Heimweh nach Dir

BR Deutschland 1952 Spielfilm

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Falk Schwarz
Wenn der Pasetti die Lippen spitzt
Lange nicht so einen schlecht gespielten und inszenierten Musikfilm gesehen! Darf man als selbst ernannter Rezensent ein so deutliches Urteil abgeben? Zu dem Titellied hat Heino Gaze die Noten gesetzt, und da hat man damit zu leben, dass Peter Pasetti die Lippen spitzt, um mit der Stimme von Gerhard Wendland loszuschmachten. Nur Margot Hielscher darf wohl selber ins Mikrofon hauchen: Heimweh nach Dir! Dazwischen ein paar Einlagen von Helmut Zacharias, der mal eben seinen Geigenbogen zertrümmert und dann die Geige zwischen Bogen und Saiten schiebt und - vom Playback - rasante Geigentöne von sich gibt. Friedel Hensch singt , Bully Buhlan lächelt sich durch die Szenen und das Ganze lehnt sich an die Geschichte der Comedian Harmonists an, die von den Nazis vertrieben wurden. Hier sind es nun die „flotten Fünf“, die sich nach dem Krieg wiederfinden und von Neuem beginnen. 1952, zur Entstehungszeit dieses Films, waren die Zufallsbegegnungen Tagesthema: man hatte sich verloren und traf sich wieder. Walter Gross fällt als Würstchenverkäufer seinem Freund in die Arme, Wilfried Seyferth küsst seinen alten Kollegen ab, Wolfgang Lukschy hält sein Saxofon wie eine Trophäe hoch und Margot Hielscher sinkt in die Arme ihres getreuen paletti Pasetti. Doch mit keinem Wort wird erwähnt, was die Nazis, was der Krieg in ihnen angerichtet hat, alles klingt so, als hätten sie alle nur mal so eben eine lange Ferienreise hinter sich. Und leider muss man auch sagen, dass die Liebesgeschichte so inszeniert wurde, dass man nicht weiss: geht es hier um Menschen und ihre (weggelachten) Schicksale oder um Heino Gazes flache Musik? Der kundige Zuschauer allerdings fällt ganz in sich zusammen, wenn er im Vorspann liest, dass R.A. Stemmle sowohl für Drehbuch als auch für die Regie zuständig war. Ein Routinier sicher, aber jemand, dem man gute Filme anvertrauen konnte („Affäre Blum“). Aber hier? Runtergekurbelt in Berliner Festsälen und wenn da nicht die RIAS-Bigband von Werner Müller aufspielen würde, man hätte nicht einmal musikalisch etwas davon. Wer alle bedienen möchte, bedient keinen

Credits

Director of photography

Music

Cast

Production company

Producer

All Credits

Shoot

    • From Mai 1952: Berlin; Atelier Berlin-Tempelhof
Duration:
2530 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 11.09.1952, 04735, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 24.09.1952, Berlin, Marmorhaus

Titles

  • Originaltitel (DE) Heimweh nach Dir

Versions

Original

Duration:
2530 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 11.09.1952, 04735, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 24.09.1952, Berlin, Marmorhaus