Jeder für sich und Gott gegen alle

BR Deutschland 1974 Spielfilm

Summary

Every Man for Himself and God Against All

Every Man for Himself and God Against Allis based upon the true and mysterious story of a young man who suddenly appeared in Nuremberg in 1828, barely able to speak or walk, and bearing a strange note. He later explained that he had been held captive in a dungeon of some sort for his entire life and had only just been released, for reasons unknown. His benefactor attempts to integrate him into society, with intriguing results.

Source: German films Service & Marketing GmbH

 

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Falk Schwarz
Der harte Sturz des Kaspar Hauser
Ein Unbekannter kommt in die Höhle, in der Kaspar Hauser vor sich hin vegetiert. Er richtet ihn auf, denn von allein kann Kaspar nicht stehen. Er bindet ihm die Hände zusammen und zwängt sich dann mit dem Kopf zwischen Kaspars Arme hindurch, hebt ihn an und trägt den Gehunfähigen auf dem Rücken aus dem Verlies heraus. Sie kommen über einen Höhenzug mit einem weiten Blick in die Täler. Der Unbekannte bleibt stehen und wirft Kaspar ab wie einen Kartoffelsack. Kaspar legt sich auf die Seite, den Rücken abgewandt zur Aussicht, und stiert auf das Gras, das er zum ersten Mal in seinem Leben zu sehen scheint. Der Unbekannte sitzt hinter ihm , schaut in das Tal (wir sehen ihn von hinten) und in einer langen ruhigen Einstellung prägt sich dieses Bild ein. Kaspar ist in Freiheit, doch wozu wird sie ihm nützen? - Werner Herzog hat das Drehbuch zu seinem Film in einer Woche geschrieben und er lässt die ganze reichhaltige Literatur zu diesem rätselhaften Fall beiseite und konzentriert sich nur auf diesen Kaspar. Keine Einstellung ohne ihn. Dabei ist der Darsteller, Bruno S., ein Straßenmusikant mit einer schlimmen Vergangenheit und einem Gesicht, das zwischen Verstehen, eigenartiger Intelligenz und Unbeholfenheit schwankt. Dieses Gesicht lässt sich nicht vergessen. Und wie subtil und feingliedrig Herzog sich dieses Darstellers annimmt, diesen Prozess darstellt, wie Kaspar langsam reden und schreiben lernt, wie er sich in der Welt zurechtfindet (nebenbei: eine der seltenen Gelegenheiten, den Filmkritiker Enno Patalas zu sehen - als Pfarrer). „Mein Erscheinen auf der Welt war doch ein harter Sturz“, sagt Kaspar in der ihm eigenen abgehackten Sprache. Dabei geht von diesem Film eine Gelassenheit, eine Ruhe und filmische Souveränität aus, die ohne viele Zwischenschnitte auskommt und sich ganz konzentriert auf diesen rätselhaften Menschen. Da ist Werner Herzog ein filmisches Meisterwerk gelungen. Dieser Kaspar Hauser wird unvergeßlich. So kann Film (auch) sein.

Credits

All Credits

Director

Assistant director

Script supervisor

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Lighting design

Set design

Prop master

Make-up artist

Costume design

Assistant editor

Sound assistant

Cast

Producer

Producer (TV)

Unit production manager

Location manager

Production assistant

Production office

Shoot

    • 22.05.1974 - September 1974: Dinkelsbühl und Umgebung, Irland, Spanische Sahara
Duration:
2992 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 13.11.1974, 46963, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 01.11.1974, Dinkelsbühl, Cinemobil;
Aufführung (DE): 02.11.1974, Hof, Internationale Filmtage

Titles

  • Originaltitel (DE) Jeder für sich und Gott gegen alle
  • Weiterer Titel (DE) Kaspar Hauser - Jeder für sich und Gott gegen alle
  • Weiterer Titel (eng) The Enigma of Kaspar Hauser

Versions

Original

Duration:
2992 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 13.11.1974, 46963, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 01.11.1974, Dinkelsbühl, Cinemobil;
Aufführung (DE): 02.11.1974, Hof, Internationale Filmtage

Digitalisierte Fassung

Duration:
109 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:

Aufführung (DE): 20.02.2023, Berlin, IFF - Retrospektive

Awards

Deutscher Filmpreis 1975
  • Filmband in Gold, Schnitt
  • Filmband in Gold, Ausstattung
  • Filmband in Silber, Bester programmfüllender Spielfilm - Gestaltung