Eine andere Liga

Deutschland 2004/2005 Spielfilm

filmportal.de TV-Tipp zu "Eine andere Liga"

Anlässlich der Ausstrahlung auf ARTE, 2007

Sie ist eine hochtalentierte und leidenschaftliche Fußballerin, doch die Geschichte der 20-jährigen Hayat (Karoline Herfurth) aus Hamburg ist beileibe kein Sommermärchen: Erst wird bei der jungen Deutsch-Türkin eine Krebserkrankung diagnostiziert, woraufhin eine Brust entfernt werden muss. Und dann verbietet ihr verwitweter Vater – der immer noch um Hayats an Krebs verstorbener Mutter trauert – seiner geliebten Tochter in panischer Fürsorge obendrein den Ballsport.

Beim leistungsorientierten Elbvorortklub ausgemustert, heuert Hayat heimlich bei der äußerst undisziplinierten Damenmannschaft des FC Schanze an. Nicht geringe Schuld an den chaotischen Verhältnissen im bunt zusammengewürfelten Team trägt der desillusionierte Trainer Toni (Ken Duken), der mit der selbstbewussten und ehrgeizigen Hayat zunächst nichts anfangen kann. Im athletischen und verbalen Zweikampf kommen sich die beiden schließlich näher, aber noch weiß Toni nichts von Hayats Operation. So steht Hayat vor zahlreichen schweren Entscheidungen – auf dem Rasen und in ihrem gerade neubegonnnen Leben.

Hellsichtig begreift Regisseurin und Autorin Buket Alakuş das Erwachsenwerden als eine turbulente Aneinanderreihung von dramatischen Schicksalsspielen, die ihre glaubwürdige Heldin Hayat mit Herz und Verstand gewinnt. Mit seinem glänzend aufgestellten Ensemble – allen voran die großartige Karoline Herfurth – und einem sicheren Gespür für Hamburger Lokalkolorit überzeugt der Film als zugleich herzerwärmende und angenehm unsentimentale Coming of Age-Porträt. Und in der mittlerweile langen Reihe von deutschen Fußballfilmen spielt dieser Publikums- und Kritikerfavorit tatsächlich in einer anderen Liga.

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