Ach du Scheiße!

Deutschland 2021/2022 Spielfilm

Inhalt

Der Echtzeit-Thriller straight outta Offenbach ist nichts für schwache Nerven! Irgendwo zwischen Splatter und Thriller, mit schwarzem Humor und viel Kunstblut entstand der Genrefilm von Lukas Rinker. Sein Regiedebüt ist das Resultat enger Zusammenarbeit erfahrener Filmschaffender und junger Nachwuchstalente. Zentraler Handlungsort ist das Innere der allseits bekannten Dixi-Toilette. Architekt Frank erwacht blutüberströmt und eingesperrt in einem der blauen Baustellen-WCs. Der Countdown läuft. Frank hat 90 Minuten Zeit, um sich aus seinem Gefängnis und – als wäre das nicht genug – seine große Liebe Marie aus den Fängen des Bürgermeisters Horst zu befreien. Denn dann soll das gesamte Gelände gesprengt werden. Erfindungsreich wie MacGyver lässt auch Frank keine Möglichkeit unversucht, dem Scheißhaus rechtzeitig zu entkommen. Ein Film kultig wie das Dixi-Klo selbst!

Quelle: 15. LICHTER Filmfest Frankfurt International

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Heinz17herne
Heinz17herne
Mit einem softpornografischen Intro beginnt das außergewöhnliche, weil mutig ein hierzulande unterbelichtetes Genre wagende Spielfilmdebüt des 35-jährigen Werbe- und Imagefilmers Lukas Rinker aus Frankfurt/Main: Kopf-Kino des Architekten Frank Lamm, der auf „seiner“ Baustelle in einem Dixi-Klo eingeklemmt ist und auf ein Poster einer nackten Table Dance-Schönheit blickt.

Er liegt kopfüber in der offenbar in eine Baugrube gestürzten, nur ein Quadratmeter großen Chemo-Toilette, deren Tür von außen verschlossen ist, und wagt sich nicht zu rühren: Sein Unterarm, auf dem ein Marienkäfer krabbelt, ist von einem Stahlbolzen blutig aufgespießt. Ein Erste-Hilfe-Kasten hängt zwar in greifbarer Nähe, ist aber nur mit einem Hammer aus der Verankerung zu lösen.

Während Frank Lamm fieberhaft darüber nachdenkt, wie er sich aus dem blauen Plastik-Sarg befreien kann mit nur einem Arm, dringen von draußen Wahlkampf-Töne zu ihm durch. Sie stammen vom korrupten Bürgermeister Horst Wolf, der die Grundsteinlegung eines Immobilienvorhabens am touristisch boomenden Ebersberg dazu nutzt, sich als „Mann aus Eurer Mitte“ für die Wiederwahl zu empfehlen. Und weil ein Investor aus Nippon das nötige Kapital einbringt, intoniert Takeshi-San (Yuki Iwamoto) die japanische Hymne.

Das Projekt eines Luxushotels im Bayerischen Wald ist vergeblich auf den Widerstand von Öko-Aktivisten gestoßen, welche Dörte Grün vom Umweltamt heimlich unterstützt hat. Eigentlich sollte auch Frank Lamm eine Ansprache halten. Weil er sich offenbar verspätet hat, versucht seine schwangere Freundin Marie, ihn per Handy zu erreichen. Doch das ist in den Klopott gefallen – und die Sprachsteuerung funktioniert wie immer nicht.

Der Architekt weiß, dass ihm nur neunzig Minuten bleiben, bis ein altes Herrenhaus, das dem Neubau weichen soll, gesprengt wird. Es liegt exakt oberhalb der Baugrube. Mit Hilfe eines Zollstocks und seines Kaugummis gelingt es ihm tatsächlich, das Handy aus der braunen Suppe herauszufischen – und die Polizei zu erreichen. Doch die depperten Beamten Huber und Staller halten seinen Notruf für einen schlechten Scherz – und dann bricht auch noch der Empfang ab.

Mit dem Architekten soll auch der Aktenkoffer des Bürgermeisters gesprengt werden, in dem Frank Lamm brisante Unterlagen für weitere Schweinereien Wolfs entdeckt, aber immerhin auch Schmerztabletten und Sandwiches. Seine Zeit läuft gnadenlos ab und der Sprengmeister Bob hat das Dynamit ist schon scharf geschaltet. In seinem Todeskampf werden ein Hase und der immer-lachende Smiley-Klodeckel Franks beste Freunde…

„Ach, du Scheiße“, beim Hard Line Festival in Regensburg uraufgeführt und mit dem übersetzt „Goldene Rasierklinge“ genannten Publikumspreis „Golden Razor Blade“ ausgezeichnet, ist etwas für Hardcore-Fans des Splatter-Movie-Genres und nichts für schwache Nerven. Erzählzeit ist erzählte Zeit: Hier kommen Freunde total abgefahrenen Escape-Room-Horrors voll auf ihre Kosten.

Der wahnwitzig-schwarzhumorige Echtzeit-Thriller lebt ganz von der Leinwandpräsenz des Protagonisten Thomas Niehaus. Der Lübecker des Jahrgangs 1981 ging 2004 zu Claus Peymann ans Berliner Ensemble und ist seit 2009 Ensemblemitglied am Thalia Theater. Der zweifache Träger des Hamburger Theaterpreises (2014 für „Moby Dick“ und 2021 für „Mittagsstunde“) verfügt zudem über reichlich TV-(Serien-) Erfahrung.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kamera-Assistenz

Standfotos

Szenenbild

Außenrequisite

Innenrequisite

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Schnitt

Geräusche

Mischung

Co-Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • 01.03.2021 - 31.03.2021: Frankfurt, Offenbach
Länge:
90 min
Format:
DCP, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.04.2022, 213169, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 07.04.2022, Regensburg, HARD:LINE Film Festival;
Kinostart (DE): 20.10.2022

Titel

  • Originaltitel (DE) Ach du Scheiße!
  • Weiterer Titel (eng) Holy Shit!

Fassungen

Original

Länge:
90 min
Format:
DCP, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 19.04.2022, 213169, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 07.04.2022, Regensburg, HARD:LINE Film Festival;
Kinostart (DE): 20.10.2022