaubt dieser sich etwas überaus Dreistes: Er bittet Julia im Beisein ihres Mannes, sie möge ihn noch in dieser Nacht besuchen. Julia nickt zustimmend und versetzt ihrem Gatten damit einen herben Schlag. Als Julia sich später für ihr Rendezvous zurechtmacht, hält Manders sie nicht zurück – er greift seine Pistole, doch ehe er ihr folgt, schreibt er ihr einen Abschiedsbrief, in dem er sein Verhalten begründet.

 

Denn bevor er Julia kennen lernte, saß er für lange Zeit im Gefängnis, weil er aus Eifersucht seine Frau erschossen hatte. Diesen dunklen Abschnitt hatte er stets geheim gehalten, aber durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle erfuhr der halbseidene Merk davon und erpresst seitdem Manders mit seinem Wissen. Nun scheint die Geschichte sich für Manders zu wiederholen – jedoch hat er nicht mit der Umsichtigkeit und Liebe seiner Frau gerechnet. Julia ahnt nämlich schon lange, dass Merk etwas Böses im Schilde führt.

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Falk Schwarz
Romanze in Dur
Fabrikbesitzer Peter Manders (Siegfried Breuer) ist ein Mörder. Fünf Jahre saß er im Zuchthaus, weil er seine Frau aus Eifersucht erschossen hatte. Nach der Entlassung ist er erneut verliebt. Sogar heftiger denn je. Aber kann seine jetzige Frau Julia (eine Zarah-Leander-Schönheit: Gusti Huber) ihm diese Tat verzeihen? Wer lebt schon gerne mit einem Mörder zusammen? Um dieses Geheimnis weiss noch ein anderer: Johannes Merk (frech, aufdringlich, selbstgewiss: Robert Lindner). Als es schließlich nach der Oper zum Showdown kommt, und die hübsche Julia sich zurechtmacht für das nächtliche Rendezvous mit Merk, da weiss sich Peter keinen anderen Ausweg: er greift zur Pistole im Schreibtisch, Fach oben rechts. Er geht in die Wohnung des Liebhabers seiner Frau. Dort aber hat sich Erstaunliches abgespielt. Johannes verrät Julia das Geheimnis ihres Mannes. Da schaut sie einen Moment in den Spiegel, dreht sich um und sagt geistesgegenwärtig: „Das wusste ich schon“. Der forsche Ganove („Ich bin kein Erpresser, sondern ein Spieler“) geht leer aus. Gatte und Gattin fallen sich erlöst in die Arme. Krise ohne Schuss gemeistert! - Dieser Kern der Geschichte ist genau zu erzählen, weil der Film sich 90 lange Minuten vornimmt, den Zuschauer irre zu führen. Da wird die Liebe von Peter und Julia infrage gestellt, da keimen im Zuschauer Zweifel an der Treue Julias auf, wird Peter noch einmal morden? - alles nur, um dieses letzten Knalleffekts willen. Eine deutsche Frau ist treu bis in den Tod! Regisseur Arthur Maria Rabenalt hoffte, sich mit leichtfüßigen Filmen der Nazi-Pressionen zu erwehren. So ganz ist es ihm nicht gelungen, obwohl dieser Film - 1944 gedreht - nicht mehr im tausendjährigen Reich aufgeführt wurde. Gusti Huber jedoch ist eine schöne Frau! Der Rest ist Unterhaltung.

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 21.02.1944 - Juni 1944: Wien, Salzkammergut
Länge:
5 Akte, 2628 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.07.1949, 00004, Jugendfrei ab 16 Jahre

Aufführung:

Uraufführung (DE): 31.08.1945, Berlin, Astor

Titel

  • Originaltitel (DE) Am Abend nach der Oper

Fassungen

Original

Länge:
5 Akte, 2628 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.07.1949, 00004, Jugendfrei ab 16 Jahre

Aufführung:

Uraufführung (DE): 31.08.1945, Berlin, Astor

Prüffassung

Länge:
2613 m, 95 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DD): Februar 1946 [Sowjetische Militärzensur]

Länge:
2620 m, 96 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 21.12.1944, Jugendverbot;
Zensur (DE): Juli 1945 [Alliierte Militärzensur]