Fünf von der Jazzband

Deutschland 1931/1932 Spielfilm

Fünf von der Jazzband


Betz (= Hans-Walther Betz), Der Film, 16.4.1932


Wir wollen sofort das große Geheimnis dieses Erfolges verraten: ein subtiler Könner, ein Mann von Geist und Geschmack war am Werk, ein Künstler mit Disziplin und Vorbildung: Erich Engel. – Sein Einfluß begann bereits beim Drehbuch, das Hermann Kosterlitz und Curt Alexander nach der Komödie Joachimsons geschrieben haben. Der dramatische Aufbau verrät gewissenhafteste Arbeit, die szenische Gliederung ungewöhnlich starke filmische Einfühlung. – Man weiß: der Schöpfer dieses Films kommt vom Theater. Er blieb nicht im Gedankengelände der Bühne stecken, er beherrscht die filmischen Gesetze virtuos. Doch hat er den gewaltigen Vorsprung jener absoluten Regiekunst, die ihrem Meister aus der Strenge ihrer Schule heraus alle persönliche Freiheit gibt und gestattet. Der Witz der Verwirrungen und Verwicklungen bleibt launig. In keinem Augenblick gibt"s konstruierte Details. Leise Zweifel überdeckt die heitere Anmut der Erzählung. – Engels besondere Stärke ist die hintergründige Aufhellung des Milieus. Er weiß bekannteste Plätze neu und interessant zu zeigen. Er legt an den Kreis privater Eigenheiten die Tangente der sozialen Struktur. Niemals überspitzte Situationen, dafür in allen Akten warmer Humor, den er geistreich anbringt, mit dem er jedes Bild füllt. Wie er die Spieler in den Brennpunkt kritischer Betrachtungen stellt, ein lächelnder Philosoph und feiner Beobachter: die vier Männer um Jessie, die vor der Liebe zu Freundinnen flüchten, und diese Freundinnen, die vom Sekt reden und sich wie Perlhühner aufplustern, sind in ihrem eigensten Dasein belauscht. – (...) Und wie hat Engel die Darsteller geführt, was hat er aus der Jugo herausgeholt. (...)

Rights statement