Morgenrot

Deutschland 1932/1933 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Vom "fabelhaften" Sterben
Dies ist kein Nazifilm - da sind sich Brecht/Loacker/Steiner (in ihrem Buch über Ucicky) und Kracauer (in seiner Rezenion von 1933) einig. Es stimmt vielleicht vordergründig, jedoch nicht auf einer zweiten Ebene. Es wäre sicher falsch, die Qualitäten dieses Films in Abrede zu stellen. Aber schon ein Satz wie „Ehre einlegen für die Heimat“ lässt eine Richtung erkennen. Nehmen wir Adele Sandrock, sonst die komische Alte, die hier ein pazifistisches Bekenntnis ablegt, als sie hört, dass ihrem Sohn nichts passiert ist: „Ich freue mich nicht, dass die Leute auf dem U-Boot wohlauf sind, aber einen Grund zum Stolzsein gibt es auch nicht...Sie haben ihre Pflicht getan und die Pflicht war eine bittere. Warum soll man sich freuen, wenn dabei wer weiß wieviele Menschen ihr Leben geopfert haben“. Ucicky bringt hier einen Tonfall ins Spiel, der im Film nicht wieder aufgenommen wird. Die Kamera schaut der alten Dame von halb unten ins Gesicht, und sie sagt diese Worte in einer derart stilisierten Form, dass es ein isoliertes Statement bleibt, das den Film nicht durchdringt. Wahres, unwahr gemeint. Dann der Kapitänleutnant, gespielt von Rudolf Forster. Nicht einmal im Angesicht des Todes in dem gesunkenen U-Boot erlaubt ihm der Regisseur, menschlich, privat zu werden. Er bleibt eisern bei seiner Rolle, so als hätte er Angst, dass die „Pflicht“ sich als sinnlos erweisen könnte. Pflichterfüllung als Grundzug deutschen Wesens. „Zu leben verstehen wir Deutschen vielleicht schlecht, aber sterben fabelhaft“. Nur wenn die „Pflicht“ in den Tod führt, ist der Deutsche ganz bei sich? Das mag sarkastisch gemeint sein, bleibt jedoch ungut haften. Nach dem Sinn des Krieges allerdings fragt der Film nicht. Bei seiner Premiere saßen Hitler und seine Mannen in der Kinologe. Ihnen muss dieses Epos über Pflicht und Ehre deutscher Soldaten sehr à propos gekommen sein. Regisseur Ucicky und Menzel (sein Autor) standen beide dem aufziehenden Nationalsozialismus höchst positiv gegenüber. Filme wie dieser aber haben den Teppich ausgerollt für das, was dann kam.

Credits

Director

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Cast

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Shoot

    • Oktober 1932 - November 1932: Kiel und Umgebung, Nordsee bei Helsingfors, auf einem finnischen U-Boot; Ufa-Atelier Neubabelsberg
Duration:
2338 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 20.01.1933, B.32990, Verbot;
Zensur (DE): 26.01.1933, O.06209, Genehmigt;
Zensur (DE): Juni 1945, Verbot [Alliierte Militärzensur]

Screening:

Uraufführung (DE): 31.01.1933, Essen, Schauburg;
Erstaufführung (DE): 02.02.1933, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Titles

  • Originaltitel (DE) Morgenrot
  • Arbeitstitel Und setzt ihr nicht das Leben ein... (Das Denkmal des deutschen U-Bootes)

Versions

Original

Duration:
2338 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 20.01.1933, B.32990, Verbot;
Zensur (DE): 26.01.1933, O.06209, Genehmigt;
Zensur (DE): Juni 1945, Verbot [Alliierte Militärzensur]

Screening:

Uraufführung (DE): 31.01.1933, Essen, Schauburg;
Erstaufführung (DE): 02.02.1933, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Prüffassung

Duration:
2298 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 17.10.1986, 51313, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Duration:
2255 m, 82 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 25.11.1939, B.52781, Jugendfrei;
Zensur (DE): 12.02.1940, B.53308, Jugendfrei