Familientag im Hause Prellstein

Georg Herzberg, Film-Kurier, Nr. 298, 17.12.1927

Eine Herrnfeldiade von einer Erbschaft, die eine ganze Familie in Aufregung bringt. Das Ganze basiert auf dem kleinen Rechtsirrtum, daß ein Erbe auch über die Erbschaft hinaus die Schulden des Verstorbenen zu zahlen hat.
Paul Morgan leitet den Film mit einem reichlich langen Titelvorspruch ein, in dem er sagt, in dem Film passiere nichts von Liebe, Totschlag und Sensationen. Man hält das Versprechen. Ilka Grüning und Erika Glässner bleiben die einzigen weiblichen Wesen.

Dafür gibt es aber umsomehr Söhne Israels, die reden, schimpfen, prellen, geprellt werden und immer wieder reden, bis ein guter Onkel aus Bentschen auftaucht und den Schaden repariert. Hans Steinhoff hat hier im Rahmen der vorhandenen und sicherlich geringen Mittel einen sauberen Film geschaffen, über den man ein paarmal herzlich lachen kann und der von den Kinobesuchern, unbelehrbare Antisemiten ausgenommen, sicherlich als angenehme Abwechslung gegenüber Rhein, Operette und Heidelberg empfunden wird. (...)

Als zweiter Film wird das Werk von vielen Kinobesitzern im Programm gut zu gebrauchen sein.

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