Freie Zeiten
Eine Mädchenband macht Musik. Frauen sprechen in einem Diätkurs über erfolgreiches Abnehmen durch kontrolliertes Essverhalten. Jugendliche tanzen oder sind auf Shopping-Tour. In einer Männergruppe findet ein Rollenspiel zu Konflikten am Arbeitsplatz statt. Andere machen Yoga, Klangreisen, Lockerungsübungen mit Kauderwelsch oder Lauftraining in der Sporthalle.
Ein Dokumentarfilm, der den Blick auf Freizeitaktivitäten in der Gruppe richtet. Es sieht schon ziemlich verrückt aus, wenn beim Yoga alle kopfüber in den Seilen hängen. Ein Bild, das fasziniert und befremdet zugleich. In Momenten wie diesem wirken die Protagonisten wie unbekannte Wesen, die merkwürdige Rituale vollführen. Der Film sieht und hört ihnen dabei genau zu. Die fixe Kamera und die mit Bedacht gewählte Kadrierung sorgen für Klarheit und Konzentration. In der Montage gelingt es, die konkreten Beobachtungen aus wiederkehrenden Situationen in Abstraktionen zu überführen. Es setzt sich ein Bild zusammen von Freizeit als Projekt, um am eigenen Körper, am Bewusstsein, an der Performance zu feilen, mit Disziplin, spielerisch oder im Gespräch. Dass Freizeitforschung visuell so anschaulich sein kann, hätte man nicht gedacht.
Quelle: 65. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Ton-Design
Mischung
Beratung
Produzent
Uraufführung (DE): 06.02.2015, Berlin, IFF - Forum
Titles
- Originaltitel (DE) Freie Zeiten
- Weiterer Titel (DE) After work
Versions
Original
Uraufführung (DE): 06.02.2015, Berlin, IFF - Forum