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Published on filmportal.de (https://www.filmportal.de)

FILMZ 2025: Die Preisträger*innen stehen fest

18. November 2025, Tuesday

Nach elf ereignisreichen Tagen fand am Sonntagabend die 24. Ausgabe von FILMZ – Festival des deutschen Kinos ihr Ende. Mit einer Besucher*innenzahl von fast 5.000 Menschen erzielte das Festival dabei sogar das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre. 

 

Sämtliche Veranstaltungen des Vereins miteingerechnet, haben im Jahr 2025 damit über 9.000 Menschen Veranstaltungen des FILMZ e.V. besucht. In insgesamt sieben Wettbewerbskategorien konnte das Publikum in den vergangenen Tagen abstimmen und damit über ein Preisgeld von insgesamt 7.300 Euro entscheiden. Zusätzlich wurden Jurypreise im Gesamtwert von 4.300 Euro vergeben.

"An diesem finalen Festivaltag blicken wir auf ein unfassbar ereignisreiches Jahr bei FILMZ zurück, das auch dank der rekordverdächtigen Unterstützung unseres Publikums einmalig in der Geschichte des Vereins ist. Über 9.000 Besucher*innen bei Freiluft- und Muschelkino, beim Festival und unseren weiteren Veranstaltungen – das ist eine Zahl, die wir uns zu Beginn des Jahres nicht einmal hätten erträumen können. FILMZ ist in diesem Jahr, und das war eines unserer großen Ziele, zu einem echten Raum der Begegnung geworden. Dafür gilt auch unserem Publikum ein großer Dank."

Julian Thösen, 2. Vorstand FILMZ e.V.

Das sind die Gewinner*innen der Preisverleihung

Den diesjährigen Langfilmwettbewerb gewinnt die Coming-of-Age Komödie "Danke für Nichts". In ihrem Spielfilmdebüt liefert Regisseurin Stella Markert einen wilden Mix aus Tragik und Komik und betrachtet das Leben von Anhängern der Generation Z aus einer empathischen, aber auch authentischen Perspektive. Dafür erhalten sie und ihr Team das begehrte Mainzer Rad, gestaltet von Juwelier Willenberg, als Langfilmtrophäe sowie ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

Über den Preis als besten Dokumentarfilm konnte sich Marvin Menné, Regisseur von "Wohin mit mir?", freuen. Für diesen begleitete Menné zwei jugendliche Geflüchtete auf ihrer Suche nach ihrem Platz in einer Gesellschaft, die sie nicht mitdenkt. Das auf 1.500 Euro dotierte Preisgeld wird gestiftet von der Autorenkombinat GmbH.

Im Wettbewerb der Mittellangen Filme konnte "The Good Woman" das Festivalpublikum am meisten überzeugen. Regisseurin Masha Mollenhauer thematisiert hier die gesellschaftlichen wie auch bürokratischen Hürden eines Schwangerschaftsabbruchs am Beispiel einer jungen Polin. Der Film erhält ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro sowie eine von Jörg Ridderbusch entworfene Trophäe.

Der Wettbewerb um den besten Kurzfilm war in diesem Jahr besonders umkämpft und sorgte dabei für ein historisches Ergebnis: Zum ersten Mal in der Geschichte von FILMZ gibt es aufgrund eines Gleichstands der Stimmen drei Gewinnerfilme. "Neun Tage im August" von Ella Knorz erzählt von einer Abiturientin, die mit den Hürden einer Abtreibung konfrontiert wird. In "If I Could Fly" von Alexander Kühn fliegt ein ukrainisches Mädchen in ihren Träumen zu ihrem Vater und in "Don Juicy" erzählt Regisseur Diego Oliva Tejeda eine wilde Geschichte zwischen Fruchtsaft, Familie und (post-)migrantischer Erfahrung. Alle drei Filme erhalten eine Trophäe sowie ein Preisgeld von 500 Euro, wobei eines der Preisgelder von Kontrastfilm gesponsort wird.

Sonderpreis der Medienförderung Rheinland-Pfalz

Zudem wurde zum zweiten Mal im Rahmen der Preisverleihung bei FILMZ in Kooperation mit der Medienförderung Rheinland-Pfalz ein Sonderpreis vergeben. Auch hier darf sich Marvin Menné über eine Auszeichnung seines Dokumentarfilms "Wohin mit mir?" freuen. Besonders überzeugen konnte die Vergabejury der Medienförderung Rheinland-Pfalz dabei der sensible und empathische Umgang mit der Geschichte der beiden jugendlichen Geflüchteten. Das Preisgeld beläuft sich auf 1.000 Euro.

Im Vorfeld hat FILMZ drei Filme aus seinem Programm nominiert, die einen sogenannten Rheinland-Pfalz-Effekt aufweisen. Dieser ergibt sich durch einen kulturellen Bezug zu Rheinland-Pfalz und/oder ein wirtschaftliches Interesse des Landes am jeweiligen Filmprojekt. Ein kultureller Bezug liegt vor, wenn ein Projekt inhaltlich eng mit Rheinland-Pfalz verknüpft ist oder die Filmschaffenden ihren Sitz, eine Niederlassung oder eine Betriebsstätte im Bundesland haben. Ein wirtschaftliches Interesse entsteht dann, wenn mindestens 120 Prozent des gewährten Zuschusses der Medienförderung RLP in Rheinland-Pfalz verortet werden. Auch der Wohn- oder Firmensitz kann diesen wirtschaftlichen Bezug begründen.

Preisträger*innen innerhalb der Festivalwoche

In der Kurzfilm-Sektion andersARTig überzeugten in diesem Jahr "Square Peg in a Black Hole" von Ansgar Beck sowie "Shut up and Suffer" von Emma Bading. Beck reflektiert in seinem Film auf ungewöhnliche Weise über die Bedeutung des Lebens, während Bading die Hürden eines Schwangerschaftsabbruchs aus einer außerirdischen Perspektive erzählt. Beide Filme werden mit einem Preisgeld von jeweils 500 Euro ausgezeichnet.

Den Preis für den besten lokalen Kurzfilm gewinnt in diesem Jahr "Namis Esel" von Ron Vodovozov. Der Film schildert eindrücklich die Einsamkeit und Herausforderungen im Berufsalltag eines Sicherheitsmanns und wird dafür mit einem Preisgeld von 500 Euro gewürdigt, gesponsert von nachtschwärmerfilm.

Im Wettbewerb der animierten Kurzfilme, der erst zum zweiten Mal stattfand, setzte sich "The Undying Pain of Existence" von Oscar Jacobson durch. Der Film zeigt mit viel Humor die besonderen Herausforderungen eines Aktmodells und wird ebenfalls mit 500 Euro ausgezeichnet.

"In allen Wettbewerben sind die Filmemacher*innen in diesem Jahr über sich hinausgewachsen, haben neue Perspektiven eröffnet, mutige Wege eingeschlagen und es damit nicht zuletzt dem Publikum unglaublich schwer gemacht, eine Entscheidung zu treffen. Das spiegeln auch die teils außergewöhnlichen Stimmenergebnisse wider. Ohne Filme gibt es kein Filmfestival, so einfach ist das. Und ohne die vielen herausragenden Einsendungen hätten auch wir ein solches Festival nicht auf die Beine stellen können. Ein großes Dankeschön gilt daher allen Filmschaffenden."

Marvin Leidel, 1. Vorstand FILMZ e.V.  

Sonderpreisverleihung der Stadt Mainz bei FILMZ  

Bereits unter der Woche verlieh die Landeshauptstadt Mainz im Rahmen von FILMZ – Festival des deutschen Kinos zum vierten Mal einen Sonderpreis für herausragende Leistungen im Film. Dabei standen nicht wie üblich Regie oder Drehbuch im Fokus, sondern jene Arbeit, die oft noch übersehen wird:

So wurden Ngoc Han Hoang und Anna Scholz für das beste Kostümbild im Film "Shut Up and Suffer" geehrt und Giovanni Berg erhielt die Auszeichnung für die beste Filmmusik im Langfilm "Bubbles". Für den besten Schnitt wurden Markus Zizenbacher und Sebastian Schreiner für "The Life of Sean Dellear" ausgezeichnet. Für das beste Szenenbild würdigte die Jury in diesem Jahr Bartholomäus Martin Kleppek für seine Arbeit im mittellangen Film "Skin on Skin". Insgesamt vergab die Stadt Mainz Preisgelder in Höhe von 2.500 Euro. Über die Preisträger*innen entschieden die kuratorischen Leitungen der FILMZ-Wettbewerbssektionen.

Gewinner*innen der Jurypreise

Nur 55 Stunden Zeit hatte das Team von "Die Unhörbaren" um Nikita Koppert im diesjährigen 55FILMZ-Wettbewerb. Für ihren Film über eine stille Coverband erhielten die Filmschaffenden den Jurypreis sowie ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro und eine Trophäe des Metallkünstlers Simon Schimetschka. Eingearbeitet werden mussten die Motive Schnürsenkel, Coverband und Grusel.

Beim traditionell lautstark vom Publikum begleiteten Trash-Trommeln konnte in diesem Jahr Vitus Steyer mit seinem Film "The Undying Existence of Pain" die Herzen der Trash-Fans gewinnen – und damit gleichzeitig die "Trashbaby-Trophäe" sowie ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro abräumen.

Beim Drehbuch-Pitching setzte sich das Autor*innen-Duo Ido Gotlib und Sylvia Sargisyan mit "Als sich deine Augen schlossen" durch. In ihrem Drehbuch verbinden die beiden traumatische, postmigrantische und queere Erfahrungen mit einem nervenaufreibenden Beziehungsdrama, das Fragen über Realität und Traum, aber auch Schuld aufwirft. Dafür erhalten sie nicht nur das Lob der Fachjury, bestehend aus der Professorin für Textgestaltung Sylvie Pagé und dem Produzenten Tidi von Tiedemann, sondern auch ein Preisgeld in Höhe von 300 Euro, gesponsort von Kontrastfilm, sowie eine Drehbuchsoftware von Dramaqueen.

"Hinter uns liegen elf Tage, die für alle im Verein unglaublich fordernd waren. Ob in der Social Media-Arbeit, am Ticketschalter im Festivalzentrum, auf der Bühne bei der Moderation, hinter den Kulissen in der Gästebetreuung oder vor dem Kinosaal an der Kasse – überall haben wir uns gegenseitig unterstützt, einander motiviert und sind in dieser Zeit noch ein gutes Stück enger zusammengerückt. Es erfüllt mich mit großer Freude zu sehen, welcher Zusammenhalt bei FILMZ herrscht. Das letzte und wohl größte Dankeschön gebührt daher allen 73 Mitgliedern des Vereins."

Elisa Wäckerle, 3. Vorstand FILMZ e.V.  

Mit der 25. Festivalausgabe feiert FILMZ 2026 vom 05. bis zum 15. November ein Jubiläum. Besucher*innen können sich schon jetzt auf ein abwechslungsreiches Programm voller Überraschungen, Emotionen und Begegnungen freuen.

Über FILMZ

FILMZ – Festival des deutschen Kinos präsentiert als ältestes Langfilmfestival in Rheinland-Pfalz seit 2001 jährlich aktuelle, deutschsprachige (Ko-) Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Mainz und stellt eine feste Größe innerhalb der überregionalen Kulturlandschaft dar.

FILMZ feiert Kinokultur für alle und richtet das Festival daher als Publikumsfestival aus. Die Sieger der einzelnen Wettbewerbsreihen werden deswegen nicht von einer Jury gekürt, sondern ganz demokratisch vom Festivalpublikum selbst. Auch außerhalb der Kinosäle bietet FILMZ zusätzlich zum umfangreichen Filmprogramm an allen Festivaltagen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. FILMZ ist seit seiner Gründung 2001 ein rein ehrenamtlich organisiertes Festival und lebt daher insbesondere vom engagierten Einsatz seiner Mitarbeiter*innen und Helfer*innen, die das ganze Jahr daran arbeiten, dem Publikum in Mainz und den zahlreichen Filmgästen großartige Festivaltage zu bescheren. Seit 2009 ist die Landeshauptstadt Mainz offizielle Veranstalterin des Festivals, der Verein FILMZ e. V. organisiert das Festival und richtet es aus. FILMZ e.V. ist Mitglied in der AG Filmfestival und im Bundesverband kommunaler Filmarbeit e.V.

Quelle: www.filmz-mainz.de 

Movies
Danke für Nichts
Wohin mit mir?
The Good Woman
Neun Tage im August
If I Could Fly
Don Juicy
Square Peg in a Black Hole
Shut up and Suffer
The Undying Pain of Existence
Bubbles
Skin on Skin
Persons
Stella Markert
Marvin Menné
Masha Mollenhauer
Ella Knorz
Alexander Kühn
Diego Oliva
Ansgar Beck
Emma Bading
Oscar Jacobson
Ngoc Han Hoang
Giovanni Berg
Sebastian Schreiner
Bartholomäus Kleppek
Ido Gotlib
Sylvia Sargisyan
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