Absurdistan

Deutschland 2006-2008 Spielfilm

Summary

Somewhere between Asia and Europe lies the God-forsaken desert village of Absurdistan, which a grand total of 14 families somehow manage to call home. For the village, the biggest problem is water... but for the village women, the biggest problem is their lazy men, who won't lift a finger to remedy the situation.

Here, Aya and Temelko, friends since birth, have reached the age where their friendship has turned to love. Unfortunately, the date that Aya's grandmother has determined to be ideal for their "first time" lies 4 years in the future, and to make matters worse, they must first bathe together. When Aya stubbornly tells Temelko that he must solve the water problem before he can come anywhere near her, the village women also take up the cry "no water, no sex", leaving the good-for-nothing men scratching their empty heads. Soon a crazy war of the sexes breaks out and they divide the town in half with barbed wire.

Source: German Films Service & Marketing GmbH

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Ein abgeschiedenes Dorf, irgendwo zwischen Europa und Asien, in einer Zeit zwischen gestern und heute. 14 Familien leben dort, darunter auch die Waise Aya, die bei ihrer Großmutter (die 86-jährige georgische Schauspielikone Nino Chkheidze) aufwächst. Seit frühester Kindheit gelten Aya und Temelko als füreinander bestimmt. Nun fiebern die beiden 14-Jährigen ihrer ersten Liebesnacht entgegen. Die wird nach alter Tradition mit Hilfe der Sterne festgelegt. Ayas kundige Großmutter sieht das Aufeinandertreffen von Jungfrau und Schütze für den 11. Juli voraus. Bis dahin ist also noch Zeit und Temelko kann beruhigt zum Studieren in die Stadt fahren.

Als er kurz vor dem ersehnten Termin zurückkehrt, kennt er kaum sein Dorf wieder. Der Brunnen ist versiegt, weil die Wasserleitung porös geworden ist. Dabei muss die erste Liebesnacht mit einem gemeinsamen Bad begonnen werden. Doch die Männer des Dorfes, die ihren Frauen ohnehin weitgehend die Last des Alltags aufbürden, machen keinerlei Anstalten, den Schaden zu beheben. Sie sitzen lieber beim Wirt und beklagen sich über die Auswirkungen des Wassermangels, etwa beim morgendlichen Rasieren oder Brotbacken.

Von der frustrierten Aya angetrieben und von ihrer greisen Großmutter lebhaft unterstützt, greifen die Frauen zu einem so drastischen wie althergebrachten, schon in der Antike bekannten Mittel: Sie werfen die Männer aus den Ehebetten. Doch damit nicht genug: Sie ziehen auch noch einen Stacheldraht-Zaun quer durchs Dorf, um Männer und Frauen strikt trennen und den totalen Sex-Streik vollziehen zu können.

Der Bastler Temelko zeigt sich nicht nur von seiner erfindungsreichen, sondern auch von ungeahnt romantischer Seite: In einer Gondel schwebt Aya zu ihm ins Blüten-Bad. Allein: Er hat nur die defekte Leitung angezapft, so tritt auch die Jungfrau in den Streik. Als ein Schießbudenbesitzer und sein reizendes Western-Girl von Tochter neuen Schwung in den Ort bringen, sieht Temelko seine Felle bei Aya endgültig davonschwimmen. Er muss nun zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um den Brunnen wieder zum Sprudeln zu bringen...

„Absurdistan“ – ein Ort, ein Zustand, ein Gefühl? Auf jeden Fall romantisch, surreal, traumwandlerisch poetisch und zeitlos zauberhaft: Regisseur Veit Helmer siedelt seinen dritten Kinofilm an den Rändern der Realität an, wo Märchen, Magie und Visionen verschmelzen. Mit skurriler Komik und überbordendem Einfallsreichtum entwirft er wie schon in „Tuvalu“ (1999) und „Tor zum Himmel“ (2003) eine eigene Welt, reich an filmischen Zitaten und Anspielungen etwa auf Emir Kusturicas abgefahrene Balkan-Streifen.

Inspirieren ließ sich Veit Helmer von einer wahren Geschichte, die sich laut „Hürriyet“ zur Jahrtausendwende im südtürkischen Dorf Sirt zugetragen hat. Gedreht wurde im Nordwesten Aserbaidschans, abseits von Kino-Mainstream und Lichtjahre vom standardisierten europäischen Kino entfernt, im kleinen Bergdorf Lahic, fünf Autostunden von Baku entfernt. Mit einem bunt zusammengewürfelten Team vor und hinter der Kamera ist Veit Helmer ein zeitlos-modernes Märchen gelungen, das direkt ins Herz treffen kann – wenn man sich nur auf diese Liebesgeschichte der besonderen Art einlässt. Vor allem ist „Absurdistan“ ein Film über die Macht der Frauen und das „schwache Geschlecht“ der Männer.

Vor der Kamera des Georgiers Giorge Beridze („A Chef in Love“), für Helmer ein steter „Fels in der Brandung“ bei schwierigsten Situationen am Set, stehen mit der 21-jährigen Tschechin Kristýna Maléřová eine großartige Leinwand-Debütantin, die zum Ensemble des Stadttheaters Cesky Tesin gehört, und mit dem 1987 in Berlin geborenen Maximilian Mauff („Erbsen auf halb sechs“, „Kombat Sechzehn“, „Die Welle“) ein Newcomer in seiner ersten Kino-Hauptrolle.

Das 30-köpfige Darsteller-Team setzt sich aus in ihren nicht weniger als 18 Heimatländern bekannten Schauspielern zusammen, das Berliner Volksbühnen-Ensemblemitglied Hendrik Arnst ist einer der wenigen Deutschen. Die TV-Erstausstrahlung erfolgte am 4. August 2010 auf Arte.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Optical effects

Lighting design

Make-up artist

Editing

Audio mixing

Cast

Line producer

Original distributor

Shoot

    • 26.06.2006 - 26.08.2006: Lahic, Seki und Umgebung (Aserbaidschan)
Duration:
2385 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 08.01.2008, 112649, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (US): 24.01.2008, Park City, Sundance Film Festival;
Kinostart (DE): 20.03.2008

Titles

  • Originaltitel (DE) Absurdistan

Versions

Original

Duration:
2385 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 08.01.2008, 112649, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (US): 24.01.2008, Park City, Sundance Film Festival;
Kinostart (DE): 20.03.2008

Awards

Festival de Cine Internacional de Ourense 2009
  • Publikumspreis
Deutscher Filmpreis 2008
  • Lola, Bestes Szenenbild
FBW 2008
  • Prädikat: Besonders wertvoll
Bayerischer Filmpreis 2008
  • Spezialpreis der Jury